Wieder stehst du auf der Spitze des Turms. Das Schwert ist noch immer in deiner Hand, doch es hat sein Eigenleben verloren. Weder will es das Herz der jungen Frau zerstören noch musst du es mit aller Kraft von dir fortwerfen, um die Kontrolle nicht zu verlieren. Es liegt ruhig und machtvoll in deiner Hand, und als du zur Seite tastest, entdeckst du an deiner Seite eine Schwertscheide.
Während der rote Fleck auf der Brust der Frau größer wird, verstaust Du das Schwert an seinem Platz. Dort, wo du leicht danach greifen kannst, es dir aber nicht ständig im Weg ist. Du greifst nach einem weißen Tuch, das plötzlich passend bereitliegt, und presst es auf die Brust der jungen Frau, um die Blutung zu stillen.
Sie zittert am ganzen Körper. Als du nach ihren Händen greifst, sind sie eiskalt.
Du fragst dich, warum sie sich selbst nicht heilt, obwohl du in der vorigen Vision gesehen hast, was für eine mächtige Heilerin sie ist. Oder sein kann. Steht sie unter Schock?
In deiner Erinnerung sind noch immer ihre warmen Hände auf deinem Herz, aus denen heilendes Licht strömt, nachdem der Turm eingestürzt ist. Du weißt nicht, wie es weitergehen soll. Bisher hat sie stets geführt und die Richtung gezeigt, und du bist gefolgt und hast dich ihrem Willen gefügt oder dagegen rebelliert. Aber jetzt zittert sie einfach nur, und die Wunde in ihrem Herz wirkt kaum versorgt.
Ist es dieselbe Wunde, die sie dir in dem Verlies mit ihrem Rubindolch zufügen wollte? Aber wie kann das sein?
Du streichelst ihr zärtlich über die Haare, verlegen, verloren wie sie, doch sie reagiert nicht. Schließlich nimmst du ihre Hand und drückst sie auf ihr Herz, wo sich das Tuch allmählich rot verfärbt. "Press das drauf, um die Blutung zu stillen", sagst du.
Ihre Zähne schlagen aufeinander. Immer heftiger. Du siehst und hörst es, und hilflos lässt du deine Hand auf ihrem Rücken liegen und küsst sie auf den Scheitel. Sie ist so verloren. Die ganze Zeit hat sie so stark gewirkt. Selbst dann, wenn sie klein und schutzbedürftig wirkte, lag darin stets etwas Kontrolliertes, etwas, was dir einen Weg offenließ, den du gehen konntest, um die Situation zu lösen und den nächsten Schritt zu finden.
"Magst du mir erzählen, was passiert ist?", fragst du schließlich. "Ich hatte gesagt, dass es nie einen bösen Zauberer gegeben hatte, der dich in diesen Wald verbannt hat. Du hast gesagt, es sei beinah richtig, aber nicht ganz."
Sie blickt dich an, und in ihren leeren Augen schimmert etwas wie ein Hauch von Hoffnung auf.
Ein scharfer Schmerz zuckt durch deine Brust, und als du hinabblickst, siehst du, dass sich auf deiner eigenen Brust ebenfalls ein Blutfleck auszubreiten beginnt.
Was zur Hölle passiert hier?
"Erzähl mir, was wirklich passiert ist", sagst du, auch wenn dich der Schmerz in dir vor den Worten zurückschrecken lässt. "Kleines Magiermädchen ... Was ist mit dir passiert? Was ist aus dir geworden?"
"Es war meine eigene Schuld", sagt sie tonlos, und ihr Blick scheint durch dich hindurchzugehen. "Es hat ihn gegeben, den dunklen Magier. Aber es war meine eigene Schuld, dass ich in seine Hände geraten bin. Ich habe den Weg selbst gewählt."
Die Leere in ihrem Blick entsetzt dich. Du blickst auf deine Hände, willst nach deinem Schwert greifen und den Magier töten, doch er ist nicht hier und das Schwert scheint sich in der Scheide verhakt zu haben.
"Lass uns zurück in den Wald gehen", sagst du. "Dorthin, wo ich dir zuerst begegnet bin. Wir zünden ein neues Feuer an, wir sammeln das Holz dafür gemeinsam. Wir zünden es an mit der Hoffnung, aber nicht mit der Hoffnung auf neue Illusionen, sondern mit der Hoffnung auf Wahrheit und Reinheit und Heilung. Und dann erzählst du mir die ganze Geschichte."
Es ist kein Vorschlag mehr, sondern ein Befehl, und kurzzeitig erschrickst du vor der Entschlossenheit in deinen Worten. Doch es scheinen die Worte zu sein, die sie hören muss, denn sie richtet sich auf und nickt. Sie macht den ersten Schritt nach draußen, doch dann sackt sie zusammen und beginnt zu weinen.
Hilflos ziehst du sie an dich und hältst sie fest, streichelst ihr über den Rücken und spürst, wie sie sich aufbäumt, wie sie lautlos schreit und sich festklammert, wie sie kämpft und weich werden will und es nicht kann, weil das Entsetzen zu tief geht und ihr Körper sich immer wieder neu verkrampft unter Tränen, die nicht geweint werden können.
Was um alles in der Welt hast du getan, willst du fragen. Was um alles in der Welt hast du durchlitten?
Doch hier ist nicht der Ort zum Erzählen. Alles, was du tun kannst, ist sie zu halten und zu wärmen, während sie sich befreien will und nicht will, sich abwechselnd an dich schmiegt und auf deine Brust trommelt, um sich zu befreien oder doch nur zu spüren, dass deine Arme stark genug sind, um sie selbst dann zu halten und zu schützen, wenn das Entsetzen über ihr zusammenschlägt und sie auslöscht.
Während der rote Fleck auf der Brust der Frau größer wird, verstaust Du das Schwert an seinem Platz. Dort, wo du leicht danach greifen kannst, es dir aber nicht ständig im Weg ist. Du greifst nach einem weißen Tuch, das plötzlich passend bereitliegt, und presst es auf die Brust der jungen Frau, um die Blutung zu stillen.
Sie zittert am ganzen Körper. Als du nach ihren Händen greifst, sind sie eiskalt.
Du fragst dich, warum sie sich selbst nicht heilt, obwohl du in der vorigen Vision gesehen hast, was für eine mächtige Heilerin sie ist. Oder sein kann. Steht sie unter Schock?
In deiner Erinnerung sind noch immer ihre warmen Hände auf deinem Herz, aus denen heilendes Licht strömt, nachdem der Turm eingestürzt ist. Du weißt nicht, wie es weitergehen soll. Bisher hat sie stets geführt und die Richtung gezeigt, und du bist gefolgt und hast dich ihrem Willen gefügt oder dagegen rebelliert. Aber jetzt zittert sie einfach nur, und die Wunde in ihrem Herz wirkt kaum versorgt.
Ist es dieselbe Wunde, die sie dir in dem Verlies mit ihrem Rubindolch zufügen wollte? Aber wie kann das sein?
Du streichelst ihr zärtlich über die Haare, verlegen, verloren wie sie, doch sie reagiert nicht. Schließlich nimmst du ihre Hand und drückst sie auf ihr Herz, wo sich das Tuch allmählich rot verfärbt. "Press das drauf, um die Blutung zu stillen", sagst du.
Ihre Zähne schlagen aufeinander. Immer heftiger. Du siehst und hörst es, und hilflos lässt du deine Hand auf ihrem Rücken liegen und küsst sie auf den Scheitel. Sie ist so verloren. Die ganze Zeit hat sie so stark gewirkt. Selbst dann, wenn sie klein und schutzbedürftig wirkte, lag darin stets etwas Kontrolliertes, etwas, was dir einen Weg offenließ, den du gehen konntest, um die Situation zu lösen und den nächsten Schritt zu finden.
"Magst du mir erzählen, was passiert ist?", fragst du schließlich. "Ich hatte gesagt, dass es nie einen bösen Zauberer gegeben hatte, der dich in diesen Wald verbannt hat. Du hast gesagt, es sei beinah richtig, aber nicht ganz."
Sie blickt dich an, und in ihren leeren Augen schimmert etwas wie ein Hauch von Hoffnung auf.
Ein scharfer Schmerz zuckt durch deine Brust, und als du hinabblickst, siehst du, dass sich auf deiner eigenen Brust ebenfalls ein Blutfleck auszubreiten beginnt.
Was zur Hölle passiert hier?
"Erzähl mir, was wirklich passiert ist", sagst du, auch wenn dich der Schmerz in dir vor den Worten zurückschrecken lässt. "Kleines Magiermädchen ... Was ist mit dir passiert? Was ist aus dir geworden?"
"Es war meine eigene Schuld", sagt sie tonlos, und ihr Blick scheint durch dich hindurchzugehen. "Es hat ihn gegeben, den dunklen Magier. Aber es war meine eigene Schuld, dass ich in seine Hände geraten bin. Ich habe den Weg selbst gewählt."
Die Leere in ihrem Blick entsetzt dich. Du blickst auf deine Hände, willst nach deinem Schwert greifen und den Magier töten, doch er ist nicht hier und das Schwert scheint sich in der Scheide verhakt zu haben.
"Lass uns zurück in den Wald gehen", sagst du. "Dorthin, wo ich dir zuerst begegnet bin. Wir zünden ein neues Feuer an, wir sammeln das Holz dafür gemeinsam. Wir zünden es an mit der Hoffnung, aber nicht mit der Hoffnung auf neue Illusionen, sondern mit der Hoffnung auf Wahrheit und Reinheit und Heilung. Und dann erzählst du mir die ganze Geschichte."
Es ist kein Vorschlag mehr, sondern ein Befehl, und kurzzeitig erschrickst du vor der Entschlossenheit in deinen Worten. Doch es scheinen die Worte zu sein, die sie hören muss, denn sie richtet sich auf und nickt. Sie macht den ersten Schritt nach draußen, doch dann sackt sie zusammen und beginnt zu weinen.
Hilflos ziehst du sie an dich und hältst sie fest, streichelst ihr über den Rücken und spürst, wie sie sich aufbäumt, wie sie lautlos schreit und sich festklammert, wie sie kämpft und weich werden will und es nicht kann, weil das Entsetzen zu tief geht und ihr Körper sich immer wieder neu verkrampft unter Tränen, die nicht geweint werden können.
Was um alles in der Welt hast du getan, willst du fragen. Was um alles in der Welt hast du durchlitten?
Doch hier ist nicht der Ort zum Erzählen. Alles, was du tun kannst, ist sie zu halten und zu wärmen, während sie sich befreien will und nicht will, sich abwechselnd an dich schmiegt und auf deine Brust trommelt, um sich zu befreien oder doch nur zu spüren, dass deine Arme stark genug sind, um sie selbst dann zu halten und zu schützen, wenn das Entsetzen über ihr zusammenschlägt und sie auslöscht.