Neugierig auf Swingerclub, Partner nicht - was tun?

Vorher funktioniert jetzt in unserem Alter. Zum Zeitpunkt der Eheschließung war manch einer vielleicht zu jung, unschuldig oder unbedarft.
Manche Bedürfnisse entwickeln sich auch erst.
Menschen verändern sich. Das Bedarf stetiger Kommunikation.
Das ist aber etwas das man immer vorher klären kann. Wie bereit sind wir zur Kommunikation. Wie offen für andere neue Bedürfnisse.

Nun, die meisten Swingerclubs haben eine Internetpräsenz, was ja mit einem Schaufenster vergleichbar ist.
Und die Clubs, die wir so in der Nähe haben, haben wir neugierig wie wir da sind, schonmal online ausgecheckt. Einer sogar mit 3D-Führung. Geben sich sichtlich Mühe. Gefällt uns trotzdem nicht, haben wir keine Lust drauf.
Was nicht bedeutet, dass wir anderen ihren Spaß da nicht gönnen. Go for it

Ich habe das mit den Clubs in meiner Nähe und Clubs, die mir genannt wurden, auch gemacht.
Das ist wie mit Hotels. In der Realität ist da vieles ganz, ganz anders. Das Licht, die Brennweite, der gewählte Ausschnitt...

Was ich die ganze Zeit versuche, darzustellen ist, dass "Swingerclub" nicht gleich "Swingerclub" ist. Besucher, die sich in einem Club wohl fühlen, gefällt dafür ein anderer nicht. Geschmäcker sind verschieden. Wie bei Hotels.

Die TE hatte zwischendurch geäußert, dass sie vermutlich mehr interesse an einer Kinky-Party hätte, als an dem, was Muggel sich unter "Swingerclubbesuch" vorstellen würden. Ich freue mich, dass sie da zu differenzieren begann, und hoffe, dass sie ihrem Mann erklären kann, dass das nicht das gleiche ist. Vielleicht gelingt es ihm, sich damit auseinander zu setzen, was eine "Kinky-Party" sein könnte.

Es gibt Clubs mit dem Schwerpunkt SM. Es gibt Clubs mir dem Schwerpunkt "große Spielwiese". Es gibt Clubs mit tollen aufenthaltsbereichen für Tanzen, Essen, reden, Wellnessbereich, in denen man sich dann auch für Sex zurück ziehen kann, ohne dass einem dort alle zuschauen.

So, wie Auto eben nicht gleich Auto ist, ist Swingerclub nicht gleich Swingerclub.

Wer Menschenmengen hasst, ein Problem damit hat, generell mit Menschen zu komunzizieren (und das Komunizieren nicht mag), wer ein Problem damit hat, auch mal nackte Haut zu sehen (gehe bitte auch nicht in ein Schwimmbad oder an den Strand), wer Geräuschempfindlich ist (zwischen redenden Menschen), der ist vermutlich in einem Club, aber genau so in einer Bar, einem Freizeitpark, einem Feuerwehr- oder Schützenball völlig verkehrt.
Wer vor anderen keinen Sex haben will, sich nicht vor anderen ausziehen will, der muss das nicht, auch nicht in einem Swingerclub. Der muss da aber auch nicht hin gehen? Korrekt, muss er nicht, kann es aber, und kann trotzdem eine schöne Zeit haben. Ja, muss er auch nicht.

Ja, es kann einem passieren, dass plötzlich jemandem der Schwanz geblasen wird (in der Regel nicht einem selber), es kann passieren, dass plötzlich jemand mit jemand anderem kopuliert, aber es wird schon darauf geachtet, dass das nicht am Bufet geschieht. Ich kenne auch Betreiber, die aufforderten, dafür bitte auf die Spielwiesen zu gehen. Und das ist außerhalb der "Spielwiesen" sehr selten, da kann man auch mal wegschauen oder weg gehen, soll ähnliches ja auch schon in Schwimmbädern (Freibädern) und so gegeben haben. Klar, Risiko ist im Club größer, aber ist und bleibt eben doch recht selten.

Allerdings habe ich "in freier Wildbahn" auch schon häufiger erlebt, wie sich Menschen benahmen, was mir auch unangenehm war, worauf ich also auch gern verzichtet hätte.

Was immer kleiner glaubt, bis er / sie selbst einmal (oder ein paar mal) im Club war. Es ist anders, als man es sich vorstellt. Egal, auf welche Quellen man zurück greift. Irgendwie wird es anders. Wie oft haben ich und meine Partnerin gesagt, "was für ein Abend, anders, als ich erwartet habe, aber toll". Mit festen Erwartungen in einen Club zu gehen, insbesondere beim ersten mal, das wird nichts, weil es eh anders wird. Wird jeder Glubgänger vermutlich unterschreiben, aber wird auch nicht sagen können, was genau beim nächsten Clubbesuch passiert.

Wer dafür offen ist, hat die Chance, eine tolle Zeit zu haben. Wer absolut nicht will, na, der hat eben schon. Wenn aber von einem Paar einer neugierig ist, und der andere "Swingerclub" ablehnt, dann ist das schade und in meinen Augen wert, dass man mal versucht, in Erfahrung zu bringen, woher die Ablehnung nun genau stammt. Mit der Wahl des Clubs und der Veranstaltung lässt sich da viel vermeiden, was man so ablehnt.

Ich z.B. bin kein Fan von großem Herrenüberschuss, meide daher auch Mottos wie GangBang und Stutenmarkt u.ä.. Es gibt noch genug andere Veranstaltungen. Und, wer weiß, vielleicht überwiegt ja doch irgendwann noch mal die Neugierde.

Was sagen denn Club Liebhaber zu einer Führung? Würde das Sinn machen?
Wann würe so eine Führung stattfinden?

Klingt nach Führung durch ein leeres Restaurant.

Wir wissen ja die genauen Gründe für die Ablehnung nicht, obwohl ich auf Seite 1 bereits explizit danach gefragt habe.

Ich glaube, dass so eine Führung nichts bringt. Wer z.B. einen FKK-Strand ablehnt, weil man da nackt ist, dem nutzt auch eine Strandbesichtigung nicht.

Es ist Gang und Gäbe, dass wenn man einen Club das erste Mal besucht, eine Führung bekommt.

@****ot2
Die TE hatte doch einen Grund genannt. Für ihren Partner ist Sex etwas intimes. Nichts was er im Swingerclub ausleben möchte. Kann doch nicht so schwer sein, das zu akzeptieren.

@******_73 Du hast da viele gute Punkte zusammengefasst, wie ich finde!

Zu ein paar Punkten habe ich aber dennoch Anmekrungen:

"Sich informieren im Internet": m.E. kann man über die Webseiten der SC und über Erfahrungsberichte (auch hier im JC) schonmal erahnen wie groß die Vielfalt tatsächlich ist. Auch z.B. über manche Podcast-Folgen: Beispielhaft gibt es einen Podcast namens "Intimbereich", da hat die Podcast-Moderatorin in zwei Folgen über SC-Besuche berichtet: Beim ersten Mal waren ihre Erfahrungen eher nicht so positiv, daraufhin wurde sie von begeisterten Swingern angeschrieben und hat mit denen einen anderen Club besucht, das klang dann deutlich positiver.
Mit ein wenig drüber Nachdenken, lesen und Vergleichen der Webseiten, auch zu den unterschiedlichen Veranstaltungsformaten, bekommt man da schon ein gutes Bild und wenigstens eine Tendenz: was könnte für mich als "Erstbesuch" passen und was fliegt sofort aus der Auswahl raus. Bzw. ist überhaupt was für mich dabei?

Zum Thema "unterschiedliche Interessen im Paar: eine(r) will, der/die andere nicht": Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Das ist ja gar nicht statisch; was man irgendwann mal kategorisch ausgeschlossen hat, kann 1 oder 2 Jahre später doch eine Option sein. Da kann man die Entscheidung vielleicht auch mal zurückstellen und in der Zwischenzeit andere "Orte" auf der großen "Landkarte der Sexualität" erkunden. Und etwas später sogar besser die SC-Entscheidung treffen, weil man's besser einschätzen und einordnen kann. Dann macht der Erstbesuch vielleicht sogar mehr Spass, als eine übereilte Befriedigung der persönlichen Neugierde im möglicherweise subjektiv unpassenden Etablissement mit der subjektiv unpassenden Veranstaltung...

Ich bezeichne mich nicht als Club-Liebhaber, da ich noch nie in einem SC (im eigentlichen Sinne) war, das was ich persönlich kenne, bedient eher die BDSM/Fetisch-Szene und unterscheidet sich vermutlich signifikant von einem SC...

...aber mittlerweile haben meine Partnerin und ich einen SC-Besuch geplant, aber eine Führung durch einen leeren SC hätte unsere Entscheidung dazu (die eine Weile gebraucht hat) mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht beeinflusst. Da kann ich genau so gut Bilder im Web anschauen.

Sinnvoller waren: Recherche im Internet, Webseiten, hier im JC, Erfahrungsberichte auf Blogs, Podcasts... und auch Erfahrungen in dem von mir erwähnten Club, in dem nicht nur geschlagen und gefesselt, sondern gelegentlich auch gevögelt wird

Dazu natürlich viel Kommunikation in der Beziehung!

Es gibt zwei Arten einer Führung:

1. Vor normaler Öffnung - ggfls nach Anmeldung dazu (gratis) - also ohne, dass bereits Betrieb ist und in Straßenkleidung. Da wird in Ruhe alles gezeigt und erklärt. Danach kann man dann entscheiden, ob man wieder geht oder bleibt. Vielleicht etwas, für die, die Muffensausen vor dem ersten Mal haben. Das gibt es aber nicht überall.

2. Die Führung durch den Club am Eingang im Normalbetrieb. Wenn man beim Eintritt sagt, man war noch nie dort, wird in der Regel eine Führung angeboten. Dies kenne ich aber nur von der Durchführung her nach dem Umziehen.

Und es gibt:

3. Swingerpaten, die einen im Club "unter ihre Fittiche nehmen", also ein wenig Guidance geben, auf einen aufpassen und für jede Frage ansprechbar sind, ohne dass es einem peinlich ist. In der Regel sind das Paare und Stammgäste. So fühlt man sich auch nicht so alleine im tiefen Wasser. Swingerpaten kann man hier leicht finden, es gibt eine entsprechende Gruppe hier, wo man für den Club des Interesses fragen kann.

Aufgabe der Swingerpaten ist nicht, mit euch Partnertausch zu üben. Don't worry and relax.

@****62, genau das ist das Problem.
Hat irgend jemand behauptet, dass er im Club "Sex" ausleben muss?
Kann es denn so schwer sein, auch einfach mal den Menschen, die in Clubs gehenb, zu glauben, dass man im Club keinen Sex ausleben muss?

@******_73
Das hatte die TE schon vorher geschrieben, warum das nichts für ihn ist. Ob sich das ändert, müssen die beiden mit sich ausmachen.

Wenn ich in keinen Swingerclub gehen will, dann ist mir es auch egal, wie andere es finden bzw. gern hingehen. Für mich absolut ok.

Ich versteh nur nicht, dass man das nicht akzeptiert, wenn es Menschen gibt, für die es nicht in Frage kommt. Da muss ich auch nichts ausprobieren oder mir von anderen sagen lassen, dass man auch ohne selber dort Sex zu haben, hingehen soll.

Trotzdem hält sich nicht jeder gern dort auf, wo öffentlich Sex ausgelebt wird. Ob er nun selbst aktiv ist oder nicht.

Für sich gesehen hast du schon Recht, @****62 . Ich sehe das auch so. Problem ist eher die schwierige Kompatibilität dieses Standpunkts zur TE.

@******_nw
Sie hatte sich ja nochmal geäußert, fand ich schlüssig. Und es war auch bei ihr nicht so, dass da der unbedingte Wille da war, das durchzuziehen. Und es gab auch viele Spekulationen hinsichtlich des Partners von einigen hier, wogegen sie sich gewehrt hat. Zumal sie von einer harmonischen liebevollen Beziehung spricht.

Ich wiederhole es gern, die beiden werden einen Weg finden.

Danke @*****a63
Seh ich wie du.

Nein, aber es könnte doch sein, dass einer, der keinen Sex im SC ausleben möchte, auch nicht zusehen möchte, wie andere Sex haben.
Mir z.B. gibt das nichts. Ich finde es eher abtörnend.

(Und ja, ich war schon mal in gemischten Clubs, aber mit breitem Angebot: Für solche, die swingen wollen, für solche, die ihre BDSM-Spiele praktizieren und auch für solche, die einfach nur frivol ausgehen möchten. Sex mit meinem festen Partner fand dann ausschließlich in nicht zugänglichen Nischen bzw. Separees statt.)

Und wenn man nicht dorthin geht, wo "Sex ausgelebt" wird?

Die TE hat zwischenzeitlich geschrieben, dass sie vermutlich viel eher an einer Kinky-Party interessiert ist.
Ja, sie hat ausgesagt, dass sie auch mal neugierig wäre, Menschen beim Sex zuzusehen, sich vielleicht auch gern mal sehen lassen würde, aber das scheint für sie kein muss.

Man kann Feiern, ohne anderen beim Sex zusehen zu müssen.

Das Problem ist auch nicht, dass verlangt wird, dass der Mann der TE zuschauen müsste. Das Problem ist, wenn einige überlegen, wie man es begründen kann, dass er einen Clubbesuch überdenkt, und andere schreiben, warum man nicht akzeptieren kann, dass er keinen Sex ansehen will.

Und dann gibt es noch das Problem, dass Menschen auch mal etwas vorschieben, weil sie sich wegen eines anderen Grundes schämen. Aber, es lügt ja nie einer. Nur, weil er etwas sagt, "Sex sei etwas intimes", muss das nicht der Grund sein. Anderen beim Sex zuschauen hat er witziger Weise kein Problem, wenn die Bilder über einen Bildschirm laufen.

Klar kann man akzeptieren, dass er da nicht hin will. Darum ging es der TE aber gar nicht.

Das waren die beiden Hauptstellen aus dem ersten Post.
Also, was für Argumente kann man da bringen?
In meinen Augen folgendes:
"Sag mir bitte aufrichtig, warum Du Dich da so unwohl fühlst. Und dann lass uns mal schauen, was es für Clubs und Veranstaltungen gibt, bei denen das, was es Dir so unangenehm macht, nicht stört."
Er soll nicht gegen seinen Willen überredet werden, es sollte versucht werden, ob es eine Veranstaltung gibt, bei dem ihm nicht "unwohl" ist. Und da hilft es nicht, zu sagen, ob man das nicht einfach respektieren kann. Das wird man oder die TE müssen, wenn es keinen Weg gibt. Aber, vielleicht gibt es ja einen.

Verstehe ich sehr, sehr gut. Beim Sex bin ich weder exibitionistisch noch voyeuristisch veranlagt. Ich schätze da wirklich das Separee.
Aber beim oder am Feiern hindert das nicht.

Das weiß ich alles. Nur mag ich solche Strategien nicht. @******_73

Ah.
Wenn zwei sich nicht einigen können, weil einer etwas nicht mag, und man auf sachlichem Weg versucht, das Problem des einen zu beseitigen, um eine Lösung für beide zu finden, das, @*****a63, ist etwas, was Du nicht magst? Ich halte das eigentlich für den besten Weg in eine harmonische Beziehung.

Mein Partner möchte nicht in den Club. Damit hat sich das Thema erledigt. Es sei denn, er kommt noch mal auf mich zu.

Weil ich es verstehe, das nicht jeder in solch Atmosphäre möchte.

Witziger Weise wäre das ein Grund, den ich auch akzeptieren würde, vorausgesetz ich weiß, was er mit Atmosphäre meint. Aber ich denke, nach längerer Partnerschaft weiß man das.

Wir sind nicht lange zusammen. Mir reicht es völlig, wenn er nicht in den Club möchte. Begründungen benötige ich nicht.