Nachdem der Thread ja fast erfolgreich abgewuergt wurde, hier ein versuch diesen wieder zu beleben:
Es schaelt sich bei alldem heraus dass es viele unterschiedliche stroemungen und meinungen gibt. Keine dieser ansichten ist die alleinig richtige.
Auch wenn es manchen leuten nicht ins weltbild passt, so gehoert politik IMMER zum auswandern. Entweder im herkunftsland oder im zielland, und man kann sie nicht negieren so sehr man sich dass auch wuenscht. Und es gibt laender die haben sehr strikte einwanderungsregeln. Allerdings wegen politik die mir nicht passt, auszuwandern ist extrem kurzsichtig. In vier oder fuenf jahren kann sich dass ja wieder alles aendern. Solange man nicht politisch verfolgt wird oder die familie von krieg bedroht ist, sollte man getrost zuhause bleiben.
Meiner erfahrung nach gibt es vier hauptgruppen:
1) diejenigen die schon allein die idee in einen anderen ort zu ziehen vollkommen abwegig finden
2) diejenigen die jeden fuer verrueckt erklaeren der auswandern wollen wuerde oder ausgewandert ist
3) diejenigen die zwar gerne auswandern wuerden, aber durch familie, freunde, usw gebunden sind oder sich gebunden fuehlen
4) diejenigen die tatsaechlich ausgewandert sind und davon berichten koennen (inkl derer die wieder zurueck gekommen sind)
5) diejenigen die so oder so auf alle und jeden neidisch sind die nicht ihre weltanschauung teilen und alles schlecht reden muessen
Von Hamburg nach Muenchen oder von Dresden nach Koeln zu ziehen ist nicht auswandern. Innerhalb der EU umziehen ist m.E. auch nicht auswandern.
Wer auswandert, sollte keine engeren bindungen nach Deutschland mehr haben. Das gibt nur stress und erzeugt oft neid, eifersucht und aerger bei den zurueck gebliebenen als auch bei einem selbst.
Wer auswandert sollte "alles oder nichts" machen und kein "schau ma mal". Man kann auch nicht ein bisschen schwanger sein. Wer etwas halbgares anfaengt, wird aller wahrscheinlichkeit nach scheitern weil das "ich muss es schaffen" nicht gegegben ist.
Allerdings sollte das Geld fuer ein ticket nach Deutschland schon vorhanden sein, allein wenn z.B. die eltern krank werden oder gestorben sind.
Wer auswanderung als flucht oder ausweg vor problemen, sei es finanzieller oder privater natur (arbeitslosigkeit, schuldenberge, scheidung, etc.) ins auge fasst, wird feststellen dass die probleme mitkommen. Diese menschen werden scheitern (zur genuege in diversen TV formaten zu sehen).
Auswandern ist absolut nicht jedermans sache. Wer keinen grund sieht oder sich gebunden fuehlt, der bleibt halt dort wo er gerade lebt. Deutschland hat wunderschoene gegenden und ich kann mir sehr gut vorstellen im suedbadischen zu leben.
Auswandern erfordert mut, etwas geld um im notfall mindestens ein jahr ohne einkommen auskommen zu koennen und eine gehoerige portion "ich schaff das".
Geld...was fuer kosten fallen denn im ersten jahr an (unterschiedlich je nach land):
• visa gebuehren (fuer jeden der mitkommt)
• Fuehrerschein umschreiben (gilt normalerweise nur 90 tage)
• miete und kaution
• bei kindern evtl schulgebuehren
• arztgebuehren
Was hat mich das erste jahr Australien gekostet in $ AU (alleinerziehend, zwei kinder 11 und 15 jahre alt)?
• flug ca. $6,000 fuer uns drei (one way Munechen - Melbourne mit Emirates, Economy)
• Visagebuehren $8,000 fuer mich, $4,000 pro kind (kein touristen visum, das ist kostenlos fuer 90 tage)
• Schulgebuehren ca. $14,000 (beide galten damals als internationale studenten)
• Wohnen ca $16,000 ($300 pro woche, plus $1,200 Kaution)
• Fuehrerschein $500 um eine australische lizenz zu bekommen (gueltig 10 jahre)
• Lebenshaltung: $12,000 (ca $250 pro woche fuer lebensmittel und benzin)
• $20,000 fuer ein Auto (gebrauchter Holden Captiva, allerdings finanziert)
• ca. $700 pro jahr Kfz Versicherung (insurance cover)
• ca. $800 pro jahr fuer zulassung (rego)
Ersparnisse: Euro 90,000 (damals ca $120,000)