Ich habe den Begriff als aktuellen Gebrauchs-Begriff erst kennengelernt, als ich vor grob 10 Jahren in den Joyclub kam. Davor war er für mich so eine Art Begriffs-Relikt aus alten Fernsehshows (Klimbim etc.). Und ich habe mich über ihn zunächst gewundert und konnte ihn nicht einordnen. Ich kam ja aus der BDSM/Fetisch-Szene, und da hat niemand "frivol" verwendet. Also dachte ich, dass der Begriff zum Swingen gehören muss, dass also "frivol ausgehen" eine blumige Umschreibung für "swingen" ist. Hab dann aber festgestellt, dass das auch nicht so genau stimmt.
Und dann war ich mal in einer Bar, die sich hier im Joy "frivole Bar" genannt hat und dort waren Männer in Camp David Hemden und Frauen in Orion Kleidern. Soweit ich das verstanden habe, waren das Leute, die manchmal in Swingerclubs waren, sich aber nicht als Swinger bezeichnet haben, die auch mal BDSM machen, sich aber nicht BDSMer genannt haben, die auch etwas Lack&Leder zu Hause haben, sich aber nicht als Fetischisten bezeichnen würden. Also quasi eine Szene, die Swingen, BDSM & Fetisch in "light" kombiniert. Allerdings habe ich hier im Forum den Eindruck bekommen, dass nicht alle für sich den Begriff so definieren, also blieb das ganze schwammig für mich.
Und grob seit Corona gibt es ja diese "kinky+sexpositive Rave"-Modewelle, also Partys, auf denen man Sex, BDSM und Fetisch haben kann, die aber keine klassischen Swinger, BDSM oder Fetisch Partys sind, sondern das alles in light kombinieren mit Techno-Musik und Awareness-Teams, also würde ich sagen, was früher als "frivol" galt, jetzt aber für die "jüngeren", die jetzt ~40 sind, also in deen 90ern jung waren, also mit Techno-Partys aufgewachsen sind. Das klingt für mich stark danach, dass "frivol" somit langsam abgelöst wird von "kinky+sexpositive".
Also mal ganz vereinfacht: Die Generation >50, die erotische Partys und erotische Outfits mag, nennt das "frivol", und die Generation <50, die erotische Partys und erotische Outfits mag, nennt das "kinky+sexpositive". Aber vielleicht liege ich auch falsch.