Zitat von *********ually:
„Menschen verändern sich auch bzw. erkennen sich. Ein abschließender Vertrag ist lediglich eine Theorie, weil er zwei abgeschlossene Menschen voraussetzt.
Paare experimentieren ja auch gemeinsam. Was, wenn die eine Sache dem einen gefällt, dem anderen aber nicht? Das passiert ständig. Meistens ist es kein größeres Problem, weil es sich nur um kleinere Wünsche handelt, ohne die es auch geht. "Ich hätte gerne Analverkehr, aber ich kann auch ohne eine tolle Sexualität mit dir leben."
Wenn so ein Experiment aber einer neue Schicht der Persönlichkeit freilegt und das dann nicht gelebt werden kann, kann so etwas existenziell werden - nicht nur für die Beziehung. Ausgeprägte Dominanz/Devotion, eine neue Facette der Sexualität (zum Beipiel eine Bisexualität oder ein Fetisch), das Erkennen der eigenen Identität (dass man vielleicht nicht Mann oder Frau ist) oder die Entdeckung, plötzlich einen zweiten Menschen zu lieben...
Unsere Gesellschaft ist ja längst noch nicht so frei, dass jede Person "Vorbilder" haben kann/konnte, um zu wissen, was es da draußen alles gibt und was davon man selbst sein könnte. Für meine sexuelle Orientierung gab es nicht mal einen Namen, als ich aufgewachsen bin. Wie hätte ich das jemandem verständlich machen können? Das ist heute noch schwer genug trotz Definition und Label. Damals war mir - auch mangels Erfahrung - gar nicht bewusst, dass ich anders empfinde als andere. Wirklich benennen konnte ich das erst mit Ende 30.
Über Bisexualität und das Entdecken der eigenen Geschlechtsidentität oder eines Fetischs lesen wir ja oft in diesem Forum. Auch ein Kinderwunsch kann sich entwickeln oder eben nicht. Das sind ganz normale Erkenntnisprozesse eines Individuums, würde ich mal sagen, die einen eben oft in Konflikt mit sich selbst, aber auch der Außenwelt bringen.
Die Versprechen, die sich Menschen geben, lauten in der Regel nicht "Ich werde niemals eine neue Seite an mir entdecken". Sie lauten: "Ich werde dich nicht betrügen, ich werde ehrlich zu dir sein." Bei manchen klappt das, bei anderen leider nicht. Wahrscheinlich funktioniert es auch bei denen etwas besser, die darauf vorbereitet sind, dass sie nicht (ewig) alles füreinander sein können, dass sie sich unvorhersehbar verändern werden und sich realistische Versprechen geben.
Meines Erachtens beschreibt das schon sehr gut, was ich durch einen anderen Thread mal gelernt habe, und das bei Menschen , die Lust auch Kontextabhängig sein kann. Damit ist folgendes gemeint .
Es kann alles mit reinspielen . Die Umgebung, die Menschen in der Umgebung, was man so hört und liest . Zum Beispiel dein Nachbar hat Bock auf Eis und sagt zu dir , hättest du auch gerne eins. Und schon hat man Lust auf Eis.
Hat man gute Erfahrungen mit lecken und lutschen gemacht , könnte man dadurch auf eine neue Lust kommen, einen zu blasen zum Beispiel. Deswegen kann ich jetzt nicht sagen ob ich ganz der Meinung bin, das im Detail das genauso ist. Doch ich bleibe dabei, das es sehr stark , den Kontext beschreibt . Der kann durch Personen, Gefühle , Situationen , Meinungen , ausseneinflüsse Film / Fernsehen beeinflusst werden . Das habe ich bis vor kurzen nicht verstanden , warum meine Lust ist wie sie ist. Laut diesen Forum ist es der Lust einer Frau .
Die Kontext bezogen ist. Ich würde es spontane Lust nennen . Das hat für mich ein Themenbezug, da genau das , auch beeinflussen kann, wie das mit der Beziehung so läuft . Es ist anpassbar und individuell.