Gedanken - Lebenszeit verlängern

Wie lang ist ein Leben? Das kommt darauf an. Es gibt die objektive Dauer, die sich in Stunden, Tagen, Jahren oder was auch immer messen lässt. Aber wichtiger ist doch die subjektive Dauer. Also die Frage, wie viel Leben ein Mensch am Ende gehabt zu haben glaubt. Und darum soll es hier gehen.

Die subjektive Lebensdauer bemisst sich durch die Anzahl an Erinnerungen. Um ein Beispiel zu geben, wer schon einmal fünf oder sechs Stunden mit dem Auto gefahren ist, fand das während der Fahrt langweilig. Nach der Ankunft können wir uns an die Fahrt aber meist nicht mehr erinnern, wenn nicht etwas außergewöhnliches passiert ist. Diese Lebenszeit ist also einfach weg.
Der Grund ist, dass sich unser Gehirn nur neue Dinge merkt. Wenn wir jemand zu ersten Mal treffen, merken wir uns sein Aussehen mit vielen Details. Beim nächsten Treffen nur noch besondere Abweichungen und die Tatsache, denjenigen erneut getroffen zu haben. Hatte derjenige also beim ersten Treffen einen blauen Pulli an, hat er das in unserer Erinnerung auch weiterhin, bis uns etwas anderes auffällt. Das Gehirn merkt sich also nur Besonderes/Neues.
So auch bei der Arbeit. Die war sicher für einige herausfordernd, stressig oder abwechslungsreich. Aber in der Erinnerung sind die einzelnen Tage einfach weg und man wundert sich zu Sylvester, dass wieder ein Jahr rum ist. Obwohl jeden Tag was passiert ist. Aber eben nichts "merkenswertes" Was bleibt ist die Erinnerung an den Sommerurlaub oder das Festival oder die kinky Party. Aber wer jedes Jahr an den selben Strand am selben Ort fährt, kann sich auch daran beim dritten oder vierten Mal nicht erinnern. "War es letztes oder vorletztes Jahr, dass wir im Nachbardorf Eis gegessen haben?" - Das Gehirn hat es sich nicht gemerkt, weil es eben immer das gleiche war.

Darum seid ihr alle hier, im Joy-Club genau richtig. Hier könnt ihr neue Leute treffen, Events besuchen und somit neue Erinnerungen schaffen. Und auf diese Weise könnt ihr euer Leben verlängern. Und nein, es muss kein Gangbang sein, auch wenn das sicher auch Erinnerungen schafft, es muss nur etwas anderes als das sein, was ihr sonst so tut. Probiert es aus. Unternehmt jedes zweite Wochenende etwas, was ihr noch nicht gemacht habt. Geht wo spazieren wo ihr noch nicht wart, besucht einen neuen Ort, trefft neue Menschen oder nehmt an einem Event teil. Und wenn ihr nach zwei Monaten, also vier neuen Erinnerungen, zurück blickt, waren diese zwei Monate für viele von euch länger, als das Jahr bis hier hin.
Macht nur nicht den Fehler im Alltagstrott zu versinken, denn dann stellt ihr eines Tages fest, dass die letzten Jahre einfach verflogen sind.