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1+1=3? Wie funktionieren Poly-Konstrukte?

**********berer Mann
7.312 Beiträge
Themenersteller 
Zunächst vielen Dank für eure bisherigen Beiträge. Schön, dass Belehrungen und Vorurteile kaum anzutreffen waren. *top*

Ich habe natürlich jeden Beitrag gelesen, auf ein paar wenige möchte ich eingehen.

Zitat von ****4me:
Monoamore Menschen erwarten häufig, dass der eine Mensch in ihrem Leben alle ihre Bedürfnisse befriedigt, was meiner Meinung nach a) nicht nur nicht möglich ist und b) ganz schönen Stress und Konfliktpotenzial mitsich bringen kann.

Meine beiden Partner "bedienen" komplett verschiedene Bereiche meines Lebens. Ich liebe jeden auf seine Weise. Für mich gibt es da kein mehr oder weniger, sondern nur anders.

Ich denke, zuallererst sollte man in einer Partnerschaft schauen, welche Bedürfnisse es gibt und wie diese erfüllt werden können. Viele Bedürfnisse kann ich auch ganz prima alleine für mich erfüllen, da braucht es nicht unbedingt jemand anderen für. Bei Bedürfnissen, wo es jemand anderen braucht, würde ich unterscheiden: müssen diese unbedingt erfüllt werden (und wenn ja, erfüllt es meinen Partner oder meine Partnerin mit Glück, mir diese zu erfüllen?) oder sind diese so unwichtig, dass ich sie der Liebe wegen unerfüllt lassen und prima damit leben kann?

Für dich ist es also ein Mehr an Bedürfnisbefriedigung, weil du verschiedene Partner hast, die jeweils ganz verschiedene deiner Bedürfnisse erfüllen können? War das einer der Ausschlagpunkte, sich mit dem polyamoren Liebesmodell zu beschäftigen?

Zitat von ****ara:
Ich gebe zu, ich verstehe die Frage wahrscheinlich nicht.

Ich kann @******lia und @******x76 und auch @****ody und @****4me verstehen und fühle ähnlich, aber eigentlich stelle ich mir die Frage nach dem warum nicht, weil ich einfach polyamor fühle.

Wie soll ich es abstellen, weil es vielleicht ein Risiko gibt, keine dauerhafte Beziehung zu führen? Mal davon abgesehen, dass auch die Monoamorie kein Garant dafür ist.

Du hast vollkommen recht, es gibt keine Garantie in Liebesdingen. Ich wollte auch gar nicht in Frage stellen, das eine oder andere Beziehungsmodell zu leben. Ich dachte, das hätte ich klar genug gegen Ende meines Beitrags ausgedrückt.

Die Frage war nicht, ob man seine Poly-Gefühle besser abstellen sollte (und überhaupt kann), weil das Risiko, verletzt zu werden oder zu verletzen, vielleicht(!) höher ist als bei einer monoamoren Beziehung. Meine Fragen waren:

Wie geht ihr, wenn ihr in einer Poly-Beziehung lebt, mit Gefühlschaos, Eifersucht, Zeitmangel um? Empfindet ihr das Handling solcher Beziehungen als schwieriger, komplizierter als bei einer monoamoren Beziehung? Wenn ja, wieso? Wenn nein, wieso nicht? *zwinker*

Und ganz praktisch greifbares Beispiel dazu war eben das in Bezug auch auf BDSM, weil ich oft lese, dass es durchaus Tops mit mehreren Bottoms und Bottoms mit mehreren Tops gibt. Und da stellen sich vermutlich ganz ähnliche Fragen und Problematiken. Es bot sich für mich an, das miteinander in einem Beitrag zu verbinden - aber vielleicht war das auch keine gute Idee, weil das eine (die Partnerschaft) unbedingt das Herz braucht, das andere aber nur optional (die BDSM-Beziehung)? *nachdenk*

Zitat von ****Do:
In meinen beiden polygamen 1+1=3 BDSM Beziehungen, bei denen ich im Wesentlichen die Nummer 3 in einer offenen Kernbeziehung war, kam der von mir gewünschte Beziehungsaspekt zu kurz, und sie scheiterten am Beziehungsalltag. Eine 2+2=4-Beziehung, wie sie bei einem befreundeten BDSM Paar in meinem Umfeld seit vielen Jahren Bestand hat, war mir nicht vergönnt. Dort sorgt eine stabile zweier Beziehung für den Rahmen der polyamoren BDSM Verbindungen.

Würdest du anhand dieser Erfahrungen und Beobachtungen für dich sagen, dass eine solche Beziehung (mit einem fünften Rad am Wagen, salopp ausgedrückt) generell schwierig ist, weil man sich als dieses fünfte Rad wohl oft nicht wie ein gleichberechtigter Partner der beiden anderen fühlt? Oder würdest du das anders beschreiben?

Zitat von ******lia:
Das größte Risiko bei einer monogamen Beziehung sehe ich darin, auf Dauer ehrlich zu bleiben. Da das Modell von Anfang an darauf angelegt ist, sich stets nur einzig zu lieben, wird es wirklich schwierig, wenn sich einer der beiden nach zehn Jahren dann doch mal in jemand anderes verguckt. Wenn das Herz plötzlich bei einem anderen flimmert und der Bauch kribbelt, aber man darf es dem geliebten Partner nicht erzählen.
An der Stelle fängt dann das Verleugnen vor sich selbst an und eventuell auch das Lügen vor dem Partner.

Das muss natürlich nicht so sein, aber ich sehe halt ein Risiko darin für monogame Beziehungen.

Aber dieses Risiko haben doch alle Arten von Partnerschaften inne, oder nicht? Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass auch in einem Poly-Konstrukt das Lügen nicht gerne gesehen wird, falls es dazu kommt, weil einer der z.B. vier Beteiligten plötzlich Gefühle für jemand fünften entwickelt.

Oder glaubst du, dort ist es viel leichter, über solche entstehenden Gefühle zu sprechen und sich zu offenbaren, anzuvertrauen, weil das Lieben Mehrerer dort ja schon geschieht und es dann weniger schlimm ist, wenn dass Konstrukt sich noch erweitert?

Ohje, das klingt arg technisch, entschuldige. *oops* Aber du weißt sicher, wie ich es meine, oder? In deinem nächsten Beitrag hattest du es fast so bestätigt, wenn ich mich nicht täusche.

Zitat von *******nzel:
Ich kenne die andere, sie kennt mich auch aber sie möchte keinen Kontakt mit mir haben und mein Mann lehnt Gespräche zu dritt ab. Er sagt, die beiden Beziehungen sind für ihn unabhängig voneinander, haben nichts miteinander zu tun.
Manchmal glaube ich, ich bin die einzige in diesem 3er-Konstrukt, die begriffen hat, was Polyamorie bedeutet, dabei bin ich diejenige, die dieses Konstrukt überhaupt nicht will.

Ich glaube, das ist ein Irrtum. Natürlich haben beide Beziehungen etwas miteinander zu tun, oder nicht? Es ist ein Mensch in beiden involviert, der seine Ressourcen (z.B. seine Zeit) zwischen den beiden anderen Beteiligten organisieren/aufteilen muss. Dazu stelle ich es mir sehr schwierig vor, wenn eine der beiden ihn dringend braucht, die andere aber zeitgleich auch. Das wäre z.B. eine der Situationen, wo ich denke, dass Liebesbeziehungen mit mehreren Menschen von allen wohl auch mehr Einfühlungsvermögen, Gönnen und Toleranz brauchen. Einen gewissen Egoismus ("Mein Mann gehört mir!") kann es da gar nicht brauchen, oder?

Zitat von ****ZH:
Du siehst, ich habe es für dich ausprobiert als monogam veranlagte Frau *lol* - hat für mich nicht funktioniert. *zwinker*

Vielen Dank! *lach*

Zitat von *******ase:
Und kein Problem das irgendein Beziehungskonstrukt haben kann ist größer als das monogame Urproblem: "Wir haben uns auseinandergelebt und unsere Beziehung ist nur noch Gewohnheit."

Ach, ich würde ein "Du, ich liebe dich und Thorsten und Ralf, aber den Klaus, den lieb ich noch mehr. Ich ziehe jetzt zu ihm und mit uns war es das." als genauso schlimm empfinden. *zwinker*

Zitat von *****y87:
Ich habe vollstes Verständnis,wenn ein monoamor fühlender Mensch es nicht nachfühlen kann,wie denn auch,wenn man so anders fühlt. Ich rechne es dir deswegen sehr hoch an, dass du verstehen willst.

Ich bin poly und noch dazu Beziehungsanarchistin. Das heisst,jede Beziehung zu einem Menschen basiert auf Freundschaft. Egal ob platonisch,sexuell oder romantisch. Sehr vereinfacht zusammen gefasst. Ich kann gar nicht anders,als mich für meine Freunde zu freuen,wenn sie mit jemanden rum knutschen oder Sex haben. Selbst wenn das vor meiner Nase passiert. Das Gefühl Eifersucht ist mir fremd. Lieben tue ich auf verschiedene Weisen,ohne diese gegeneinander aufzurechnen oder zu werten. Das heißt viel Kommunikation und auch radikale Ehrlichkeit. Zu sich und zu Anderen. Auch Zweifeln Raum geben. Unsicherheiten ansprechen ohne dabei den Anderen in seinem Ausleben einzuschränken. Ist das Arbeit? Ja! Aber es lohnt sich und es fühlt sich so genau richtig an.

Vielen Dank für das schöne Kompliment! *hutab*

Denkst du denn, das sind einfach Wesenszüge, die man in sich trägt und damit die guten (oder schlechten) Vorrausetzungen für das eine oder andere Beziehungsmodell? Manche schreiben ja, sie hätten sich im Laufe des Lebens quasi umentschieden, statt mono nun poly oder umgekehrt, andere aber schreiben, dieses Gönnen-können ohne Eifersucht, wie du es auch so gut beschreibst, wäre schon immer da gewesen.

Ich glaube fast, diese innere Einstellung ist vielleicht der große Unterschied beim Lieben und treibt uns eher in das eine oder andere Lager? Damit möchte ich monoamoren Menschen nicht unterstellen, sie wären grundsätzlich und immerzu eifersüchtig und gönnen niemandem etwas, nein. Aber wie fühlt sich der Gedanke an, dass poly-liebende Menschen ein Mehr an Beziehungs- oder Liebestoleranz besitzen, diese Liebe gerne teilen und schenken, während monoamor liebende Menschen doch etwas... sagen wir skeptisch(?) auf jemand Drittes reagieren, mit dem sie teilen müssten? Ganz bewusst viele Fragezeichen! *zwinker*

Ich nehme bisher mit, dass es viele verschiedene Gründe dafür gibt, sich für das eine oder das andere Liebesmodell zu entscheiden und es zu leben, aber eines eint alle: Ohne eine offene, ehrliche Kommunikation und dem Willen, an der Partnerschaft arbeiten und Partner (egal wie viele) glücklich wissen zu wollen, wird die Partnerschaft früher oder später scheitern.

Gerne können wir uns weiter unterhalten, über ganz praktische Erfahrungen und auch über Überlegungen und Philosophien. Ich bin euch sehr dankbar, dass dies bisher auf einem sehr hohen Niveau geschieht!
********e_82 Frau
2.131 Beiträge
@*******onne

Achso!
Voll falsch verstanden, sorry *kopfklatsch**tuete*
*******_mv Mann
3.710 Beiträge
Zitat von **********berer:
Wie geht ihr, wenn ihr in einer Poly-Beziehung lebt, mit Gefühlschaos, Eifersucht, Zeitmangel um?

Gar nicht.

Ich habe nur das Leben was ich habe, nur die Gefühle, die ich habe.

Ich sehe das kritisch, dieses "Feststellen eines Mangels" (der dazu noch die Eifersucht anstachelt, in dessen Vermeidung dann weitere Ressourcen versenkt werden).

Mal ganz pragmatisch gesprochen, was will man mit der Erkenntnis das z.Bsp. Zeit Mangelware ist? Möchte man dann aus Zeitgründen anders leben, wofür dann zwar die Zeit reicht, aber was einen nicht erfüllt, weil es nicht das ist was seinem Wesen erfüllt? Wird man erfolgreich sein wenn man etwas leistbares lebt, was man aber nicht ausstrahlt, weil das Herz etwas anderes will?

Zitat von **********berer:
Aber wie fühlt sich der Gedanke an, dass poly-liebende Menschen ein Mehr an Beziehungs- oder Liebestoleranz besitzen, diese Liebe gerne teilen und schenken, während monoamor liebende Menschen doch etwas... sagen wir skeptisch(?) auf jemand Drittes reagieren, mit dem sie teilen müssten?

Ich würde sagen: müsstest du mich nicht mit einer anderen Grau teilen, hätte ich anstatt einer weiteren Frau ein anderes Hobby. Du hättest nicht mehr Zeit mit mir. Du würdest mich dennoch genauso gehen und kommen sehen.
Aber man teil seinen Partner halt oft lieber mit dem Kegelverein, statt mit einer Geliebten.

Zitat von **********berer:
Oder glaubst du, dort ist es viel leichter, über solche entstehenden Gefühle zu sprechen und sich zu offenbaren, anzuvertrauen, weil das Lieben Mehrerer dort ja schon geschieht und es dann weniger schlimm ist, wenn dass Konstrukt sich noch erweitert?
Es hat 10 Jahre gedauert, bis ich merkte, das ich grundlegend anders ticke. Dann noch mal zehn Jahre, bis ich diesen Unterschied benennen konnte. Erkannt habe und dann die richtigen Worte dafür gefunden habe.

Es hat zwölf Jahre gebraucht um auf die Worte "Ich habe ein höheres Beziehungsbedürfnis als meine Frau" zu stoßen. Erst diese Worte haben Dynamiken erklärbar and kommunizierbar gemacht.
****4me Frau
5.889 Beiträge
Zitat von **********berer:

Für dich ist es also ein Mehr an Bedürfnisbefriedigung, weil du verschiedene Partner hast, die jeweils ganz verschiedene deiner Bedürfnisse erfüllen können? War das einer der Ausschlagpunkte, sich mit dem polyamoren Liebesmodell zu beschäftigen?

Tatsächlich habe ich immer schon Polyamor gefühlt und konnte es viele Jahre nicht einordnen und verstehen und habe mich in einer Welt, die weitgehend Monoamore Vorbilder liefert und max. Fremdsex einräumt, immer als falsch gefühlt.
Gegen meine Gefühle konnte ich aber halt nichts machen.

Erst einige Zeit nachdem ich mir zugestanden habe, dass ich fühle wie ich fühle, habe ich überhaupt das Konzept Polyamorie kennengelernt und mich damit beschäftigt und reflektiert.

Die Erkenntnis, dass keiner meiner Partner die Last tragen muss für mich alles in einer Person sein zu müssen kam erst noch später.

Ich versuche es mal an einem Beispiel fest zu machen.
Ich bin ein sehr nähebedürftiger, kuscheliger Mensch. Meine Akkus sind schnell leer und dann kommt das Bedürfnis nach Nähe auf. Mein Schatz ist aber wesentlich weniger schmusig als ich und schon gar nicht kann er dauerhaft ertragen, wenn ich dann während ich stundenlang in seinem Arm liege auch noch durchweg reden will.
Beide unsere Bedürfnisse sind valide. U.U. kann man einen Kompromiss finden. Dann werden meine Akkus nie voll und mein Kommunikationsbedürfnis nicht gestillt und er gibt nach, damit es halt geht. Irgendwann sind wir beide genervt.
Mein Liebster liebt es stundenlang mit mir zu kuscheln und dabei über Gott und die Welt zu reden, sich meine verrückten Hirngespinste anzuhören und mit mir die komischsten Pläne zu schmieden. Ihm gibt das genauso viel Energie wie mir. Meinem Schatz raubt das Energie.

Gibt viele Bereiche, die bei uns ähnlich gelagert sind.
Von Monoamoren Mensch höre ich dann oft: dann passt ihr halt nicht zusammen. Mag vordergründig vielleicht aus deren Perspektive so sein. Für mich ist das jedoch kein Zeichen dafür. Und es klappt nach unseren Wünschen und Vorstellungen und Regeln seit über 11 Jahren sehr gut.
******987 Frau
531 Beiträge
Zitat von **********berer:
Die polyamore Lebensgemeinschaft zu viert, wo jeder jede liebt und man alles teilt, auch das Bett.

Wir leben in einer liebevollen, polyamor-monogamen Beziehung zu dritt.
Es klappt sehr gut

Risiken und Gefahren, gibt es in jeder Art von Beziehung, eine Garantie gibt es nirgends das es klappt.

Lg
********lack Frau
19.340 Beiträge
@********e_82
Was die meisten nicht verstehen (können oder wollen) ist, dass es bei Polyamorie tatsächlich um LIEBE geht...es geht nicht ums herumvögeln oder mehrgleisig fahren oder Doppelleben führen, und schon gar nicht darum einfach zu machen was man will.

Das Problem dabei ist, das alle schon was anderes unter Liebe verstehen.
Doch bestenfalls startet jede Beziehung mit Liebe.
Aber alleine an das Wort Liebe sind schon sehr viele Begriffe gekoppelt und das macht das aktive Lieben schon schwierig.
Und weil das so ist, stellt man sich automatisch die Fragen, wie wäre das mit mehr als einem Herzensmenschen.

Das Kuschelbeispiel von @****4me hat das ja auch schon erklärt. Wobei, was wäre wenn der andere Oart auch keine Lust/Zeit hat?

Aber einiges sehe ich auch ähnlich wie @**********berer.
Ich erwarte gar nicht, das alle meine Befürgnisse von einem Menschen abgedeckt werden müssen.
Zur Ruhe kommen oder Kraft tanken, kann ich auch mit Malerei oder meinem Garten.
Beim Sex sieht das anders aus, das hat auch nichts damit zu tun das man eifersüchtig wäre oder es dem anderen nicht gönnen würde. Es ist einfach so, das monogame Menschen sich gefühlsmässig an einen Menschen binden und da schon keinen anderen wollen/brauchen, auch wenn viele der Meinung sind, das stimme so nicht und jeder wollte doch....Will man nicht, also bei mir ist das zumindest so und mit allen mit denen ich darüber gesprochen habe, auch. Man sieht sie so gesehen sexuell einfach nicht.
Wenn das also bei bei Euch anders ist, dann ist das für mich fremd und da interessiert es mich schon wie man das lebt. Und da tauchen auch die Fragen auf, die @**********berer auf geführt hat.
Für mich würde es schon einen Unterschied machen, ob man zusammen lebt oder nicht (das trifft auf monogame Beziehungen auch schon zu). Das heißt nicht, das es nicht funktionieren kann.
Aber es ist halt anders. Und wie bei allen Formen tauchen da Fragen auf, wie ist es wenn es man nicht rund läuft? Da hatte ja @****4me auch eine Zeit aus geklammert mit Schwangerschaft usw, weil sie da Angst vor Einmischung hatte.
Aber was ist z.B. wenn man nun Kinder hat? Da ist ja auch reichlich Zeit mit gebunden.
Da geht es wirklich mehr um die technischen Fragen, die sich da ergeben, weil es ist ja auch auf lange Sicht aus gelegt. Es ist so wie mit der Anzahl der Kinder. Mit mehr wie 3 wäre ich auch überfordert gewesen.

WiB
****007 Frau
2.211 Beiträge
@********lack
Viele deiner Fragen habe ich mir bis jetzt nicht gestellt.
Denn diese Probleme waren in meiner Beziehung noch nicht da.
Ich denke auch bei mono Beziehungen zeigt sich ob es wirklich funktioniert erst in diesen Problem Momenten?

Tatsächlich empfinde ich was sex angeht noch nie Eifersucht. Was das Thema Gefühle angeht ist das neu für mich und ich merke das ich da ab und an unsicher bin. Ich darf das fühlen. Aussprechen und treffe aus diesem Gefühl noch keine Entscheidungen.
Denn Ängste gehören dazu es ist wichtig sie wahr zu nehmen.

Und meine Besten Freundinnen und ich teilen uns unsere Zeit auch auf.
Wenn mich beide brauchen treffen wir uns zu dritt oder ich nehme mir für beide einzeln die zeit.

Wenn ich jetzt jemand neues date und kennenlernen ist da am Anfang ja keine liebe höchstens verknallt sein. Dann stell ich fest passt er/sie zu mir und zu meinen/unseren Lebensverhältnissen.

Da ist Wandel ein großer Faktor denn es immer gibt. Für mich fühlt er sich so viel natürlicher an.

Alles andere hat sich für mich fremd angefühlt.
********e_82 Frau
2.131 Beiträge
Zitat von ********lack:

Das Problem dabei ist, das alle schon was anderes unter Liebe verstehen.

Da geb ich dir recht.

Wenn du aber sagst, dass idealerweise alle Beziehungen mit Liebe beginnen, so sehe ich in meinem Umfeld jeden Tag viele gegenteilige Beispiele. Status, Einsamkeit, gesellschaftliche und familiäre Erwartungen, Angst vorm Alleinsein, wirtschaftliche Vorteile...all das sind ebenfalls Gründe, warum Menschen Beziehungen eingehen.

Der Begriff "Polyamorie" konzentriert sich auf die Emotion der Liebe als Grund für eine Beziehung. Und in Anbetracht dessen, was ich persönlich unter Liebe verstehe, finde ich das schön *g*
********lack Frau
19.340 Beiträge
@********e_82

In meinem Freundeskreis sind Menschen, deren Ehe arangiert wurden.
Das konnte ich mir beim besten Willen nicht vor stellen. Nach deren Aussagen sind sie aber glücklich und sie wirken auch auf mich so.
Ich habe "bestenfalls" geschrieben und auch mir ist klar das es bei vielen noch andere Gründe gibt.
Ich denke mal da es sich ja um eine sehr neue Form handelt, werden alle erst andere gelabt haben und sich da nicht wieder gefunden haben. Wer weiß, das wird sich sicher auch ändern und man fängt gleich mit dieser Form an.
WiB
JEDE Beziehungsform funktioniert genau dann langfristig, wenn die Beteiligten dazu fähig sind. Punkt.

Mein Mann und ich sind seit über 20 Jahren zusammen, 14 davon verheiratet, und wir leben seit 10 Jahren poly. Seit 3 Jahren habe ich eine Beziehung mit meinem Herrn, der ebenfalls verheiratet und poly ist.
Das funktioniert bis jetzt sehr gut.

Ich habe zum Thema Polyamorie die Hypothese, dass man das entweder ist oder nicht. Dass es also keinen Sinn macht, poly leben zu wollen, wenn man nicht so veranlagt ist. Ob das tatsächlich so ist, weiss ich nicht.

Warum ich poly lebe?
Weil ich es kann. *gg* Tatsächlich ernst gemeint. Wenn ich mehr als einen Menschen gleichzeitig lieben kann, warum sollte ich das dann nicht leben?
Früher habe ich das unterdrückt. Es konnte nicht sein, was nicht sein durfte. Unterdessen weiss ich, dass mein Gefühlsleben nicht falsch ist, sondern dass ich einfach polyamor bin.

Die Grenze setzen bei mir aber dann tatsächlich die Ressourcen Zeit und Aufmerksamkeit. Deshalb sind für mich höchstens zwei intensive Liebesbeziehungen im Alltag möglich. Liebe empfinde ich tatsächlich noch für einen dritten Mann. Aber den liebe ich einfach in meinem Herzen, ohne dass er in meinem Alltag tatsächlich seinen Platz hat.

Mich bewegt noch Deine Frage "Was, wenn ich A plötzlich mehr liebe als B?"
Das ist für mich als Poly tatsächlich eine seltsame Frage. *g* Ich setze da keine Skala an. Vielleicht ähnlich wie Eltern bei ihren Kindern.
Trotzdem empfinde ich eine Beziehungshierarchie. Ich mag den Begriff Nesting Partner, also der Partner, mit dem man ein Nest gebaut hat. Egal ob mit oder ohne Kinder. Das ist definitiv die Beziehung mit meinem Mann.

Koala
******x76 Frau
5.036 Beiträge
@*********Koala
Wunderschön beschrieben, liebe Koala *knuddel*
*****y87 Frau
9.880 Beiträge
@**********berer ich wusste vor Joy nicht mal was Poly ist,habe aber immer gespürt,dass monoamor und sexuelle Exklusivität mich einengt. Keine Eifersucht spüren,ja das ist gefühlt schon immer da.

Würde mir auch nie anmaßen zu sagen,dass kann jeder abstellen. Denke auch,dass es was mit dem eigenen Wesen zu tun hat.
****007 Frau
2.211 Beiträge
@*****y87 das beschreibt mich auch sehr gut.
Ich würde dazu noch ergänzen das es auch gespürt werden sollte um zu wissen ob es wirklich passt.
So wie oben Anja beschrieb.

Ich wollte lange monogam sein, es wirkt für mich wie das Happy End. Doch ich habe erkannt das ich A eben nicht bin und B das für mich verklärt wurde von liebesfilmen und meinen Umfeld.

Und auch für mich gibt es keinen ich liebe A mehr als B ich beschreibe es als Prioritäten.
Partner A hat in dem und dem Bereich eine höhere Priorität als Partner B.

Das hat bei meinen jetzigen 2 einfach auch mit der Zeit die wir uns kennen und sehen können zu tun.
Die Gefühle sind deshalb weder weniger noch mehr wert. Eher sowas wie momentane verbundheint die fühlt sich anders an.

Und das fühlt sich für mich schon immer so an.
Die Erkenntnis das dies "anders" ist als bei anderen kamm mir auch erst mit der Trennung. Davor dachte ich immer ich wäre falsch.
****ody Mann
13.225 Beiträge
Da ich nicht glauben kann, dass sich alle immer gleich stark geliebt fühlen, bzw. gleich stark geliebt werden, frage ich mich natürlich, wie sie damit umgehen. Akzeptiert man das einfach, sind das sozusagen emotionale Gezeiten, mit denen man lebt?

Im schönsten monoamoren Fall liebe ich und werde geliebt, ohne Hierarchie und ohne Abstufungen. Liebe ich, werde aber nicht zurückgeliebt oder nur, wenn ich mich über das natürliche Maß dienlich, attraktiv oder vorteilhaft mache, besteht die Gefahr, dass ich unglücklich werde. Ist es unter polyamoren Bedingungen egal, wer mich wie sehr liebt, Hauptsache ich werde von irgendjemandem geliebt? Oder bin ich gar unabhängig, komme ohne Liebe ebenso gut klar wie mit und nehme Liebe einfach an, wie sie gerade kommt?

Ich kenne Liebe nur als Ja-oder-Nein-Verbindung, deren Entstehung Zeit braucht, also als einseitig oder beiderseitig. Andere zielgerichtete Verbindungen wie Sehnsucht, Begehren, Freundschaft, sexuelle Anziehung können m.E. abgestuft oder wechselhaft sein. Liebe ist in meinen Augen nicht zu begrenzen.

Ich habe mit Polyamorie tatsächlich Verständnisprobleme und ich kann sie nicht nachfühlen. Wenn ich eine Frau liebe, wenn ich mir dessen sicher bin, gehört sie mit meinen Kindern zum exklusivsten Klub überhaupt, auch wenn sich die Lieben vom Ursprung her unterscheiden. Aber auch bei der Liebe zu meinen Kindern gibt es keine Abstufungen. Niemals soll sich eines davon weniger geliebt fühlen als das andere. Die nicht-amouröse Liebe zu meinen Kindern ist die einzige polyamore Verbindung, die ich kenne. Und ihr Geburtsrecht ist es, nicht-hierarchisch geliebt zu werden und nicht einem Leistungs- oder Attraktivitätsprinzip zu unterliegen.

Die Polyamorie, mit der ich einige Male Berührung hatte, ließ mich nur ein einziges Mal keine Hierarchie spüren. Dafür registrierte ich eine Gesetzmäßigkeit, die seltsam war. Wer stark liebte, wurde schwächer zurückgeliebt und wer wenig Liebe einbrachte, wurde im Übermaß geliebt. Das war zumindest mein Eindruck. Ich habe Jahrzehnte gebraucht, um überhaupt zu wissen, wie sich Lieben anfühlt. Vorher hat man mir alles auf den Bauch binden können, ich habe/hätte es nicht verstanden, war alles nur Zuneigung und Pragmatismus.
Ist man in monoamoren Beziehungen denn immer sicher, dass man gleichermassen geliebt wird, wie man selbst liebt? Und dass man zu jeder Zeit immer gleich stark geliebt wird?
Ist das wirklich so einfach in einer monoamoren Beziehung?

Koala
*****y87 Frau
9.880 Beiträge
Ich finde, ich habe kein Recht dazu, die Gefühle bzw wie stark sie sind, zu bewerten. Deswegen finde ich das Konzept der Beziehungsanarchie, wo alles gleichwertig ist, so wunderbar.

Ist doch okay, wenn jemand mehr liebt als der Andere, was das auch immer bedeuten soll. Aber es ist Liebe. Und für mich ist monoamor eine Eingrenzung der Liebe. Polyamorie dagegen für mich Freiheit in der Liebe. Ich finde dieses aufrechnen der Liebe einfach nur komisch. Kann das gar nicht anders erklären.
****ody Mann
13.225 Beiträge
@*****y87 Ich glaube, das Aufrechnen wurde nicht für die Monoamorie erfunden. Da gibt es m.E. nur lieben oder nicht lieben. Ist halt nicht dosierbar.
Zitat von ****ody:
@*****y87 Ich glaube, das Aufrechnen wurde nicht für die Monoamorie erfunden. Da gibt es m.E. nur lieben oder nicht lieben. Ist halt nicht dosierbar.

Und wieso sollte das bei Polys anders sein?
Verstehe ich nicht.

Koala
*****y87 Frau
9.880 Beiträge
Und meiner Meinung nach und Erfahrung, wird in monoamoren und sexuell exklusiven Beziehungen ständig aufgerechnet, gerade bei den Gefühlen *nixweiss*

Liebe ist Liebe, so sehe ich das. Egal ob ich mit diesem Menschen Sex habe und eine Beziehung führe, ob es meine Freunde sind (mit denen ich auch im Sinne der Beziehungsanarchie eine Beziehung habe), sei es meine Hunde usw usf. Weil so mein Denken und natürlich nicht allgemeingültig. Wer Liebe irgendwie wertet, rechnet auf. Kann doch bitte nicht sein, dass man platonische Freunde genauso liebt wie den Menschen mit dem man Sex hat usw usf

Liebe ist so individuell und da gibt es kein richtig oder falsch. Polyamorie ist einfach für mich wunderbar. Wie schön, dass man einfach mehrere Menschen lieben kann und darf. Meine Seele blüht darin auf, mein Herz auch. Es wächst und gedeiht jede Beziehung in ihrem Tempo.
****stu Frau
33 Beiträge
Zitat von ****ody:
@*****y87 Ich glaube, das Aufrechnen wurde nicht für die Monoamorie erfunden. Da gibt es m.E. nur lieben oder nicht lieben. Ist halt nicht dosierbar.

Genau, es gibt nach meinem Verständnis auch nur lieben oder nicht lieben.
Und wenn ich mich in einen Menschen verliebe, hört die Liebe, die bereits zu einem Anderen besteht, deswegen doch nicht auf?
Ich käme nie auf die Idee, da etwas aufrechnen zu wollen...
********e_82 Frau
2.131 Beiträge
Zitat von ****ody:

Da gibt es m.E. nur lieben oder nicht lieben. Ist halt nicht dosierbar.

Man dosiert polyamore Liebe nicht, zumindest meinen Verständnis nach nicht. Es gibt logischerweise verschiedene Stadien der Liebe, weil man vermutlich nicht alle bteiligten Personen gleichzeitig kennenlernt, aber ich wüsste jetzt gar nicht, wie ich jemanden, den ich liebe, weniger lieben soll als jemand anderen, den ich liebe - das macht für mich überhaupt keinen Sinn.

Also möglicherweise kann man als monoamor tickender Mensch nur einen Menschen zu 100% lieben - das heißt aber nicht automatisch, dass polyamore Menschen diese 100% dann aufteilen müssen.
Es fühlt sich dann bei jedem Menschen, den ich liebe, wie 100% an...anders kann ich es nicht beschreiben.
****ody Mann
13.225 Beiträge
Zitat von *****y87:
Und meiner Meinung nach und Erfahrung, wird in monoamoren und sexuell exklusiven Beziehungen ständig aufgerechnet, gerade bei den Gefühlen *nixweiss*

Aufrechnen ist für mich ein Hinweis darauf, dass man es eher mit Begehren oder Sehnsucht zutun hat und dieses mit Liebe verwechselt. Das ist keine monoamore Erfindung, weil man liebt eh nur Einen und diesen Einen nicht mehr oder weniger als einen Dritten oder Vierten, denn es gibt gar keinen Dritten oder Vierten.
*****y87 Frau
9.880 Beiträge
Genau das @********e_82. Anders? Ja bestimmt, gleichwertig? 100%

Kein Beziehungsmodell oder Liebesmodell ist fehlerfrei, weil wir Menschen es ja nicht nicht sind. Es geht doch nur darum, das Richtige für sich zu finden. Und deswegen finde ich diesen Thread eigentlich toll. Es geht ja partout nicht darum, die Anderen nach zufühlen nein, aber vielleicht einfach mal mehr verstehen. Und selbst das ist so schwierig, weil es um Gefühle geht.
****ody Mann
13.225 Beiträge
Zitat von ********e_82:

Es fühlt sich dann bei jedem Menschen, den ich liebe, wie 100% an...anders kann ich es nicht beschreiben.

Ich glaube Dir das ohne Einschränkung. Ich weiß aber von Freunden, die polyamor sind, dass es durchaus Hierarchien gibt, was das Maß der Liebe angeht.
*****y87 Frau
9.880 Beiträge
Weil auch Polyamorie nix Festgefahrenes ist. Jeder lebt es anders aus.

Ich würde mich nicht gut fühlen, wenn es strenge Hierarchien geben würde. Wenn aber gewisse Dinge einem Paar vorbehalten sind, okay. So eine Abmachung habe ich auch, aber das hat nix mit der Gefühlslage zu tun, da geht es um andere Dinge.
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