@**********lerin hat es mal wieder mit viel Tiefe und Gefühl auf den Punkt gebracht. Eine kleine Ergänzung dazu habe ich dennoch.
Um nicht unterzugehen, lohnt es sich, seinem Fetisch nicht ständig nachzugeben. Sondern ganz gezielt. Als Belohnung gewissermaßen, als "ihm eine Freude machen" auf eine ganz besondere Art und Weise.
Das funktioniert aber nur, wenn du auch ein Begehren seinerseits für dich spürst, wenn du nicht seinen Fetisch bedienst. Wie es Harfenspielerin schon schrieb, es ist wichtig,
gesehen zu werden. Sieht er dich nicht, begehrt er dich nicht als Frau, dann wäre ich (umgekehrt auch, wenn eine Frau mit mir so umspringen würde) sehr, sehr schnell weg. Liebe hin oder her.
Du eröffnest ihm diese Möglichkeit, indem du die Sachen nicht ständig trägst.
Ich würde sie vermutlich genau dann tragen, wenn ich ihm eine Freude machen möchte
und wenn ich mich in diesem Moment ohnehin schon, so wie ich bin, als schön empfinde. Denn dann ist es nicht so wichtig, wen oder was er begehrt, ob nur das, was ich an habe, begehrt wird, er begehrt ja trotzdem in dem Moment mich. Weil ich schön bin.
Das zweite Problem geht tiefer.
Die Nummer, dass er heimlich Nylons aus dem Mülleimer gefischt hat, um daran zu duften.
Da ist für mich das Problem die Heimlichkeit. Das ein viel größeres als sein eigentlicher Fetisch ist. Denn offensichtlich traut er dir nicht viel zu. Zum Beispiel nicht, dich zu fragen, ja: Zu bitten, sie für sich behalten zu wollen, wenn du sie nicht mehr brauchst.
Der Akt an sich ist gar nicht mal so schlimm. Es bist ja du, die er da riecht. Es ist dein Geruch, er liebt deinen Geruch und damit auch dich. Er holt sie heraus, wenn du nicht zuhause bist. Das könnte genauso ein Bild sein von dir,
irgend etwas, das ihn an dich erinnert. Da sehe ich nicht nur den Fetisch, sondern auch die Verbindung zu dir.
Richtig dirty wäre es, wenn er Strumpfhosen anderer Frauen sammeln würde. Da wäre ich dann, wäre ich du, auch raus.
Aber es sind nun einmal deine. Und damit bist es auch du, von der er nicht genug kriegen kann, bzw. seine Nase.
Du solltest ihm aber klar machen, dass es dich sehr verletzt hat, dass er etwas hinter deinem Rücken tat. Nicht ehrlich war zu dir.
Ich wäre es jedenfalls. Tief verletzt.
Den Graben würde ich zuerst schließen. Dass nichts mehr heimlich geschieht.
Und dann jenen, dass du seinen Fetisch nur noch selten, dann aber ganz bewusst bedienst, in ganz besonderen Momenten.
Um so wieder
gesehen zu werden. Als Mensch. Als Frau.