Übersättigt von der Partyszene - erlebt ihr das auch?

Oh man du sprichst mir aus der Seele. Haste mal gesehen was das Cat auffährt am Sommerfest? Ganz zu schweigen von den Kleidervorschriften wo sich Webseite und Aussage von ihrem Kleidungssupport (ich glaubs ja nicht) auch noch widersprechen. Leider hatte ich das nicht vorher so gelesen dann hätte ich mich da nie angemeldet.

Das mit dem "Play" sehe ich anders ...

Hier im Joy geht es nicht nur aber sehr viel um Sex in allen Variationen. Oft liest man hier "keine Play Party" warum machen die dann hier Werbung für ihre Party ?

Wenn ich nicht an Sex interessiert bin gibt es irre viele Möglichkeiten ohne den Joy...

Das schaue ich ins Internet und werde erschlagen von Angeboten...

Also für mich gehört das "Play" auf eine Party wenn hier dafür geworben wird...

Kinky und Play ist natürlich optimal

Ich geh nicht so oft auf Partys und wenn nur auf ausgewählte Events

Denke das es schon sowas wie einen Gewöhnungsfaktor gibt... etwas Abstinenz könnte evtl helfen

Würde es vergleichen mit, ich mach mir einen Orgasmus mit Vibrator und dann braucht man immer mehr Reiz...
Deswegen nicht zu oft mit Spielzeug, sondern die Hand verwenden,... hoffe das des Beispiel war so etwas anschaulicher
Lg

Ich kenne das aus anderen Bereichen des Lebens. Was dagegen hilft: Nicht jedem Impuls nachgehen und tatsächlich bewusst die Frage stellen "brauche ich das jetzt wirklich?" bzw in deinem Fall bewusst die Frage stellen "verpasse ich etwas wenn ich nicht Freitag/Samstag auf Party X oder Y bin? Kann ich mein Wochenenden anders verbringen?

Mehr fiele mir gerade aber auch nicht ein.

Hm, geht es denn jetzt um zu viel Konsum von Clubveranstaltungen oder dem fehlen von Parties die zu einem persönlich passen?

Ja. Aber der Joyclub ist ja nicht allein dafür da, Sexdates zu vermitteln, sei es als privates Date, oder im Club. Gerade das man manche Dinge verbindet, die auch mal nichts mit Sex zu tun haben, schafft Möglichkeiten, mit Menschen in Kontakt zu kommen. Ja, natürlich hast Du recht, da gibt es dann auch andere Möglichkeiten, aber bei denen sehe ich nicht, was die Teilnehmenden sonst so für Interessen im sexuellen Bereich haben.

Der Joyclub schaft und bietet eben Möglichkeiten.

Und von der einen oder anderen Messe hätte ich ohne den Joyclub auch nichts gewußt, und da ist dann eher weniger Play....

Aber das gibt es in jeder Szene. In der Techno Szene ganz besonders. Frag mal die, die Ende der 80er und in den frühen 90ern Teil der Szene waren und wie die sich Mitte/Ende der 90er distanzierten, weil ihnen Techno-Musik und die Leute (sogenannte Techno Touris auf der Loveparade) zu kommerziell geworden sind. Das passiert aber unweigerlich. Mit nachfolgenden Generationen verändert sich nun mal auch eine solche Szene.

Ich weiß nicht, ob es mit dem, was der TE berichtet, vergleichbar ist, aber ich hatte im letztem Jahr eine Überdosis an Stammis und andern Mitgliedertreffen.
Es ist mir einfach zuviel des Guten, wenn ich gerade mein Schnitzel esse und links von mir jemandem lautstark übern Tisch erzählt, wie beim letzten Clubbesuch in den Arsch gefickt wurde und rechts von mir stolz von den Blowjobs in die Runde berichtet wird. Ich gönn allen ihre Erlebnisse von Herzen, für mich jedoch klarer Fall von "Too much information"

Habe gerade wenig Ambitionen, mich dort blicken zu lassen - ob mir irgendwann ein anderer Kopf wächst, weiß ich nicht

Mir ging es auch irgendwann so. War viel in der fetishszene unterwegs, in ganz Europa. Früher gab es sogar noch latexparties, auf die man unpoliert gegangen ist, viel echtes heavyrubber, dementsprechend die Leute dahinter, echte fetis, keine lass mich auch mal schauen.
Aber da wir älteren noch älter geworden sind, die ein und andere lebenssituation und Erfahrung dazugekommen ist, sieht man mit der Zeit die Dinge mit anderen Augen, die Sensationen sind am Ende gar nicht mehr so sensationell, im Internet gabs auch schon alles zu sehen (war früher ja nicht vorhanden oder eher begrenzter).
Auch Locations werden immer teurer, deswegen müssen mehr Leute auf die Parties und die Eintritte gehen hoch.
Irgendwann wiederholt sich alles, man kennt die Leute, die viel unterwegs sind, und am Ende kommt man sich gelangweilt vor und hat das Gefühl in einem Einheitsbrei zu schwimmen.
Die Zeit ändert sich, ein Kindergartenkind geht heutzutage auch nicht mehr mit offenem Mund durch den Zoo, weil sie schon alles durch die Medien kennen.
So kam es mir im laufe der Jahre vor. Dankesrede ich nach vielen Jahren patyabstinenz mal wieder auf dem german-fetish-Ball, und hatte direkt wieder dieses Gefühl. Für mich ist mittlerweile, wenn ich mal auf ner Party bin, das schönste vorher und danach im Hotel, mit Partnerin, noch bisschen fesseln, oder was auch immer. Die Party und den link noch im Kopf, das ist für mich mittlerweile eigentlich das Highlight. Die Party könnte man sich also fast sparen….

Ich betrachte es als Entwicklung die gesellschaftlich getragen ist.

Wir werden immer aufgeklärter, die Haltung zu Kink und Sex hat sich verändert, man hat die Leichtigkeit des Seins entdeckt, sei wie du willst, wir geben dir Raum. Social Media macht es möglich mit Menschen in Kontakt zu treten von egal wo mit egal welchen Ideen, Hobbys oder Kinks, kink und Sex sind immer nur einen Klick entfernt. Und das macht neugierig. Und diese Neugier befriedigen vor allem große Veranstalter mit guten Konzepten die auch für interessierte Vanillas funktionieren. Höher, schneller, weiter aber bitte nur so weit wie es für jeden verträglich ist ohne die komfortzonen zu berühren.
Man trifft die immer gleichen Leute auf den immer uniformeren Veranstaltungen weil jeder den anderen kopiert, Kohle machen.
Kink rückt nach hinten, sehen und gesehen werden, man will ja was für sein Geld und das ist irgendwann langweilig.
Alles hat man gesehen, vieles erlebt, keine inspirierenden Momente mehr.

Ich würde es als cool out betrachten. Man brennt nicht mehr für etwas weil es keinen Brennstoff mehr gibt.

Ich kenne sowas wie Eingangs erzählt auch. Bis 2019/20 (vor Corona-Ausbruch) fand ich es spannend auf irgendwelchen Partys o.ä. zu sein. Diese Corona-Zeit bzw. die Unterbrechung dadurch hat bei mir irgendwie den Stecker gezogen. Letztens war ich wieder in Berlin bei etwas, wo ich zuletzt noch 2020 kurz vor Corona war. Damals fand ich es toll usw., die gleiche Sache jetzt fand ich irgendwie langweilig. Es hat diese Magie und Faszination gefehlt. Vielleicht liegt es daran, dass ich in einem Alter bin, wo ich vieles schon gesehen habe und nicht mehr so schnell geflasht werde. Vielleicht fiel jetzt zufälligerweise dieser Cut durch Corona mit meinem Lebensabschnitt zusammen.

Ich finde es jetzt aber auch nicht schlimm, da ich meinen Fokus auf andere Dinge gelegt habe. Und wenn es mich nicht mehr reizt vermisse ich es ja anscheinend auch nicht.

Es kommt mir auf die Betreiber an, das muss nicht unweigerlich passieren. Wir haben hier eine Kneipe und eine Disco, die ist seit gefühlt ewig gleich. Die sind sich die ganze Zeit überstreu geblieben, es kommen zwar neue hinzu, aber das Label wird nicht geändert.

...und selbst dann geht es mir tatsächlich auch schon so, dass ich mir gleich mal denke: "Kennste eine, kennste alle." Ob das berechtigt ist oder nicht ist eine andere Sache. Jedenfalls ist der Aufwand an Motivation für sowas für mich deutlich höher als früher.

Ich bin da aber vielleicht auch etwas anders gestrickt. Ich mag dass, wenn die Gleichen da sind und ich mich nicht ewig auf etwas Neues einstellen muss. Auch macht es mir nichts aus, wenn ich „alles“ schon gesehen habe. Dieses „Es muss ständig was neues her“ ist nicht mein Fall.

Ich besuche seit einigen Jahren regelmäßig Gothic-Partys oder ähnliche Veranstaltungen. Bisher bin ich nicht davon übersättigt.

Jo kenn ich

Einfach mal raus nehmen und was anderes machen. Ist ja nix dabei. Das Leben bietet so viel mehr als Sex und Sex-parties

Und an schönen Po`s die gezüchtigt werden kann sich ja gar nicht satt sehen.

@********USCH

Dein Thema ist interessant, ja auch mir geht es phasenweise so.

Ich war eine intensive Clubgängerin und habe dann mal im Clubbesuch (einer meiner Lieblingsclubs) bemerkt, wie es mich plötzlich abgestoßen hat, darüber war ich beim 1. Mal echt erschrocken, bin ja seit über 10 Jahren bei Joy.

Bei der Vorbereitung - styling hatte ich noch Vorfreude, aber vor Ort, war ich über meine Reaktion beim 1. Mal überrascht.

Ich gehe immer noch gerne in Clubs, aber viel seltener und bevorzuge dann in solchen Phasen private Treffen: zum Cafe, zum Sport, zum Fahrradfahren usw.
Das hat mir 'geholfen' und danach uns zwischendurch hatte ich wieder Spaß am Clubleben

Die Phasen kommen und gehen

Nein
Weniger ist Mehr.

Sorry, der muss sein. Das sag ich beim Sex demnächst auch. Hab schon alles erlebt, ist immer das Gleiche, ich mach mal ne Pause. Weniger ist mehr. 😅

Wir sind jetzt seit 11 Jahren in Swingerclubs unterwegs und ja, man wird mit der Zeit auch wieder ruhiger. Sind wir in unserer Anfangsphase 2-3 Mal pro Monat in den Club gefahren, liegen jetzt auch mal einige Monate zwischen Clubbesuchen.
Sind jetzt eher privat unterwegs. Haben uns einen kleinen Swingerfreundeskreis aufgebaut.

Meinetwegen schließe ich mich da der Masse an und muss sagen
Es ist langweilig geworden. aus dem alter bin ich allerdings schon lange.
Leidenschaftlich gerne mal ein Konzert.
Das muss aber auch was sehr spezielles sein
Eigentlich muss ich aber auch sagen, das jede Art von feiern mich langweilt

Da sitze ich doch lieber mal im Kaffee oder gehe gut essen spazieren ect.
Ich bin wohl schlicht zu alt geworden.
Cuxhaven hin mal nen Ausflug machen auch immer gern gesehen.
Hobbys sind halt auch nen ding wo ich viel lieber zeit rein stecke.