Walking Date - Billigheimer oder zeitgemäss ?

Click Bait nennt das Jonglieren, ich war auf Partnersuche. Ja das geht egal wie, 5-6 mal die Woche.
1 Tag Ruhetag.

Natürlich gibt es da eine Verbindung. Je Nachdem wie lange das Walking Date dauert, bist du danach echt Walking Dead.

Erst walking dad, dann guckste Breaking Bad. Netflix&Chill

Auch eine Möglichkeit

Nach 25 km Großstadtdschungel zu Fuß hat man keine Lust mehr auf "Netflix&Chill" 😅. Da will man nur noch die Schuhe ausziehen und in Ruhe gelassen werden. 🤣

Ich bin jetzt mal ein bisschen fies.
Nach einer Stunde Spazierengehen im lebhaften Tempo weiß ich nicht nur einige ganze Menge über den Gesprächspartner, sondern auch einiges über seine körperliche Fitness. Das kann nicht unwesentlich für meine Entscheidung dafür oder dagegen sein.

Ohne das Video gesehen zu haben, gehe ich anhand des Thumbnails davon aus, dass es aus den USA kommt. (Auch, weil da seit einiger Zeit ein munterer Krieg auf Social Media tobt, in dem jedes Geschlecht dem anderen die Schuld am eigenen Frust gibt. Ein bisschen wie manche Threads hier im JC... )

Da sieht der öffentliche Raum mitunter tatsächlich etwas anders aus als hierzulande.
Die Entfernungen sind viel größer, d.h. außerhalb urbaner Zentren sind erstens tatsächlich viel weniger Leute unterwegs als in unseren Breiten und wenn sie unterwegs sind, dann tatsächlich meistens auch im eigenen Auto.
Bei uns mag man drüber lachen (oder den Kopf schütteln), wenn jemand in sein Auto steigt um ein Päckchen Kippen zu holen. In den USA ist das was anderes, weil man dafür vielleicht wirklich 10 Meilen fahren muss. (Macht es natürlich trotzdem nicht smarter, aber wenns denn sein muss, dann geht es halt nicht anders als mit dem Auto.) Und selbst wenn es kürzer wäre, gibt es oftmals gar keinen Fußgängerweg, sodass man am Straßenrand laufen müsste.
Es sind also im öffentlichen Raum viel, viel weniger Menschen (zu Fuß) unterwegs als bei uns. Selbst New Yorks Central Park ist übrigens so weitläufig und teilweise schwer einsehbar, dass es auch dort Vergewaltigungen und Morde gibt.

Insofern ist das in vielen Gegenden der USA schon ein bisschen ein höheres Risiko sich nicht unter Leuten zum Dinner zu treffen.

Ich muss nochmal 2 Themen herauspicken.

Das eine sind übergriffige Menschen, die gibt es nicht nur beim Spaziergang, sondern auch im Café und wenn es nur anschließend bei der Verabschiedung am Auto ist. Ja, ab und an hat man auf dem Spaziergang auch einen Serienkiller dabei, der schlägt aber auch nach dem 2. Restaurantdate zu 😜

Was mich ein bisschen…nennen wir es ruhig anwidert ist die stellenweise Erwartungshaltung, was der Frau monetär beim ersten Date geboten werden muss. Streng genommen nennt man wohl den Austausch sexueller Gefälligkeiten, oder dem Anbieten der eigenen Gesellschaft gegen eine erwartete Gegenleistung (auch teures Essen fällt darunter) zumindest mal Escortservice.
Ich hatte sowas noch nie, aber bei mir wäre das dann auch das letzte Date.

Sie schreibt :

Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass jemand spazieren gehen negativ konnotieren könnte.

Wenn ich eine andere Person beschnuppern möchte, ist das optimal,einfach ein wenig zu gehen und im Zweifel eben auch wegzugehen, wenn es nicht passt. Da hätte ich echt mehr Sorge in einem Café, wo ich nicht einfach so gehen kann, auf den Kaffee warten, vielleicht eine absolute Trantüte ertragen und mich vielleicht sogar als Paar wahrnehmen lassen : Himmel, da würde mir was fehlen.

Hört sich gut an, wann gehts los?

Bei schnellen Spaziergängen über 3 Kilometer bin ich raus. Schnappatmung hört niemand gern.

Bis auf einen Godzilla Blick, wag es dich jetzt nach getrennter Rechnung zu fragen, kann ich da nichts berichten.

Kosten, Kilometer und Zeitaufwand fand ich ausgeglichen mit meinen Datepartnerinnen.

100 KM eine Strecke und ich fahre nur, obwohl Auto und Zeit vorhanden waren, da denke ich mir halt faule Socke.
Faule Socken trage ich auch manchmal. Das letzte Jahr habe ich mich mehrheitlich besuchen lassen.

Ich verstehe auch nicht die Haltung, dass man Zeit und Geld investiert und ein Spaziergang womöglich weniger Wert ist als ein schickes Essen. Oder überhaupt Geld und Luxus so im Vordergrund steht.

Bei einem Spaziergang kommt immer was zurück, nicht immer das was ich vorher dachte, doch es gab schon einmalige Ereignisse und Menschen die auch so ein simples Treffen wollten.
Mir gefällt das immer wieder.

Ich finde Spaziergänge sind das beste erste Date überhaupt. Man ist nicht abgelenkt, es kostet nichts und man merkt recht schnell, ob es vibed.

Seien wir ehrlich, lieber mit jemandem mit dem es flowt 6h an der Bushaltestelle rumsitzen, als ohne Vibe im Vendome (ja, ich hab nur für diesen Beitrag ergoogelt was das teuerste Restaurant Deutschlands ist und das ist es. Schön, dass es eine Alliteration ergibt, nicht wahr? Es ist in Bergisch Gladbach und hoffentlich nicht ganz schlecht.).

Ich erwarte dich am Sonntag am Brandenburge Tor, der Tiergarten ist groß!
7 h morgens? Später wird es zu heiß.

Ich finde Spazieren-Dates auch super. Oder generell alles, was mit Bewegung zu tun hat. Beim Bouldern hatte ich auch welche, das war klasse. Beim Schwimmen ist man schon sehr .. nackt, das wäre mir zu offensiv, aber alle Draußen-Bewegungsarten sonst finde ich gut.
Kleine Lücken kann man mit Bewegung füllen, die Nervosität hat ein Ventil, das Denken klappt in Bewegung besser und man sieht den Körper in Aktion. Und wenn es regnet, erlebt man auch gleich, wie ... entspannt ein Mensch ist. Und wenn es gut läuft, kehrt man am Ende noch ein.

Zwei Spazierdates im strömenden Regen im Sommer hatte ich auch schon.
Einmal unter nem Knirpsregenschirm zusammengequetscht und untergehakt weitergegangen und beim anderen Date war es so heiß, da war es eine nette Abkühlung.

Um 7 Uhr? Bestie

Der Ami fährt 10 Meilen um Zigaretten zu holen. Der deutschen fährt 500 Meter zum Bäcker.

Aber was hat das ganze mit Spazierengehen im Großstadtdschungel zu tun? Dass ein gottverlassener menschenleeren Ort suboptimal für ein erstes Date ist, ist klar. Davon war aber nicht die Rede.

Wir haben eine Frage an die TE:
Was bist Du denn gegenüber dem "Datekandidaten" bereit zu leisten?

Auch ich bin ein Befürworter von Spaziergängen beim ersten Treffen.
Warum?
Es lässt sich leichter unterhalten, wenn man in Bewegung ist. Ungezwungener und die Pausen sind nicht so zäh.
Auch kann man bei Nichtgefallen den Spaziergang elegant abkürzen.
Und es besteht dennoch aus dem Spaziergang heraus, irgendwo einzukehren.
Befürchtung, dass mir irgendetwas passiert, hatte ich nie und habe ich auch nicht.

Weil man in den USA nur an sehr wenigen Stellen überhaupt zu Fuß geht: Manhattan, Chikago in der Nähe des Sees, vielleicht noch eine Handvoll anderer Stadtkerne. Da ist es aber kein "Spazierengehen", sondern man schubst sich und steht vor Fußgängeramplen Schlange, dass man eine Grünphase verpasst.
Oder man geht in einen (National)Park. Da ist es aber eigentlich sofort, also Minuten nach dem Parkplatz, sehr einsam und tendentiell riskant.
"Spazierengehen" in unserem Sinn ist in den USA total unüblich. Es ist also durchaus davon auszugehen, dass ein Tip "Gehe in Gottes Namen nicht auf ein "walking Date" ein!" kulturell negativ geprägt ist.

Und eigentlich stand das da auch.