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Übersättigt von der Partyszene - erlebt ihr das auch?

*********ller Paar
2.169 Beiträge
@*******ant : Ja das stört uns auch, aber wir können es sogar verstehen. Das haben wir Swinger uns durch Unverbindlichkeit und Unzuverlässigkeit selbst eingebrockt. Wir machen selbst kleine Partys und wissen wie wichtig es ist gut zu kalkulieren. Privat wollen wir ja nicht mal Gewinn machen. Wir wollen nur nicht noch draufzahlen müssen. Aber wie will man das rechnen, wenn zwischen der Zahl der angemeldeten Gäste und der Anzahl, die tatsächlich erscheint, gar kein nachvollziehbares Verhältnis mehr besteht.
Wir hatten mal eine Party mit 72 Anmeldungen ... erschienen sind dann 10. - Getränke halten sich, aber es stand auch ein Buffet für 72 Leute da und seither gibt es nur noch Vorkasse.
Es ist da leider wie so oft: Die Ehrlichen zahlen die Zeche für die Unehrlichen und Unzuverlässigen.
******ter Mann
858 Beiträge
Warum soll es analoge (Abend)Kassen noch geben, wenn die Digitalisierung voranschreitet, in Bruchteilen von Sekunden gekauft und verkauft wird, auch Karten.
Wir daten ja auch mehr und mehr online, weil es ja so viel besser ist als jemanden real anzusprechen.

Nicht ganz vergleichbar, aber die gleiche Richtung, in die es stetig geht.

Also nicht alten Zeiten hinterher jammern, in denen sich eine Schlange am Kartenhäuschen bildete und man möglicherweise über seine(n) Traum frau/ Mann beim Absichtslosen Plausch stoplerte.*stammtisch*
*******ant Frau
31.233 Beiträge
@*********ller
Ja, das sehe und verstehe ich ja. Für mich ist es halt eine große Hürde.

@******ter
Auch, wenn ich ihn nicht mag, bin ich versucht, D. Nuhr zu zitieren. *zwinker*
******ter Mann
858 Beiträge
Kenn ich nicht die Person, aber kannst du gern zitieren, wenn du mir eine mitgeben magst. *kaffee*
Kurzform: Übersättigt trifft es nicht, eher gelangweilt, teilweise auch befremdet.

Langform (Vorsicht, Boomerkommentar):

Die Partyszene existiert nicht im luftleeren Raum, sondern spiegelt gesellschaftliche Entwicklungen wider. Wir leben in einer Zeit, in der das individuelle Urteilsvermögen von Menschen zunehmend in Frage gestellt wird. Als moralischer Bewertungsmaßstab dient nicht mehr menschlicher Anstand, sondern politische Haltung. Damit ist auch das Private wieder politisch geworden. Es gehört zum guten Ton, nicht mehr Toleranz, sondern Haltung zu zeigen, indem man ausgewählte Formen des sexuellen Andersseins (LGBTQIA+) demonstrativ feiert. Offensichtlich gibt es den verbreiteten Wunsch, dass auch Partys dem Rechnung tragen sollen. Sind diese Partys dann überhaupt noch Rahmen für sexuell abweichendes Verhalten oder nicht vielmehr für gesellschaftlich erwünschtes? Als Angehöriger einer Subkultur sehe ich die Entwicklung zur zeitgeistkonform kuratierten Devianz eher kritisch.

Also ich sehe nicht das Problem wenn ein Veranstalter möchte das ein Mensch wie ich einen sicheren Safespace auf seiner Veranstaltung hat und sich wohl und sicher fühlen kann. Was es mit Politik aufsich hat, darauf zu achten das alle Partygäste eine gute Zeit haben und es keinen Stress gibt erschliesst sich mir nicht. Und das Veranstalter gerne Lgbtqia Personen auf den Partys möchten könnte evtl daran liegen das sie sich nicht einer Politik unterwerfen sondern sie einfach die Faxen dicke haben von dem ständigen Stress den sie mit irgendwelchen Heteromännern dort haben wenns um angrapschen, rumbaggern, aggresives Verhalten und anderes geht. Die Kinkyszene war schon immer extrem bunt und durchmischt, wenn ich mir die Mutter dieser Clubkultur das Kitkat anschaue gab es dort immer Partys die für alle waren.. Und zuguterletzt sehe ich kein Problem darin sich politisch zu positionieren für eine minderheit welche nach wie vor mit Übergriffen, gewalt und beleidigungen zu kämpfen hat..
********USCH Mann
2.016 Beiträge
Themenersteller 
Ich weiß nicht, ob das Kitkat aktuell noch als Referenz dienen sollte . Alleine die - nachgewiesenen- Fälle der diskriminierenden Türpolitik und der in der technoszene kursierende Vorwurf einer Nähe zu Verschwörungstheorien stimmen mich da nachdenklich.
Zitat von ********USCH:
Ich weiß nicht, ob das Kitkat aktuell noch als Referenz dienen sollte . Alleine die - nachgewiesenen- Fälle der diskriminierenden Türpolitik und der in der technoszene kursierende Vorwurf einer Nähe zu Verschwörungstheorien stimmen mich da nachdenklich.
naja welche referenz wäre denn angebrachter? es ist nunmal so, das sie den stein ins rollen gebracht haben und damit anfingen..
*********ller Paar
2.169 Beiträge
Aber zurück zum Thema:

Wir sind ja auch schon sehr lange Swinger und kennen die Swingerszene noch aus den Zeiten, als man sich per Happy Weekend Kleinanzeige verabreden musste. Damals waren die Partys viel kleiner. Eine Runde mit 25-30 Gästen war schon fast riesig. Man traf sich heimlich, denn am Swingen hing noch eine nicht unerhebliche gesellschaftliche Ächtung. Wer also zu so einem Abend erschien, der hatte ein gehöriges Maß an Überwindung und Mut aufgebracht. Also trafen sich dort nur die, die es "ernst" meinten.

Dann wurden die Partys größer, die gesellschaftliche Verachtung für nicht standardkonforme Lebensmodelle kleiner und wir haben uns verwundert die Augen gerieben, wo plötzlich all die vielen Swinger herkommen.

Dann haben wir diese großen Partys besucht und festgestellt: Es sind gar keine neuen Swinger dazu gekommen. Meistens waren es wieder um die 20-30, die begeistert aktiv waren und dann gab es noch die "Zoobesucher", die mal den Duft der erotischen Wildnis schnuppern wollten. *zwinker*

Das soll jetzt bitte nicht als ein hinterher jammern der alten Zeiten verstanden werden. Wir möchten die alten Zustände auf keinen Fall wieder zurück.

Worauf wir hinauswollen, ist folgendes: Die Swingerszene hat einen harten Kern. Denen würde das Swingen auch nach 20 Jahren mit jedem Wochenende in irgendeinem Club nicht langweilig werden. Und dann gibt es eine große Fluktuation von Menschen, die in dieser Szene nicht zu Hause sind, aber gern einmal dort zu Gast sind.

Ich würde das mal mit einer Cosplay-Messe vergleichen. Die echten Cosplayer leben in ihrer Welt. Für sie ist das Thema Cosplay auch dann nicht vorbei, wenn sie gerade nicht auf einer Konvention sind und dann gibt es die Messegäste, die erscheinen, sich am bunten wilden Getümmel erfreuen und am Ende des Tages wieder in einen Alltag zurückgehen, der mit Cosplay nicht wirklich viele Berührungspunkte hat.

Warum wähle ich dieses Beispiel? Weil es mir so ging, dass ich zu Anfang von der Cosplayszene begeistert war und immer wieder die Veranstaltungen besucht habe.
Aber irgendwann waren es immer dieselben Charaktere, die dargestellt wurden. Es wurde eintönig. Die bunten grellen Farben war ich gewohnt, die krassen Kostüme lösten kein "Ah!" und "Oh!" mehr in meinem Inneren aus.

Dann habe ich mich mit einem Cosplayer unterhalten und gemerkt: Ihm ging es beim Cosplay um ganz andere Dinge als mir: Neue Techniken die Schaumstoff-Waffen noch realistischer und Haltbarer zu machen begeisterten ihn, neue Materialien sorgten für viel realistischer aussehendes schweres Leder und neue japanische Webseiten erlaubten die Originalzeichnungen der Kostüme noch viel detaillierter zu untersuchen.

Da habe ich für mich gemerkt, dass ich an einem Scheideweg stand:
Entweder ich bleibe weiter auf der Ebene des begeisterten, aber schon desillusionierten Betrachters der Kostüme oder ich steige ein in die tieferen Ebenen der Materie und beschäftige mich Dingen, die der oberflächliche Betrachter in diesem Hobby niemals vermuten würde. Ich habe mich für ersteres entschieden und inzwischen ist es schon mehrere Jahre her, dass ich das letzte mal eine Cosplay-Messe besucht habe.

Beim Swingen sind wir gemeinsam den anderen Weg gegangen. Wir besuchen nicht mehr immer gleiche Partys, obwohl wir noch immer zu denselben Events gehen. Wir haben die Ebene der Party verlassen. Uns interessieren Feinheiten, die andere vielleicht nicht einmal bemerken. Wir beschäftigen uns mit den Menschen, die dort erscheinen. Die sind jedes Mal individuell, einmalig und auf keinen Fall austauschbar. Die Bandbreite dessen, was wir dort erleben, wo nicht nur die Kleidung, sondern auch so manche Schale gesellschaftlicher Norm und Konvention abgelegt wird, ist so interessant, dass es uns wohl nie langweilig werden wird, selbst wenn der DJ das gleiche Lied zum 20. mal spielt.

Im Fazit: dieses Gefühl der Übersättigung ist vielleicht ein Zeichen, dass eine Entscheidung im Raum steht. Tiefer gehen oder dort bleiben, wo man ist und dieses "Hobby" langsam zu einer schönen Erinnerung verblassen zu lassen.


P.S. Leider notwendige Ergänzung: Wir unterscheiden nicht in "ECHTE" und unechte Swinger. Niemand auf einer Party ist mehr oder weniger wert. Jeder einzelne erscheint zu einem Swingerabend mit einem Mindset an Wünschen und Vorstellungen. Die müssen prinzipiell nicht kompatibel zu den anderen Gästen sein, aber daran ist nichts Schlimmes. Schön wird ein Abend immer dann, wenn sich möglichst viele der Idee und Vorstellungen in Realität verwandeln - und das wünschen wir Euch allen, die ihr das hier lest.
*********ller Paar
2.169 Beiträge
@*****una: Sehr guter Einwand. Wenn wir feiern, wollen wir es immer gern unpolitisch halten. Wir "verbieten" Politik als Gesprächsthema und versuchen unsere Gäste immer als individuelle Personen wahrzunehmen und nicht als Vertreter einer Gruppierung mit archetypisch zugewiesenen Charakteristika.

Das ist nicht immer einfach - aber es lohnt sich immer.
********USCH Mann
2.016 Beiträge
Themenersteller 
Und zur Erinnerung an alle: jede Strömung (sofern konsuell und legal) ist ok. Eingangs ging es mir primär um kinky Partys. Auch andere Partys dürfen gerne thematisiert werden.
*****y87 Frau
9.784 Beiträge
Szenen ändern sich, Szenen vermischen sich. Egal ob bei der Musik oder im Kinkybereich. Ich begrüße das sehr und empfinde es als angenehm. Gerade weil ich Szenedenken nicht mag und mich keiner anschließen wollte.

Ich liebe es einfach,wenn auf einer Kinkyparty der Goth neben den Techno Menschen tanzt und gerade Backstreet Boys läuft. So herrlich bekloppt und zeigt einfach,egal wer du bist, Musik verbindet.
********USCH Mann
2.016 Beiträge
Themenersteller 
Der Fairness halber

https://www.joyclub.de/link/?url=https%3A%2F%2Fgroove.de%2F2024%2F01%2F11%2Fkitkatclub-betreiberin-reagiert-auf-rechtsvorwuerfe-gegen-tuersteher%2F&hash=18c1ff2edb

Zitat von ********USCH:
Ich weiß nicht, ob das Kitkat aktuell noch als Referenz dienen sollte . Alleine die - nachgewiesenen- Fälle der diskriminierenden Türpolitik und der in der technoszene kursierende Vorwurf einer Nähe zu Verschwörungstheorien stimmen mich da nachdenklich.

*******ain Mann
226 Beiträge
Das kann ich bestätigen. Irgendwann ist man übersättigt und es übt keinen Reiz mehr aus.
*******vat Frau
1 Beitrag
Ich finde das vollkommen normal. Man erlebt etwas Neues, tobt sich aus -und lässt es erstmal gut sein. Je nach Gusto. Man muss sich nicht über alles Gedanken machen. Und manchmal - oh Wunder - ist Sex vollkommen unwichtig. So sehe ich das. Die verkrampftesten Leute findet man in so manchem Swingerclub. Ich nenne das Erlebniszwang.🤣
*******schi Frau
348 Beiträge
Ich habe nur die erste und die aktuelle Seite gelesen - zur Eingangsfrage: Das erlebe ich mit vielem, was anfangs neu und elektrisierend ist, ob nun kinky Party oder neue Musikentdeckung. Ich für mich verstehe es als typischen Verlauf von Dopamin-getriebenen Kicks. Das Gehirn gewöhnt sich.
Pause hilft.
*****ard Frau
3.823 Beiträge
Ja, genauso war es bei uns *ja* die ersten Monate war das extrem spannend und geil, aber mit der Zeit war der große Kick dabei raus und wir brauchten einfavch mal eine längere Pause.
******R54 Mann
32.192 Beiträge
Vielleicht sollte man von Beginn an immer wieder andere Clubs besuchen. Dann trifft man auch wieder neue Leute und bekommt so die nötige Abwechslung die es möglicherweise verhindern dass es zu einer Übersättigung kommt. Oder zum nicht so schnell.
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