Was ein interessantes Ping-Pong-Spiel.
Zitat von *********her92:
„Nein, es geht uns gerade darum, dass hier gemeint wird, man könne Aktivitäten nicht ablehnend gegenüber stehen, wenn man sie noch nie gemacht hat.
Falsch.
Es geht darum, dass wenn jemand sich in einer Beziehung etwas wünscht, und der andere das ablehnt, es ein berechtigtes Interesse gibt, den Grund dafür zu erfahren. Das ist ein Fall von "miteinander reden".
Es war Jahrhunderte so, dass jeder wußte, dass die Erde eine Scheibe ist. Genau so war es bekannt, dass unsere Welt im Mittelpunkt des Universums steht, und die Sonne um die Erde wandert. Waren sich alle einig. Hat keiner hinterfragt, wußten ja alle, dass es so ist. Und jetzt wissen alle, die nicht in Swingerclubs gehen, wie "Swingerclub" ist.
Wenn in einer Beziehung jemand ein Bedürfnis verspürt, und der andere Partner das ablehnt, dann belastet das die Beziehung. Schafft man es zu selten, da eine Einigung zu finden, bei der Bedrüfnisse befriedigt werden, hat die Beziehung keine gute Zukunft.
Das man sich bei seinem ersten Besuch im Sex-Shop etwas komisch vorkommt, ist normal. Dass die Partnerin das Unwohlsein derartig spürt, dass sie den Besuch dort abbricht, ist wohl eher selten.
Man kann seine Einstellung verändern. Da hilft es mitunter, darüber zu reden, auch zu erfahren, wie andere das ganze bewerten.
Eine Beziehung, bei der Abneigungen nicht respektiert werden, wird nicht halten. Eine Bezeihung, die allein von Abneigungen bestimmt wird, hat in meinen Augen auch keine guten Chancen.
Überlegen wir mal, was uns, rein spekulativ einfallen könnte, warum sich jemand in einem Sex-Shop derartig unwohl fühlt. Ich komme darauf, dass es jemandem peinlich ist, dort angetroffen zu werden. Es könnte sein, dass Sexualität ihm peinlich ist (verklemmt), manche Bereiche als abstoßend empfunden werden, oder jemand Angst hat, dass etwas, was ihm peinlich ist, entdeckt wird (auf so einen Schweinkram darf man nicht stehen).
In einer gefestigten Beziehung sollte die Möglichkeit bestehen, darüber zu reden. Kann ungeheur schwer fallen. Wenn jedoch einer sehr locker und neugierig ist, der andere aber sehr prüde (und dazu zähle ich auch, dass Sex nur im Schlafzimmer stattfinden darf, keiner darf wissen, dass man so etwas schlimmes wie Sex hat), dann wird das in einer Beziehung ein dauerhafter Reibungspunkt.
Etwas neues nicht auszuprobieren, das ist mitunter auch eine Art Schwellenangst. Diese hemmt umgemein. Da kann es helfen, sich mit dem ganzen mal auseinander zu setzen, und manchmal, es einfach zu machen.
Wie war der Spruch?
"Alle wußten, dass das nicht geht. Dann kam einer, der wußte das nicht, und hat es einfach gemacht."
Das geht jetzt etwas weg von der Frage, "Swingerclub", dass geht in die Richtung Vertrauen und vertrauensvolles gemeinsames Reden in einer Beziehung.
Zitat von *********her92:
„Hier schwingt immer dieses "wenn du was noch nie gemacht hast, dann ist deine Ablehnung ungerechtfertigt" - Argument mit. Frage an diejenigen, die das hier so verteidigen:
Meint ihr das ernst?
Nein. Das schwingt nicht mit.
Die Aussage sollte sein "Wenn Du von etwas keine Ahnung hast, woher weißt Du, dass Deine Ablehung berechtigt ist?" Und da kommt ganz besonders noch dazu, dass das der Partner der TE nicht wirklich sagt, was ihn hemmt. Sex sei etwas intimes. Das ist küssen auch. Küsst er seine Partnerin nicht, wenn jemand anders dabei ist?
„Wenn ich meinen Partner überzeugen wollen würde, dann würde ich ihm auf keinen Fall erzählen, er würde dort nix vom öffentlichen Sex mitbekommen.
Für die Clubs, in die ich gehe, trifft das einfach nicht zu.
Gar nichts mitzubekommen halte ich auch für etwas, wofür ich meine Hand nicht ins Feuer legen würde.
Ich kenne Clubs, da wird jeder Besucher das mitbekommen, es sei denn, er ist dort allein.
Aber es gibt Clubs, da kann man wunderbar feiern, ohne das man automatisch Sex mitbekommen muss. Ja, auch dort kann es passieren, dass eine Frau plötzlich ihrem Begleiter einen Bläst. Keine Ahnung, wie oft ich das sah, aber ich denke, das mag vier bis fünf mal passier sein (also so im normalen Aufenthaltsbereich), ich kann aber nicht sagen, wie oft ich schon in Clubs war. Und zuschauen muss man da auch nicht, schließlich kann man auch wegschauen oder weg gehen. Je nach Club und Veranstaltung steigt oder sinkt das Risiko. Aber es ist mitnichten so, dass man ständig nur Menschen beim Korpulieren sieht.
Und ich habe an Badestränden schon viel mehr nackte Brüste gesehen, als in vielen Clubs.