„Bitte lasst doch mal eure Partner:in in Ruhe und versucht nicht, ihnen irgendwas schmackhaft zu machen.
Es ist natürlich Mist, wenn sich die Leben in unterschiedliche Richtungen entwickeln, dennoch sollten beide ihr Recht auf ihr Eigenes behalten.
„Ich bin absolut dagegen, Menschen etwas schmackhaft zu machen, dennoch stelle ich mir die Frage, ob ich Menschen in meinem Leben möchte, die mich ablehnen.
Warum mit aller Macht etwas erzwingen.
In der Zusammenstellung von Aussagen liegt in meinen Augen ein Problem.
Natürlich wird es meist nicht gut ausgehen, wenn ich jemanden zu etwas zwinge. Zum Glück waren meine Kinder keine Schulverweigerer. Ja, anderer Fall, aber völlig generell taugt eine Aussage, man dürfe niemanden zwingen nicht. Der Einzelfall ist entscheidet.
Die Aussage, "Nein heißt Nein" taugt als platter Slogen, aber nicht innerhalb einer Beziehung zwischen zwei Menschen als immer gültige Aussage.
Beispiel? He, da lauft nachher um 20 Uhr der Film XYZ im Kino um die Ecke, kommst Du mit ins Kino? -Nein.
Nein zu diesem Film? Nein zu der Aufführung um 20 Uhr? Nein zum Kino um die Ecke? Generelles Nein zu Kinobesuchen? Welches "Nein" ist gemeint, und zu beachten?
Menschen lernen. Ich kann "aktiv" lernen, ich Lebenserfahrung machen, ich kann aber auch Gedanken überdenken, mich umentscheiden, weil ich über etwas nachgedacht habe.
Vielleicht ist "Schmackhaft machen" der falsche Ausdruck.
Treffe ich auf ein für mich unerwartetes "Nein" überlege ich doch automatisch, warum dieses "Nein" kommt (zum Beispiel, morgen läuft der Film auch noch, und es gibt eine 22:00 Vorstellung).
Gerade bei etwas, von dem man "im Traum nicht gedacht hat", dass man damit in seinem Leben konfrontiert wird, braucht man Zeit, um sich darüber klar zu werden, was das bedeutet, wie man dazu steht. Gerade unerwartete Dinge treffen einen, oh Wunder bei dem Begriff, eben unerwartet, das heißt auch unvorbereitet.
Natürlich darf ich für mich überlegen, was es für Agumente dafür und dagegen geben dürfte. Ich darf mich informieren, wenn meine eigenen Erfahrungen vielleicht nicht ausreichen.
Und ich darf etwas auch besprechen wollen. Achtung. Ich darf WOLLEN heißt nicht, dass der andere das dann machen MUSS.
„... wenn sich die Leben in unterschiedliche Richtungen entwickeln, dennoch sollten beide ihr Recht auf ihr Eigenes behalten.
Ist zu kurz gesehen. Das "eigene Leben" war bisher Leben, dass als Schnittmenge mit einem anderen Menschen "ein gemeinsames Leben" hatte. Bei einer Trennung fällt diese Schnittmenge dann zum allergrößten Teil, oder sogar komplett weg.
Bei gemeinsamen Kindern ist es in meinen Augen eine Pflicht, darüber nachzudenken, ob es Chancen für ein gemeinsames Leben geben kann, wie die Aussehen könnten. Ja, dass kann bedeuten, dass es die nicht gibt, dass man die nicht sieht. Aber bitte, darüber nachdenken, das ist doch auch im Hinblick auf gemeinsame Kinder nicht zu viel verlangt.
Es gibt Menschen, die haben kein Problem mit Homosexualität. Es gibt Menschen, die haben kein Problem damit, wenn sich jemand zu beiden (oder mehr) Geschlechtern hingezogen fühlt. Einige haben so lange kein Problem, bis dies in ihrer unmittelaren Umgebung für sie selbst relevant erscheint. Und einige sind, wenn sie damit konfrontiert werden, erst einmal überfordert.
In diesem "Willensbildungsprozess" nach der Konfrontation mit etwas "neuen", gibt es auch eine Art Brainstorming, in dieser Situation überlegt man, wie man damit nun umgehen soll.
Manchmal ist es sehr schwer über etwas zu sprechen. Manches schaffen einige Menschen nicht.
Und manchmal muss man ein "Nein" eben akzeptieren. Am ehesten ist ein "Nein" zu akzeptieren, wenn es sich auf etwas bestimmtes zu einem bestimmten Zeitpunkt bezieht. Aber dann muss die Frage erlaubt sein, ob es ein "generelles Nein" zu etwas bestimmten ist, oder nur bzgl. dieses Zeitpunkts nicht ok ist. Damit haben sich hier alle, die ihr Profil ausfüllten, befasst, dass ist der Punkt unter "Vorlieben" mit "Situationsabhänig" überschrieben.
Das Problem, das @******t88 beschrieb, ist mit Sicherheit geeignet, das jemand das Gefühl hat, in den Grundfesten seiner bisherigen Existens erschüttert worden zu sein. Mit dem Gefühl muss man umgehen. Von beiden Seiten.
Ob es hilft, zu reden, zu erklären, zu versuchen, sich in den anderen hinein zu versetzen, sich letztlich vielleicht auch anders zu entscheiden, im Gegensatz zu der eigenen ersten Reaktion, das kann keiner vorher sagen.
Aber zu sagen, "ist halt gesagt, muss Du mit leben, frag nicht, rede nicht, trenn Dich doch einfach", das ist mir viel zu schnell. Wie war das doch gleich? Wer bei Regen mit mir nicht spazieren gehen will, der muss bei Sonnenschein nicht fragen, ob wir an den Strand gehen.
Jeder darf überlegen, was er machen kann, um eine Beziehung, die offenbar auch schön war, zu erhalten. Nicht immer muss auf die Frage die Antwort "Nichts" sein.
Wir haben hier den Fall, das jemand ein Bedürfnis hat, was der andere Partner schlicht ablehnt.
„Mein Frau hat eine anneigung gegen das 3 Geschlecht und alles was dazu gehört auch der Gedanke einen andern Mann oder Frau zu verwöhnen lässt Sie wenn ich es andeutet sofort sterben.
Die Aussage enthält leider Schreibfehler. Ich bin überzeugt, dass es "Abneigung" heißen soll, und bin ganz sicher, dass sie bisher nicht tot umgefallen ist.
Wie rede ich mit jemandem über ein mir wichtiges Thema, wenn der andere in keiner Weise bereit ist, über das Thema zu reden?
Ja,
@*******in78, das kann man letztlich dann nicht ändern. Letztlich. Das heißt, dass man es auch erst einmal versuchen darf. Und manchmal ist es sinnvoll, dafür Hilfe zu suchen. Das tut @******t88 hier. Ob das ein guter Ort ist? Keine Ahnung. Gruppen zu Bi-Männern, auch im Zusammenhang mit Outings könnte ich mir da auch gut als Quelle von Ratschlägen vorstellen.
Es geht mir nicht darum, jemanden gegen seine Überzeugung zu etwas zu bringen. Es geht mir darum, dass jeder seine Überzeugung auch ändern darf, nicht nur weil es ihm aus heiterem Himmel wie Schuppen von den Augen fällt, sondern auch, weil er mit mehr Informationen die Situation anders sehen kann. Belatschern, bis jemand genervt aufsteckt ist dabei etwas völlig anderes.