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Zelte abbrechen - jetzt ,später oder nie

In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.727 Beiträge
@**C

Vielleicht willst du ja dazu ein eigenes Thema eröffnen?

Ich transportiere jetzt seit drei Wochen Menschen zwischen 75 und 100 zur Tagespflege - körperlich behindert, dement oder beides.
Dabei erlebe ich hautnah, wer alleine leben kann, wer die nette osteuropäische Betreuung hat, bei wem die ganze Familie bis zu den Enkeln ran muss.

Nach diesen kurzen Einblicken beneide ich niemanden, der *arbeit* und Pflege vereinbaren muss.

Meine Nachbarin ist in Ansätzen dement - beschimpft alle, schlägt Nachbarn, klaut wie ein Rabe und streitet sich ab vier Uhr morgens mit ihrem Mann in unflätigstem italienisch.

Du darfst dir denken, wohin ich die manchmal wünsche.

Aber bitte - das hat alles nichts oder nur wenig mit auswandern zu tun.

Selbst im Libanon sind die Zeiten vorbei, zu denen eine Familie zwölf Kinder in die Welt setzte, damit genug überleben können, um sie im Alter zu pflegen… da gibt es eben keine BfA.
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Aber das Thema passt insofern, als man sich auch überlegen muss, wie das Leben im Ausland wäre, wenn die Kinder in Deutschland wohnen und man selber krank und pflegebedürftig ist.

Dass die Kinder ihr Leben und ihre Existenz aufgeben, weil die Alten in Spanien am Strand liegen wollten, kann es ja auch nicht sein. Also würde ich da auch darüber nachdenken und entsprechend vorsorgen, jedenfalls wenn ich als Rentnerin "auswandern" wollte.
******762 Frau
106 Beiträge
Nach 9 JAHREN der inneren Klärung hab ich einen Tapetenwechsel mit Arbeit und Wohnungssuche gleichzeitig hinbekommen. Ein Kraftakt!
Das Ausland ist wegen meines Berufes nicht lukrativ, aber immerhin bin ich in meine Wahlheimat ans Meer gezogen, deutlich über 200 km weg von „Zuhaus“.
Für mich war es das Beste, was ich für mich tun konnte! Aber man muss sich das gut in allen Dimensionen überlegen. Der alte Freundeskreis ist locker halbiert, die Guten bleiben. Und man muss schon etwas Nervenstärke und Ausdauer haben, die ganzen Veränderungen auszuhalten. Das ist kein Campingurlaub. Und man muss sich allein ertragen können (bzw intensiv mit der Begleitung).
******now Frau
551 Beiträge
@**C ... das kann ich dir recht einfach beantworten.

Im Süden sind teils ganz andere Familiengefüge. Es leben mehrer Generationen unter einem Dach bzw. in einem Haus.
Die Grosseltern kümmern sich um die Enkelkinder, wenn die Eltern tagsüber arbeiten.
Dafür kümmern sich aber auch die Enkelkinder und ebenso die Eltern (Kinder der Grosseltern) um die Grosseltern im Alter.

Deswegen kann man das so schlecht auch mit Deutschland vergleichen.

Abr wie schon gesagt - es ging in dem Thema eigentlich um Umzug und Zelte abbrechen und nicht um die Pflege von älteren Menschen.
**C Mann
12.733 Beiträge
@*******aAND
Zitat von *******aAND:
Deswegen kann man das so schlecht auch mit Deutschland vergleichen.

...ich kann mich aber noch gut daran erinnern, dass es in meiner Kindheit ähnlich war...
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Naja, sogar meine Geburt ist in der Logik dem Ende es Zweiten Weltkriegs näher als der Jetztzeit 😄

Die Welt ist nun mal noch globaler geworden. Top! Meine Elterngeneration hat wie keine andere davor und vermutlich auch keine danach für sich persönlich Wohlstand erreichen können. Vorrangig dank breiteren Zugangs zur Bildung und Qualifikation. Und auch damals gab es sicherlich Unkenrufe aus dem eigenen Stall, wenn die Arbeiterkinder plötzlich aufs Gymnasium gingen oder Studenten waren.

Heute liegt das Glück zum Teil eben auch in der Ferne. Wer so viel Heimat in sich trägt, dass man sich auch viele Kilometer weiter entfernt wohl fühlt und ein erfolgreiches Leben führt, der ist seiner Familie zu nichts verpflichtet. Genau, wie man damals den Blaumann an den Haken gehangen hat, migriert man heute eben. Mit „Abschieben“ hat das wenig zu tun. Und die meisten älteren Herrschaften heute habenauch eindeutig aktiveres und globaleres Leben als noch vor 30,40 Jahren. The Pursuit of Happyness.
Keine Beschreibung angegeben.
*********head
494 Beiträge
JOY-Team 
Hallo zusammen,

vielen Dank für eure zahlreichen Beiträge und die vielen interessanten Einblicke in eure Gedanken rund ums Thema Auswandern.

Wir können nachvollziehen, dass dieses Thema oftmals eng mit politischen Themen verknüpft ist und sind auch bereit und gewillt, das bis zu einem gewissen Grad auszuhalten, denn letztlich wünschen wir uns und euch natürlich, dass ihr euch in unserem Forum frei und ungezwungen austauschen könnt - auch über Themen abseits der Erotik.

Nichtsdestotrotz ist uns wichtig, dass der JOYclub weiterhin ein Raum bleibt, der nicht Schauplatz tieferer politischer Auseinandersetzungen wird, denn dafür gibt es genug andere geeignete Orte im Internet. Daher haben wir ein paar Beiträge entfernt.

Uns ist bewusst, dass wir es dann hier mit einer schmalen Gratwanderung zu tun haben, die nicht allen unbedingt leicht fallen wird. Als grobe Faustregel: Eine Erwähnung der Umstände, die zu einem Wunsch nach Auswanderung oder vielleicht auch einem bestimmten Zielland führen, passen thematisch durchaus rein. Eine konkrete meinungsbildende Einordnung mit Nennung bestimmter Parteien oder Handlungsempfehlungen an andere Mitglieder sind jedoch weiterhin Fehl am Platz und werden entfernt. Auch tiefergreifende Diskussionen über die erwähnten Umstände führen vom ursprünglichen Thema zu weit weg.

Wir freuen uns, wenn ihr dies bei euren weiteren Beiträgen beachtet und so eine friedliche Diskussion für alle Teilnehmenden ermöglicht *hi5*

Vielen lieben Dank!

Liebe Grüße
LisaDemonhead
JOY-Team
Dann versuche ich doch gleich die schmale Gradwanderung.
Nachdem ich schon einige Länder nicht nur aus der Touristenperspektive gesehen habe, entschloss ich mich meinen Heimatstandort nicht aufzugeben. Natürlich bin ich nicht mit allem einverstanden und bin auch der Meinung, dass wir einen hohen Preis für unsere Freiheit und Demokratie zahlen. Aber ich bin ich nicht bereit, mir weniger Freiheit und weniger Demokratie zu einem vermeintlich geringeren Preis woanders zu erkaufen. Deshalb bringe ich mich ein, bin oftmals unbequem und lege auch gerne mal den Finger in die Wunde. Ich bin der Meinung, das muss die Gesellschaft genauso aushalten, wie ich diejenigen aushalten muss, die mit einfachsten Parolen, polemisieren und die Gesellsaft spalten, womöglich in der Hoffnung, dass möglichst viele andersdenkende endlich auswandern.
********deUp Mann
2.595 Beiträge
Also mich würde auch viel mehr interessieren was Leute für Erfahrungen im Ausland gesammelt haben.
Speziell nicht nur wenn sie komplett ausgewandert sind sondern auch das Thema Langzeiturlaub bzw. Überwinterung wieder mehr Raum bekommen würde.

Soo ganz unpolitisch.
********USCH Mann
2.018 Beiträge
Die Ablehnung von Beiträgen mit konkreter Nennung einer politischen Partei, die ein gewisses Erbe mit sich trägt , ist in meinen Augen nicht zielführend. Schließlich wäre genau jenes Spektrum ja das, welches unsere Lebensweise in vielen Punkten in Frage stellt.
Ich kann es für die Wahrung des Friedens im Forum verstehen, halte politische Diskussionen gerade wenn es um Rollenbilder, Frauenbild und sexuelle wie soziale Errungenschaften geht dennoch für wichtig.
Ich fühle mich der Fair Play verpflichtet, so gerne ich einen kognitiven Disput auch führe, so verzichte ich, wenn ich merke, das Gegenüber ist unbewaffnet.

*undwech*
********deUp Mann
2.595 Beiträge
Einsicht ist der erste Weg zur Besserung.

*zumthema*
***si Frau
2.485 Beiträge
Zitat von ********deUp:
Also mich würde auch viel mehr interessieren was Leute für Erfahrungen im Ausland gesammelt haben.
Speziell nicht nur wenn sie komplett ausgewandert sind sondern auch das Thema Langzeiturlaub bzw. Überwinterung wieder mehr Raum bekommen würde.

Soo ganz unpolitisch.

Als Auswanderin tauge ich nicht. Ich bin Heimwehkind, war es schon immer. Für vierzehn Tage Urlaub geht es gut, im Rentenalter ein paar Wochen mehr werde ich schaffen.
Ich liebäugel mit einer Überwinterung auf den Kanaren, so, wie meine Eltern es lange geplant hatten.
Testweise sind sie für mehrere Jahre Anfang Januar losgeflogen und haben es sich als Residenzler im Hotel ca. 2-3 Monate für wenig Geld dort gutgehen lassen.
Durch Gespräche mit dort ebenfalls überwinternden Deutschen wuchs der Gedanke, sich selbst dort eine Wohnung oder ein Appartement zu kaufen.
Dieses wäre uns Kindern nebst Enkeln für den Rest des Jahres für lau zur Verfügung gestellt worden und für die unvermietete Zeit hätte eine Art Hausverwaltung nach dem Rechten gesehen und natürlich auch bei Interesse vermietet.
Gerade mein Vater hat sich sehr darauf gefreut, da seine Knochen im deutschen Winter extrem schmerzen und Cortison sein Standardbegleiter durch unsere Kälte ist. Im milden Süden sind die Schmerzen innerhalb von wenigen Tagen komplett weg.
Umsetzen konnten die Beiden ihren Traum von Eigentum auf GC nicht mehr, da meine Mutter zu früh verstarb. Aber ihren Gedanken verfolge ich für mich weiter.

Ich bin in D verwurzelt, liebe den Norden und lebe gerne hier.
Eine Auszeit, schönes Wetter, Wärme, das möchte ich mir gönnen, ohne Familie und Freunden für immer Lebewohl zu sagen.
******arp Mann
3.256 Beiträge
Meine ex-Verlobte und ich fassten vor ~20J den Plan, in die USA auszuwandern, da sie US-Wurzeln hat. Einige Jahre später tat sie das auch, vergaß aber mich mit zu nehmen.

Vorher und seitdem war ich bereits 5x in den USA, immer Ost- und Südküste. Für mich ist es ein phantastisches Urlaubsland und ich liebe Land und Leute! Von meiner Ex weiß ich, dass das Leben dort genauso ist, wie es den Vorstellungen entsprach. Viel Arbeit, weniger soziale Sicherheit und trotzdem schön. Anders ist es dort schon in jedem Staat und die Frage ist immer, ob und wie man sich damit arrangieren kann. Ein großer Vorteil ist, dass es für mich keine Sprachbarriere gibt. Also liebäugle ich immer noch damit, meinen Ruhestand dort zu verbringen.

Überhaupt sollte Sprache keine Barriere sein. Auch im Alter, würde ich mir spanisch, italienisch sowie skand. Sprachen noch zutrauen. Und überall da, wo es englisch auch tut. Und mein Deutschsein lasse ich hier, das brauche ich dort ja nicht mehr. Ich werde niemals ein Einheimischer werden aber ich möchte so weit es geht, eins mit Land, Leute und Kultur werden. Son würde es mich ja nicht dahin ziehen.

Wer weiß, wie die Dinge in 10-15J aussehen? Wenn sich eine lebenswerte Möglichkeit ergibt, bin ich weg. Ggf. auch allein. Ich bin 1975 geboren und meine Heimat hat mich verlassen. Wenn es an der Zeit ist, gehe ich ebenso. Ich hoffe aber, dass ich solange noch bleiben darf! Weil ich muss ja arbeiten, Steuern zahlen usw. Und noch was sparen...
*******e_68 Mann
94 Beiträge
Zitat von ******arp:
Meine ex-Verlobte und ich fassten vor ~20J den Plan, in die USA auszuwandern, da sie US-Wurzeln hat. Einige Jahre später tat sie das auch, vergaß aber mich mit zu nehmen.

Vorher und seitdem war ich bereits 5x in den USA, immer Ost- und Südküste. Für mich ist es ein phantastisches Urlaubsland und ich liebe Land und Leute! Von meiner Ex weiß ich, dass das Leben dort genauso ist, wie es den Vorstellungen entsprach. Viel Arbeit, weniger soziale Sicherheit und trotzdem schön. Anders ist es dort schon in jedem Staat und die Frage ist immer, ob und wie man sich damit arrangieren kann. Ein großer Vorteil ist, dass es für mich keine Sprachbarriere gibt. Also liebäugle ich immer noch damit, meinen Ruhestand dort zu verbringen.

Überhaupt sollte Sprache keine Barriere sein. Auch im Alter, würde ich mir spanisch, italienisch sowie skand. Sprachen noch zutrauen. Und überall da, wo es englisch auch tut. Und mein Deutschsein lasse ich hier, das brauche ich dort ja nicht mehr. Ich werde niemals ein Einheimischer werden aber ich möchte so weit es geht, eins mit Land, Leute und Kultur werden. Son würde es mich ja nicht dahin ziehen.

Wer weiß, wie die Dinge in 10-15J aussehen? Wenn sich eine lebenswerte Möglichkeit ergibt, bin ich weg. Ggf. auch allein. Ich bin 1975 geboren und meine Heimat hat mich verlassen. Wenn es an der Zeit ist, gehe ich ebenso. Ich hoffe aber, dass ich solange noch bleiben darf! Weil ich muss ja arbeiten, Steuern zahlen usw. Und noch was sparen...

Das hört sich nach einem guten Plan an, Respekt!
Ich bin ja noch paar Jährchen älter *lach* aber vorallem das Deutschsein abstreifen, ich kann mir das nur begrenzt vorstellen, wenn ich etwas anpasse, dann sind es doch meistens zwei Sachen, die ich zu etwas Neues zusammenbringe oder ähnliches, da geht dann eines nie völlig flöten *ggg*
Na ja, so viel konnte ich hier auch schon lernen, dass manche Dinge sich von alleine erledigen, wenn man erstmal wartet *lach* vielleicht muss man ab einem gewissen Punkt einfach mal entscheiden und dann sieht man schon, auch beim Auswandern oder überwintern!
*******nzel Frau
1.066 Beiträge
Zitat von ********deUp:
Also mich würde auch viel mehr interessieren was Leute für Erfahrungen im Ausland gesammelt haben.
Speziell nicht nur wenn sie komplett ausgewandert sind sondern auch das Thema Langzeiturlaub bzw. Überwinterung wieder mehr Raum bekommen würde.

Soo ganz unpolitisch.


Gilt auch Übersommerung? 😉

Wie ich bereits in meinem ersten Beitrag in diesem Thread erwähnte, lebe ich seit etwa 11 Jahren den gesamten Sommer (meist von Anfang Mai bis Ende Oktober) in Tschechien und zwar auf dem Land in der Nähe des Riesengebirges.

Ich bin in Tschechien geboren, bin jedoch mit 2 Jahren nach Deutschland gekommen und in Deutschland aufgewachsen. Und auch, wenn ich richtig, richtig gut tschechisch kann, meine Muttersprache ist deutsch.
Irgendwann mit etwa 18 Jahren habe ich gespürt, dass mich etwas zurückzieht in das Land, wo meine Wurzeln sind. Im Sommer 1990, das war der erste demokratische Sommer nach der kommunistischen Ära, habe ich drei Monate in Prag verbracht und war fasziniert von dieser enormen Aufbruchstimmung.
Ich war sehr oft dort und habe mit meinen damaligen tschechischen Freunden das Land bereist. Und ab 1998 habe ich das Land noch mal einige Male mit meinem (deutschen) Ehemann und unseren Kindern bereist. Das war auch die Zeit, wo mein Mann und ich überlegten, uns ein Häuschen zu kaufen, für später mal, wenn wir in Rente gehen.
2003 haben wir dann Nägel mit Köpfen gemacht, noch bevor Tschechien Mitglied der EU wurde. Es war klar, dass danach die Preise für Immobilien ordentlich in die Höhe schnellen werden. Die ersten 10 Jahre haben wir das Haus überwiegend als Ferienhaus für die Familienurlaube genutzt. Und als dann unsere Kinder auszogen, habe ich erstmals den ganzen Sommer dort verbracht. Und das war so toll, dass ich es seitdem jedes Jahr tue.

Was ist anders dort? Zum Einen, dass ich in einer landschaftlich wunderschönen Gegend bin. Zum Anderen, dass ich die tschechische Kultur und Mentalität sehr mag.
Ich habe hier mittlerweile einen Bekannten- und Freundeskreis, der sehr viel größer ist als der in Deutschland. Dadurch, dass hier in CZ alles sehr viel kleiner ist (ich meine damit die Städte in meiner Umgebung), lernt man schneller Menschen kennen.
Wenn ich zum dritten Mal in ein Café gehe, erkennt man mich wieder (okay, seit ich Dreads habe, reichen zwei Mal 😁) und man kommt ins Gespräch.

Bis Covid kam, habe ich auch als Fotografin gearbeitet. Covid hat mir vieles im beruflichen Bereich kaputt gemacht aber das wäre in Deutschland nicht anders gewesen. Und ich bin gerade dabei, mir eine neue künstlerische Identität aufzubauen.
Aber dafür muss ich für eine Zeit nach Afrika und das werde ich diesen Winter tun, für 5-6 Monate.
Über die Erfahrungen, die ich dort machen werde, kann ich dann nächsten Sommer berichten.

Finanziert wird das alles über Geld, welches ich über diverse Arbeiten reinhole. Ich gebe z.B. online Deutsch-Unterricht und nehme immer wieder irgendwelche Auftragsarbeiten an, die ich online bzw. ortsunabhängig erledigen kann. In Tschechien verdiene ich etwas Geld, indem ich z.B. Hochzeiten fotografiere oder indem ich selbst entworfenen Schmuck oder selbst genähte Dinge verkaufe, das läuft hier recht gut.

Mein Haus kostet keine Miete, lediglich Strom, Gas, Wasser, Internet, Holz für den Kamin. Die Kosten für die Hausversicherung oder Grundsteuer sind wie die anderen Posten überschaubar. Lebensmittel sind in etwas gleich teuer wie in Deutschland. Dienstleistungen und Freizeitaktivitäten sind nach wie vor günstiger als in Deutschland.
Insgesamt komme ich also mit meinem Geld in Tschechien weiter als in Deutschland.

Wichtig ist für mich, dass ich die Sprache beherrsche. Ich könnte mir nicht vorstellen, hier zu leben, wenn ich kein tschechisch könnte. Ohne Sprachkenntnisse bekommt man einfach vieles nicht mit, insbesondere das Alltägliche nicht.
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Ich bin ja noch paar Jährchen älter *lach* aber vorallem das Deutschsein abstreifen, ich kann mir das nur begrenzt vorstellen,

Nie war mir so bewusst, dass ich "deutsch" bin, wie damals, als ich in England lebte. Das heißt nicht, dass ich irgendwie gewertet habe - die Unterschiede wurden mir nur sehr bewusst. In manchen Dingen habe ich mich so angepasst, dass ich das bis heute immer noch so mache.

Und das betraf nicht nur Sprache (ich spreche Englisch wie meine Muttersprache) oder Sitten und Gebräuche, sondern auch die "Kultur" und Geschichte. Bis dahin fand ich deutsche "Dichter und Denker" eher langweilig (ja, ich war noch sehr jung), das änderte sich angesichts des Interesses von Gesprächspartner*innen. Und angesichts von Fragen zur Geschichte war ich froh, dass ich Geschichte studierte.

Man nimmt immer seinen Rucksack mit, was nicht heißt, dass man nur aus ihm leben muss und nichts Neues dazu packen darf.
@*******na57

Das kann ich sehr gut verstehen. Ich erinnere mich noch, wie einige meiner Klassenkameraden in Brasilien (damals war ich 15) meinten mir eine Freude zu machen mich mit ausgestrecktem rechtem Arm strammstehend zu begrüßen. Ich war mehr als nur beschämt und hatte damals mit meinen noch geringen portugiesischen Sprachkenntnissen große Mühe ihnen zu erklären, dass ich kein Nazi sei und dies auch nicht als Wertschätzung empfinde. Für sie war es aber kein Zeichen des menschenverachtenden Regimes, sondern ein Ausdruck der Wertschätzung, welche sie im Allgemeinen für die Deutschen Tugenden empfanden. Im Laufe der 3 Jahre haben sich dann sowohl meine Sprachkenntnisse verbessert, als auch das gegenseitige Verständnis der jeweiligen Kulturen. Eine Erfahrung, die mich auf all meinen späteren Stationen begleitete und für die ich sehr dankbar bin. Mittlerweile kann ich an der Algarve vollkommen unauffällig Leben, was ich zeitweise auch gerne mache und werde höchstens als Brasilianer wahrgenommen und nicht mehr als Deutscher.
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.727 Beiträge
Zitat von *******na57:
Ich bin ja noch paar Jährchen älter *lach* aber vorallem das Deutschsein abstreifen, ich kann mir das nur begrenzt vorstellen,

Nie war mir so bewusst, dass ich "deutsch" bin, wie damals, als ich in England lebte. Das heißt nicht, dass ich irgendwie gewertet habe - die Unterschiede wurden mir nur sehr bewusst. In manchen Dingen habe ich mich so angepasst, dass ich das bis heute immer noch so mache.

Und das betraf nicht nur Sprache (ich spreche Englisch wie meine Muttersprache) oder Sitten und Gebräuche, sondern auch die "Kultur" und Geschichte. Bis dahin fand ich deutsche "Dichter und Denker" eher langweilig (ja, ich war noch sehr jung), das änderte sich angesichts des Interesses von Gesprächspartner*innen. Und angesichts von Fragen zur Geschichte war ich froh, dass ich Geschichte studierte.

Man nimmt immer seinen Rucksack mit, was nicht heißt, dass man nur aus ihm leben muss und nichts Neues dazu packen darf.

Ich habe erst durch das Leben im Ausland gemerkt, wie deutsch ich wohl tatsächlich bin.

Die sogenannten Primärtugenden habe ich nicht vermisst; Aber das unkomplizierte in der Kommunikation; letztendlich brauche ich für tieferschürfende Gespräche doch das Vokabular, mit dem ich aufgewachsen bin.

Immerhin wird das Hirn auch beansprucht und trainiert. An Arbeitstagen musste ich oft von einem Moment zum anderen zwischen deutsch, englisch, französisch und arabisch wechseln. Und da ich immer in der Sprache denke, die ich spreche, ist das vergleichbar mit dem Umlegen eines Schalters.

Mehr als die Sprache habe ich die Schrift vermisst (geschriebenes arabisch kann man nur lesen, wenn man die Wörter und die Grammatik kennt, da kurze Vokale nicht geschrieben werden und das gleich geschriebene Wort mit unterschiedlichen Vokalen jeweils etwas anderes bedeutet).
Daher kann ich keine langen ausführlichen Texte lesen.

Deswegen habe ich in der Zeit wirklich die Bibliothek des Goethe-Instituts „leer gelesen“.
**C Mann
12.733 Beiträge
...typisch Deutsch? Ich fühle mich dabei nicht angesprochen. Ich habe in Frankreich, England und Spanien gelebt und war mein ganzes Berufsleben permanent in Europa, Asien und den USA unterwegs. Ich sehe
mich als Kosmopolit, als Europäer. Wenn ich dann meine Landsleute beobachte, wie sie sich beschweren,
dass in Italien das Sauerkraut mit Eisbein nicht so schmeckt, wie sie es von Zuhause gewohnt sind, anstatt
die vorzügliche lokale Küche zu probieren, dann bekomme ich öfters einen Anflug von Fremdschämen.
Dieses typische Verhalten wurde grandios im Film "Man spricht Deutsch" von Gerhard Polt persifliert. Mal ganz ehrlich: Wer erkennt sich da oder kennt zumindest so jemand...? *g*

*******ahne Mann
2.723 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **C:
...typisch Deutsch? Ich fühle mich dabei nicht angesprochen. Ich habe in Frankreich, England und Spanien gelebt und war mein ganzes Berufsleben permanent in Europa, Asien und den USA unterwegs. Ich sehe
mich als Kosmopolit, als Europäer. Wenn ich dann meine Landsleute beobachte, wie sie sich beschweren,
dass in Italien das Sauerkraut mit Eisbein nicht so schmeckt, wie sie es von Zuhause gewohnt sind, anstatt
die vorzügliche lokale Küche zu probieren, dann bekomme ich öfters einen Anflug von Fremdschämen.
Dieses typische Verhalten wurde grandios im Film "Man spricht Deutsch" von Gerhard Polt persifliert. Mal ganz ehrlich: Wer erkennt sich da oder kennt zumindest so jemand...? *g*
nahezu eins zu eins so wies zwischen Bibione und Venedig zugeht. Hat sich nicht viel dran geändert seit dem Film 🤣🤣🤣🤣
@**C
Herzlichen Dank für die Erinnerung. *top2*
Besonders im Gedächtnis geblieben sind die Bilder zum schalen Geschmack des Wassers in der Bucht.
Einfach Kult!
*******e_68 Mann
94 Beiträge
Ich denke da an die Coronazeit, bei uns hat man Klopapier gehortet, bei den Franzosen waren es, glaube ich, unter anderem Kondome *lach*
So sind Menschen unterschiedlich unterwegs und ob jetzt alle Franzosen tatsächlich mehr Sex hatten, so genau wird es niemand ausgewertet haben. *lach*
Die Deutschen haben halt am Anfang nicht verstanden, dass Corona keine Durchfallerkrankung ist. Aber den Franzosen war offensichtlich auch nicht klar, dass es sich nicht um eine sexuell übertragbare Erkrankung handelt.
*******nzel Frau
1.066 Beiträge
Zitat von *******e_68:
Ich denke da an die Coronazeit, bei uns hat man Klopapier gehortet, ...

Wäre ich damals schon so oft in West-Afrika unterwegs gewesen, hätte ich gut ohne Klopapier überlebt.
Klopapier wird dort von den Einheimischen nicht benutzt. Mittlerweile komme ich auch wunderbar ohne klar.
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