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Das Stichwort ist wohl Erfahrung, vermutlich hast Du noch wesentlich andere Dinge erlebt, die Deine Sicht auf Wohlstand und so geändert haben.
Meinst Du in dem Zusammenhang, es ist wichtig dort hinzugehen und dortgewesen zu sein oder kommt es darauf an, wie, wieso und weshalb??? Gut gedacht ist ja nicht immer gut gemacht.
Ich kenne Afrika als normale Touristin, also mit Hotel, Pool, morgens an den gedeckten Frühstückstisch setzen, Safari usw.
Und ich kenne Afrika als Teil einer Gemeinschaft, wo ich so lebe wie die Einheimischen dort.
Im ersten Falle habe ich nicht wirklich mitbekommen, wie die Menschen dort leben, welche Sorgen und Probleme sie haben.
Im zweiten Falle bekam ich dagegen die volle Bandbreite mit. Dass Kinder nicht zur Schule gehen können, weil die Eltern das Schulgeld nicht zahlen können. Dass die Menschen dort wochenlang mit Zahnschmerzen ausharren, weil sie die umgerechnet 25€ für den Zahnarzt nicht aufbringen können. Dass man rechtzeitig Credit für den Strom kaufen muss und wenn man kein Geld hat, sitzt man halt abends im Dunklen.
Dass Menschen mit Mitte 30 an einem Asthmatischen Anfall sterben, weil das Krankenhaus kein Spray hat. Dass Menschen (in diesem Falle ein 18-jähriges Mädchen) an Herzversagen stirbt, weil die Eltern wegen Geldmangel erst viel zu spät ins Krankenhaus gegangen sind.
Aber auch die schönen Seiten erlebe ich. Erst seitdem ich in Gambia war, weiss ich, was Gastfreundschaft und Teilen wirklich bedeutet. Und überall gibt es Musik,mes wird getrommelt und getanzt. Ich erfreue mich an der farbenprächtigen Kleidung der Frauen und daran, wie freundlich ich überall aufgenommen wurde.
Ich war zweimal in Simbabwe, habe eine Freundin begleitet, die dort ein Hilfsprojekt hat. Ich habe viele Fotos für ihre PR-Arbeit gemacht. Kostenlos. Dafür habe ich ein Land zu sehen bekommen und Menschen kennengelernt, was ich sonst niemals in dieser Form erlebt hätte.
In Gambia war ich ursprünglich wegen der Musik. Trommeln, tanzen, Kora spielen. Bislang 6 mal und kommenden Winter möchte ich weiter lernen. Aber ich möchte auch ein neues Fotoprojekt umsetzen. Deshalb lerne ich gerade Mandinka, eine der vielen Stammessprachen. Es können zwar alle Englisch aber untereinander sprechen sie Mandinka.