Für mich, mit 50 zähle ich mich eher zu den Älteren, ist sexpositives Verhalten vollkommen normal und kann, selbst in einer monogamen Beziehung (wie ich sie mit meinem Mann lebe), in der Öffentlichkeit gelebt werden und wir tun es.
Die Reaktion der Öffentlichkeit ist uns dabei relativ egal, denn jede/r soll so leben, wie gewollt.
Im Folgenden verzichte ich auf das nervige „Gendern“, mein Schreiben bezieht sich auf alle Lebensformen!
Ich sehe weder etwas Verwerfliches noch Befremdliches darin, wenn ich meine gelebte Lust, Begierde, Liebe zu meinem Mann zeige und dabei als sexpositiv, unabhängig, selbstbewusst wahrgenommen werde, denn das bin ich bereits mein Leben lang.
Mein Mann und ich sind absolut gleichberechtigt in all unserem Sein, das liegt aber auch in unserem Leben an sich und gilt, wie wir wissen, nicht für alle Lebensentwürfe.
Oftmals sind Frauen in der Gesellschaft nicht mit Männern gleichgestellt, das startet schon bei den Löhnen/Gehältern. Bei uns (meinem Mann und mir) ist das egal, seine Arbeitsstunde kostet genausoviel wie meine, bei eigener Firma gibt es da keinen Unterschied. Selbstbewusste Frauen/eigenständige Frauen werden von traditionell verhafteten Geistern oft als nicht weiblich wahrgenommen, von Freigeistern
hingegen bevorzugt.
Nicht jede Frau und auch nicht jeder Mann haben dieses Selbstbewusstsein für sich selbst, aber es wird spürbar mehr.
Traditionen/Werte sind aber weiterhin wichtig und müssen weitergegeben werden, denn auch das gehört zu einer gesunden Gesellschaft und zu einem gesunden Miteinander (Respekt, Toleranz, Haltung, Bildung).
Einfach nur „aus dem konventionellen Rahmen“ zu fallen, das ist, unserer Meinung nach, für niemanden dienlich im Miteinander.
Respektieren muss ich jede Lebensform, das verhindert auch, dass ich unangemessen reagiere, akzeptieren muss ich sie nicht, das ermöglich - bei entsprechendem Respekt - die konstruktive und niemals übergriffige, bevormundende oder gar angreifende/beleidigende Auseinandersetzung oder mehr noch, es verhindert eine unangemessene Abwertung.
Jeder Mensch darf die eigene Sexualität leben, soll sie auch leben, wieviel man davon in die Öffentlichkeit trägt, das sollte man ggf. abwägen, denn Schutz Minderjähriger hat immer Priorität und Erwachsene sollten sich, bei aller Freiheit und Unabhängigkeit, dessen bewusst sein und entsprechend agieren.