Domsein (die harte Version)
Die Erwartungshaltung an einen männlichen Dom, von wem auch immer genährt, ist interessant und teilweise mit Heilsbringer noch am besten beschrieben. Mach mich glücklich, mach mich ganz, erweitere meinen Horizont und manchmal auch, mach mich heil. Lass es sexy sein. Dann fängt der Dom (Personalsachbearbeiter, Fliesenleger, Polizist, Gärtner etc.) an und schlüpft in Rollen wie Yogalehrer, Psychologe, Tantra-Lehrer, Märchenerzähler, Ausbilder, Lifestyle-Coach, Animateur, Sexualtherapeut, Altlastenentsorger, Zeitvertreiber, Gedankenleser und untersteht einem strengen Bewertungssystem. Menschsein wird vielleicht zugebilligt, nein, natürlich steht das im Vordergrund, ... wenn sein Handeln bis dahin Erfolge erzielt. Ich habe nur mal ein wenig zurückgeblickt auf das neue BDSM, das sich letztlich aber auf das alte SM beruft.
In dem großen Pool der Protagonisten tummeln sich derweil Neigungsmenschen, sozial Gestörte, Sinn- und Selbstsucher, divers Gelangweilte, Notgeile, Promiskuitive, echte Sadisten, alle auf der Suche nach einem Menschen, einer Sub oder einem ganzen Rudel an Subs.
Das Marketing ist aber fehlerhaft, indem es die größte Anziehung und Verführungskraft den destruktiven Persönlichkeiten zubilligt. Gesucht wird (vielleicht) Zugehörigkeit und Nähe, einlassen tut man sich aber auf den, der Höhenflüge verspricht.
m.brody