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1+1=3? Wie funktionieren Poly-Konstrukte?

Compersion?
Wie schön! Das Gefühl kannte ich bereits, aber ich hatte noch kein Wort dafür.
Dankeschön.

Koala
********6363 Paar
3.286 Beiträge
Hier gibt es einen ausführlichen Artikel zu "Compersion" aus buddhistischer Sicht:
https://www.praktische-philosophie.org/zfpp/article/download/393/422/1288
Zeitschrift für Praktische Philosophie
Band 10, Heft 2, 2023, S. 189–216
Compersion in nicht-monogamen
Beziehungen – eine buddhistische Perspektive
Ich kannte das Wort Compersion auch nicht, aber das Prinzip dahinter habe ich schon vor über 30 Jahren kennengelernt, und zwar auch im buddhistischen Kontext, als "sympathetic joy". Mich hat dieser Gedanke damals sehr berührt und mich seither nicht mehr losgelassen. Ich habe damals schon polyamor gelebt (ohne das Wort zu kennen) doch ich habe das Konzept damals nicht primär auf meine Liebesbeziehungen bezogen sondern auf alles, was mit anderen Menschen zu tun hat. Ich weiss aber auch, wie wenig dieser Gedanke in unsere Gesellschaft passt, wie sie heute ist, die Konkurrenz und Wettbewerb fördert und damit auch Eifersucht und Neid. Die Sportlerin, die eine äusserst schlechte Verliererin ist und sich nicht über den Sieg ihrer Konkurrentin freuen kann, ist die grosse Heldin; der Unternehmer, der seine Konkurrenz mit allen legalen Mitteln bekämpft, ist systemrelevant, die Menschen, die in Kollektiven und anderen solidarischen Verbünden zusammenarbeiten, gelten als (evtl. sympathische) weltfremde Träumer:innen.
Seit ich sympathetic joy zum ersten Mal begegnet bin, begleitet mich dieser Gedanke in meinem Leben. Mein Leben, meine Gefühle, meine Art zu handeln und zu reagieren hat sich seither grundlegend verändert und ich bin ein sehr viel glücklicherer Mensch als damals. Ich bin überzeugt, dass unsere Gefühlswelt nicht fix ist sondern veränderbar. Wenn ich einem Gedanken rsp. Wert Raum gebe, mit ihm lebe, über ihn nachdenke und meine Handlungen, Worte und Gefühle an ihm messe, verändert das nicht nur meine Handlungen, sondern auch mein Denken und Fühlen. Die Gedanken und Gefühle, die ich bewusst nähre und pflege, die gedeihen und wachsen, diejenigen, die ich kritisch hinterfrage und bewusst vermeide, werden immer weniger. Das ist sehr deutlich meine Erfahrung der letzten Jahrzehnte. Deshalb finde ich es auch so schade, wenn so viele Menschen, wenn es um alternative Beziehungsmodelle geht, sagen oder schreiben: „das kann nie funktionieren“, „wer nicht eifersüchtig ist, liebt nicht“ und zahlreiche andere Aussagen mit dem Zusatz „das ist einfach so“. Nur sehr weniges ist einfach so, unsere Gedanken und Gefühle sind veränderbar.
Aber damit eins klar ist (und bevor sich jemand hier angegriffen fühlt): Ich bin absolut nicht der Meinung, dass alle Menschen polyamor leben sollten oder können. Bis zu einem gewissen Grad ist das wohl auch eine Veranlagung. Und ich denke auch nicht, dass die Welt gerettet würde, wenn alle polyamor leben und lieben würden. Aber ich bin überzeugt davon, dass die Welt sehr viel besser würde - und die Menschen sehr viel glücklicher wären -, wenn wir uns mehr über das Glück unserer Mitmenschen freuen würden als sie zu beneiden, wenn wir also der Compersion mehr und dem Neid und der Eifersucht weniger Raum und Nahrung geben würden.
Master
******x76 Frau
5.036 Beiträge
@*********Koala Master, chapeau *knicks*
********e_82 Frau
2.131 Beiträge
Zitat von *********Koala:

Aber ich bin überzeugt davon, dass die Welt sehr viel besser würde - und die Menschen sehr viel glücklicher wären -, wenn wir uns mehr über das Glück unserer Mitmenschen freuen würden als sie zu beneiden, wenn wir also der Compersion mehr und dem Neid und der Eifersucht weniger Raum und Nahrung geben würden.

*100**top*
Zitat von ******x76:
@*********Koala Master, chapeau *knicks*
*love3*
********6363 Paar
3.286 Beiträge
Auch im Abendland gibt es diesbezüglich interessante Entwicklungen. So entsteht im Mittelalter der Minnesang. Die Troubadoure forderten nicht mönchische Askese und Weltentsagung, sondern gingen von der Anerkennung der den Menschen verliehenen Sinnennatur aus. Nicht durch Abtötung der Erdennatur des Menschen wollten sie den Geist erkraften. Dieses asketische Ideal mönchischer Heiligkeit empfanden sie als vorchristlich-orientalisch. Das wahrhaft christliche Ideal ist für sie nicht Askese, sondern bejaht Leib, Erde und Sinnlichkeit im Vertrauen auf die Verwandlung der Erdennatur durch Christus. Die Troubadoure bejahten daher die im Blut waltenden Kräfte, die den jungen Menschen liebefähig machen. Sie wollten diese leiblichen Kräfte verklären, nicht unterdrücken oder abtöten, damit der ganze Mensch mit Leib Seele und Geist vom Göttlichen verklärt und zur Auferstehung gebracht werden kann. Liebende sollen reinen Herzens sein und nur an Minne denken, denn die Minne ist keine Sünde, sondern eine Tugend, die die Schlechten gut und die Guten besser macht. Echte Minne ist ebenso rein wie das Gebet und hat mit sexueller Gier nichts zu tun. Nun könnte man meinen, das sei lange her. Erstaunlicherweise finden sich Reste davon in den Schützenvereinen. Wer den Vogel abschießt, der wird König - oder inzwischen auch Königin - und erwählt sich eine/einen Königin/König. Auch gleichgeschlechtliche Paare gibt es. Die Königswürde/Königinwürde kann unabhängig vom Familienstand erlangt werden. Die „Verehrung“ gibt bei der Wahl des Partners/der Partnerin den Ausschlag, doch nicht selten wird „mehr“ daraus. Wen wundert es da noch, dass das Schützenvereinswesen zum Weltkulturerbe ernannt wurde?
****54 Mann
3.848 Beiträge
Zitat von ********6363:
Liebende sollen reinen Herzens sein und nur an Minne denken, denn die Minne ist keine Sünde, sondern eine Tugend, die die Schlechten gut und die Guten besser macht. Echte Minne ist ebenso rein wie das Gebet und hat mit sexueller Gier nichts zu tun.
Sie war so rein, solange sie platonisch war und das Schmachten war den Minnesängern vorbehalten. Die holde Angebetete dagegen hatte zu erröten und sich zu entziehen.
Die leiblichen Freuden waren eher was für's einfache Volk. Ich wäre damals wohl eher zum Stallknecht geboren und bin mir nicht sicher, ob mir dieser Mangel an Hochkultur nicht ein erfreulicheres Dasein beschert hätte.
********6363 Paar
3.286 Beiträge
Hier errötet sie sicherlich, beim Walter
… seht wie rôt mir ist der munt. …
Das Gedicht hat noch weitere Strophen:
https://www.deutschelyrik.de/under-der-linden.538.html

Under der linden
Walther von der Vogelweide

Under der linden
an der heide,
dâ unser zweier bette was,
Dâ muget ir vinden
schône beide
gebrochen bluomen unde gras.
Vor dem walde in einem tal,
tandaradei,
schône sanc diu nahtegal.

Ich kam gegangen
zuo der ouwe:
dô was mîn friedel komen ê.
Dâ wart ich empfangen,
hêre frouwe,
daz ich bin saelic iemer mê.
Kuster mich? wol tûsentstunt:
tandaradei,
seht wie rôt mir ist der munt.

Übertragung

Unter der Linde,
auf der Wiese,
dort wo das Bett von uns zweien war,
da könnt ihr sehen,
liebevoll gebrochen,
Blumen und Gras.
Vor einem Wald in einem Tal,
tandaradei,
sang schön die Nachtigall.

Ich kam gegangen
zu der Wiese:
Mein Geliebter war schon vor mir da.
Und so begrüßte er mich,
heilige Jungfrau,
daß ich darüber für immer glücklich bin.
Ob er mich küßte? Sicherlich tausendmal:
tandaradei,
seht, wie rot mein Mund ist.
*****rrz Mann
262 Beiträge
Zitat von *********Koala:
Aber ich bin überzeugt davon, dass die Welt sehr viel besser würde - und die Menschen sehr viel glücklicher wären -, wenn wir uns mehr über das Glück unserer Mitmenschen freuen würden als sie zu beneiden, wenn wir also der Compersion mehr und dem Neid und der Eifersucht weniger Raum und Nahrung geben würden.
Master

Dass die Welt besser wäre, denke ich auch. Aber bei Beziehungen geht es ja nicht um die ganze, sondern um eine eher kleine, relativ begrenzte Welt. Und hier kann man auch nicht fordern, über eigene Schmerzen hinweg zu gehen, um sich für den oder die Partner zu freuen. Das ist einfach die falsche Richtung von Ursache und Wirkung für mich. Wenn man einander liebt und eine reife, kommunikative Beziehung führt, kommt das füreinander freuen von selbst. Unabhängig von der Beziehungsform.

Umgekehrt zu fordern, "freu Dich doch für mich, Du Egoist!" wäre dagegen ein Kickstart für eine spannende Auseinandersetzung über Bedürfnisse und Erwartungen an die Beziehung...
Ich denke auch nicht, dass man das fordern kann oder sollte. Gefühle zu fordern wäre eine Absurdität. Und wie gesagt, ich glaube auch nicht, dass jeder und jeder Polyamor leben sollte oder kann. Aber ich glaube auch, dass Gefühle nichts fixes sind und auch nichts absolutes. So habe ich es zum Beispiel in sehr jungen Jahren erlebt, dass da sowohl das Gefühl der Mitfreude war, als meine Freundin etwas mit einem anderen Mann hatte, wie auch ein Gefühl der Eifersucht. Da mich aber das Konzept der freien Liebe überzeugte, nährte ich nicht die Eifersucht, sondern das Gefühl der Mitfreude. Nicht nur in der Beziehung und in diesem Fall, sondern in all den Jahren. Dadurch ist das Mitfreuen immer grösser geworden, die Eifersucht fast ganz verschwunden. Aber wie gesagt: du hast vollkommen recht , das kann man nicht von jemandem fordern, das muss man selbst wollen und selbst pflegen. Oder man wählt einen anderen Pfad, das ist auch vollkommen o. k. Alle sollten es so halten, wie es für sie richtig ist. Master
**********berer Mann
7.320 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********Koala:
Aber wie gesagt: du hast vollkommen recht , das kann man nicht von jemandem fordern, das muss man selbst wollen ...

Oder erstmal können. *zwinker* Vielleicht können ja Manche einfach nicht aus ihrer Haut?
***si Frau
2.483 Beiträge
Zitat von **********berer:
Zitat von *********Koala:
Aber wie gesagt: du hast vollkommen recht , das kann man nicht von jemandem fordern, das muss man selbst wollen ...

Oder erstmal können. *zwinker* Vielleicht können ja Manche einfach nicht aus ihrer Haut?

"Nicht aus der Haut können" heißt für mich "Eigentlich möchte ich schon..."

Und dieses Gefühl habe ich nie gehabt.

Interesse an Polyamorie, ja. Zum Austausch und Verstehen.

Der Gedanke, poly könnte vielleicht was für mich sein, ist tatsächlich aber nie bei mir aufgekommen.
Zitat von **********berer:

Oder erstmal können. *zwinker* Vielleicht können ja Manche einfach nicht aus ihrer Haut?

Gut möglich, dass das bei manchen so ist. Das kann ich nicht wirklich beurteilen. Bei mir ist es so, dass wenn ich etwas auf der Ebene des Denkens oder der Gefühle will, ich das auch kann, zumindest mit der Zeit. Aber das sind halt alle Menschen unterschiedlich. Und das ist ja auch o. k.
Er
*****eal Mann
1.918 Beiträge
Zitat von **********berer:
Zitat von *********Koala:
Aber wie gesagt: du hast vollkommen recht , das kann man nicht von jemandem fordern, das muss man selbst wollen ...

Oder erstmal können. *zwinker* Vielleicht können ja Manche einfach nicht aus ihrer Haut?


Polyamorie ist nicht für jeden Menschen möglich. Manche Menschen können sich emotional nur auf eine andere Person einlassen (sei es durch Prägung, Hormone, Gehirnchemie etc.) und manche Menschen können nicht monogam sein (aus denselben Gründen). Und das ist ok.
Diese Menschen sind dann allerdings auf Dauer nicht miteinander kompatibel. Zumindest nicht ohne, daß eine Person ihre Bedürfnisse stark zurück stellt.

Das kann dann zum Beispiel bedeuten, daß eine der beiden Personen sagt "Du kannst das ausleben. Aber ich will absolut nichts davon mitbekommen."
(Wobei es mir schwer fällt zu glauben, daß das auf Dauer funktioniert)
********e_82 Frau
2.131 Beiträge
Bei mir ist es so, dass wenn ich etwas auf der Ebene des Denkens oder der Gefühle will, ich das auch kann, zumindest mit der Zeit.

Das ist bei mir auch so.

Man muss aber auch nicht alles können, und ich hab auch noch nie erlebt, dass das jemand einfach fordert.
Man kann nur erklären und um Verständnis bitten...und dann wird man sehen, an welchen Menschen man geraten ist.
****ody Mann
13.240 Beiträge
Es geht in diesem Thread um wie auch immer geartete Poly-Konstellationen. Für mich liegt eine ganze Welt zwischen nicht-monogam und polyamor.

Das gönnen Können ist durchaus ein wichtiges Partnerschaftsthema und ein umfängliches. Hat ja nicht nur mit Sex zu tun. Das habe ich in Offenen Beziehungen erlebt, das funktioniert für mich bei einer liebevollen Vertrauensbasis (zwischen empathischen Partnern!) unter transparenten Bedingungen und mit wohlwollenden Absprachen recht gut, auch wenn ich es selbst nicht wirklich brauche.

Als monoamorer Mensch kann ich das aber nicht mit einer polyamoren Frau. Ich bin nicht wie Helene Weigel, die ihren extrem umtriebigen Brecht oft monatelang nur auf große Entfernung lieben konnte und einsam war, während er anderen Frauen seine ganze Aufmerksamkeit schenkte. Brecht-Weigel wird oft als polyamores Vorzeigepaar angeführt, in den Briefen an ihre Enkeltochter zeigt sich aber ihr leidvoller Verzicht.

Dafür bin ich nicht gemacht. 0,012 % der Menschen lieben polyamor. Ich habe lange gebraucht, um meine SM-Neigung als gegeben zu integrieren. Ich würde mich damit niemals einer Frau ohne Neigung zumuten. Weil ich mir dessen bewusst bin, bewege ich mich seit vielen Jahren in einer großen SM-Blase. Und falls sich jemand von außen für mich interessiert, kommt diese Information recht früh. Es würde mir vermutlich nicht gefallen, wenn mir das Ausleben von SM nur gegönnt wird, eine Partnerin in meine Gefühlswelt aber in keiner Weise verständig hineinschauen kann.

Nachtrag: Als Dom, falls eine Frau und ich uns darauf verständigen, bin ich besitzergreifend. Dann ist sie MEIN Mädchen. Ein zweiter Dom wäre für mich undenkbar. Spielpartner darf sein, aber keine weitere Zugehörigkeit. Hat sie bereits einen festen Partner, werde ich niemals zum Dom. Ich respektiere ihre Beziehung ohne wenn und aber. Da bin ich Granit.
******l82 Mann
1.646 Beiträge
Zitat von ****54:

Sie war so rein, solange sie platonisch war und das Schmachten war den Minnesängern vorbehalten. Die holde Angebetete dagegen hatte zu erröten und sich zu entziehen.
Die leiblichen Freuden waren eher was für's einfache Volk. Ich wäre damals wohl eher zum Stallknecht geboren und bin mir nicht sicher, ob mir dieser Mangel an Hochkultur nicht ein erfreulicheres Dasein beschert hätte.

Das gilt aber nur für die hohe Minne. Die niedere Minne war etwas handfester und drehte sich auch schon mal um die leiblichen Freuden mit einer drallen Schankmagd.
********6363 Paar
3.286 Beiträge
Zitat von ******l82:
Das gilt aber nur für die hohe Minne. Die niedere Minne war etwas handfester
Da hat die Vagantendichtung des Mittelalters einiges zu bieten. Sie ist in der Thematik volksnah und war in ganz Europa verbreitet. Die Themen sind einfache und alltägliche Dinge, die Freude am Leben und Sinnengenuss, Trinken, Spiel, Liebe und Lust. Carl Orff hatte eine Sammlung (Carmina Burana) zur Verfügung.
Hier einige Texauszüge mit Übertragung:

Chramer, gip die varwe mir,
die min wengel roete,
da mit ich die jungen man
an ir dank der minnenliebe noete.
Seht mich an, jungen man!
lat mich iu gevallen!

Kaufmann, verkauf mir etwas von der Farbe,
mit der ich meine Wangen röten kann,
damit ich in den jungen Männern,
ob sie wollen oder nicht, Liebeslust erwecke.
Seht mich an, ihr jungen Männer!
Lasst mich euch gefallen!

Minnet, tugentliche man,
minnecliche frouwen!
minne tuot iu hoch gemout
unde lat iuch in hohen eren schouwen.
Seht mich an […]

Liebt nur, ihr guten Männer,
liebreizende Damen!
Die Liebe sorgt für Hochgefühle und
verleiht euch eine besondere Ausstrahlung.
Seht mich an […]

Wol dir, Werlt, daz du bist
also freudenriche!
ich will dir sin undertan
durch din liebe immer sicherliche.
Seht mich an […]

Ein Hoch auf dich, Welt, dass du
so voller Freuden bist!
Ich werde dir deiner Liebe wegen
unverbrüchlich ewig untertan sein.
Seht mich an […]

Swaz hie gat umbe,
daz sint alles megede,
die wellent an man
alle disen sumer gan!
Ah! Sla!

Was hier (im Reigen) umhergeht,
das sind alles junge Frauen,
die wollen wohl den ganzen Sommer
lang ohne Männer so weitermachen.
Ah! Klatsch (ab)!

Chume, chum, geselle min,
ih enbite harte din,
ih enbite harte din,
chume, chum, geselle min.

Komm nur, komm, mein Geliebter,
ich erwarte dich sehnsüchtig,
ich erwarte dich sehnsüchtig,
komm nur, komm, mein Geliebter.

Suzer rosenvarwer munt,
chum uñ mache mich gesunt,
chum uñ mache mich gesunt,
suzer rosenvarwer munt.

Süßer, rosenroter Mund,
komm und mache mich gesund,
komm und mache mich gesund,
süßer, rosenroter Mund.

!975 gab es eine ausgezeichnete Inszenierung im Fersehen:

**********berer Mann
7.320 Beiträge
Themenersteller 
Mir wäre es ja recht, wenn wir von alten Liedtexten in aller Ausführlichkeit vielleicht langsam wieder ein wenig weg kommen könnten. *zwinker*
*****y87 Frau
9.884 Beiträge
Dann sorge ich mal dafür.

Ich habe noch nie zwei Menschen gleichzeitig geliebt, aber definitiv schon mehr als für eine Person verliebt sein und mehr als mögen gespürt. Das lässt mich glauben, ja ich bin (eher?) poly. Bei mir kommt halt die Beziehungsanarchie mit rein. Was es jetzt nicht einfacher macht sich zu definieren *lach*

Nicht so ganz einfach. Ich lese vieles über Polyamorie und auch Beziehungsanarchie und kann beiden Liebes/Beziehungsmodellen nur zu stimmen.

Ich empfinde es als Last, wenn ich die Verantwortung ganz alleine tragen müsste für einen anderen Menschen, sei es emotional oder sexuell. Wenn das alles aufgeteilt ist, befreit mich das total. So entsteht für mich absolut kein Druck und lässt mein Herz und meine Seele frei sein. So "will" bzw möchte ich es mir auch von meinen Beziehungen, egal ob romantisch oder sexuell. Und nur so, kann ich wirkliche Bindungen eingehen. Ohne mich eingeengt zu fühlen.

Kann das vielleicht ein monoamorer Mensch etwas verstehen?
****ody Mann
13.240 Beiträge
@*****y87 Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass zwei freiraumliebende und -gebende, achtsame Menschen auch total monogam und monoamor in einer Beziehung sein können, ohne sich einzuengen.

Und wieder aus eigener Erfahrung weiß ich, dass auch in nicht-monogamen Beziehungen sexueller und anderweitiger "Bringedruck" auf Partnern lasten kann, genau wie die Erwartungshaltung, für das Glück und Seelenheil des Partners/der Partnerin Verantwortung zu tragen.

Ist definitiv keine Frage der Beziehungs-, bzw. Liebesform.
*****y87 Frau
9.884 Beiträge
@****ody das wollte ich auch nicht aussagen, dass es an der Liebes/Beziehungsform liegt, sondern dass es im eigenen Fühlen und Verhalten liegt. Mir gibt Poly und Beziehungsanarchie absolute Freiheit. Die habe ich nie in monoamoren und sexuell exklusiven Beziehungen gehabt.

Bis ich das aber erkannt habe bzw mir eingestehen wollte, joar das hat lange gedauert.
****ody Mann
13.240 Beiträge
Du kannst mir glauben, @*****y87 , ich kenne das Gefühl, in einer Beziehung eingeengt zu sein, ziemlich gut. Lag vorwiegend daran, dass ich nur wenig redete und mitgestaltete. Ich bin immer gegangen, wenn es eng wurde. Bis ich mich so nicht mehr erleben wollte und das Thema Kommunikation hart anpackte. *g*
***si Frau
2.483 Beiträge
Zitat von *****y87:
Dann sorge ich mal dafür.

Ich habe noch nie zwei Menschen gleichzeitig geliebt, aber definitiv schon mehr als für eine Person verliebt sein und mehr als mögen gespürt. Das lässt mich glauben, ja ich bin (eher?) poly. Bei mir kommt halt die Beziehungsanarchie mit rein. Was es jetzt nicht einfacher macht sich zu definieren *lach*

Nicht so ganz einfach. Ich lese vieles über Polyamorie und auch Beziehungsanarchie und kann beiden Liebes/Beziehungsmodellen nur zu stimmen.

Ich empfinde es als Last, wenn ich die Verantwortung ganz alleine tragen müsste für einen anderen Menschen, sei es emotional oder sexuell. Wenn das alles aufgeteilt ist, befreit mich das total. So entsteht für mich absolut kein Druck und lässt mein Herz und meine Seele frei sein. So "will" bzw möchte ich es mir auch von meinen Beziehungen, egal ob romantisch oder sexuell. Und nur so, kann ich wirkliche Bindungen eingehen. Ohne mich eingeengt zu fühlen.

Kann das vielleicht ein monoamorer Mensch etwas verstehen?

Ich gebe mir zumindest ganz viel Mühe. *grins*

Ich kenne den goldenen Käfig ebenso wie alle Freiheiten zu erhalten und zu geben.

Ersteres hat mich eingeengt und unglücklich gemacht, Letzteres hat mich straucheln lassen. Mir fehlte Verbindlichkeit...und ja, auch Verantwortung auf Gegenseitigkeit.
Ich fühlte mich lost.

Freiheit leben und frei lieben, wer will das nicht?

Letztendlich wurde mir im Laufe der Jahre klar, dass mein Wohlbefinden abhängig ist von meinem Beziehungstypus und der aufrichtigen und mitfühlenden Kommunikation.

Weder kann ich meinen Typus umkehren (daran arbeiten schon),noch kann ich ohne eine Kommunikation, in der ich gesehen werde, frei aufspielen.

Heißt: mit gleichem oder passendem Beziehungstypus UND maximaler aufrichtiger, mitfühlender und woblwollender Kommunikation erlebe ich in meiner Beziehung gerade das, worauf ich solange verzichten musste, obwohl ich wusste, dass es sowas gibt. Es musste sich nur das passende Menschlein in mein Leben schleichen.

Null Geheimnisse, keine Tabuthemen mehr, alle Gefühle und Gedanken dürfen sofort raus und werden gemeinsam liebevoll bearbeitet. Sexuelle Wünsche äußern können, Kopfkino wahr werden lassen.

Ich vermisse so rein gar nichts. Will nicht über den Gartenzaun schauen, aber zu wissen, ich dürfte, bringt soviel Leichtigkeit in unsere Beziehung.

Ich habe immer monogam und heute monoamor gelebt und kann mir nichts Anderes vorstellen.

Verstehst du mich ein bisschen?
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