Was suche ich? Jemanden, mit dem ich drei bis vier mal die Woche trainiere (Sport), jemanden mit dem ich mir eine Wohnung teile (WG) oder jemanden, mit dem ich Wohnung und Bett teile (eventuell Ehe).
Das sind ganz verschiedene Bereiche, in denen die Übereinstimmung der Charaktäre ganz unterschiedlich weit gehen muss.
Ich tanze gern und auch recht gut. Mit jeder Dame, mit der ich noch nicht getanzt habe, muss ich ausprobieren, was sie kann, was wir zusammen können, wie sie reagiert, und was ich führen kann, auch wenn sie das vielleicht nicht so kennt. Einige Anfänger sind Naturtalente, nach einigen Tanzabenden glaubt da keiner, dass das recht frisch gelernt ist. Einige langjährige Tänzer sind so auf ihren Partner eingeschworen, da geht mit einem anderen gar nichts.
Nur weil jemand erfahren ist, heißt das noch lange nicht, dass es a) passt und b) der richtige Einstieg gefunden wird. Manchmal braucht es etwas, um sich aufeinander einzuspielen. Jeder hat "Sein BDSM". Was für den einen selbstverständlich ist, ist für den anderen neu oder sogar ein NoGo.
Mir macht am meisten ein "gemeinsames Entdecken" am meisten Spaß. Ja, dass kann bei einer masochistischen Dame, die schon länger ind er Szene unterwegs ist auch bedeuten, dass ich in der oder den ersten Session(s) sie gar nicht richtig fordere, sie dann enttäuscht sein mag, dass es ja gar nicht hart genug war. Anders herum kenne ich es, dass "Anfängerinnen" sich ständig entschuldigen, dass sie ja noch gar nicht viel vertrügen, und ich denke "hast Du eine Ahnung, was Du gerade eingesteckt hast".
Wichtig in einer neuen Paarung ist, weit genug zurück zu setzen. Dann kann man vielleicht auch etwas überspringen, aber zu viel voraus zu setzen, das geht schnell schief.
Das schöne ist, gemeinsam zu wachsen. Sind beide oder einer schon viel weiter "gewachsen", ist es mitunter viel schwieriger, zusammen zu finden, weil man nicht neues erforscht, sondern altes versucht, auf Deckung / Passung zu bringen. Beim Tanzen ist es mitunter viel einfacher, eine neue Figur mit einem Dutzend Schritten zu lernen, als eine alte Figur bzgl. eines Schrittes zu verändern.
Es ist viel einfacher, jemand unerfahrenen eine schöne Session zu bieten, als auf Anhieb einer erfahrenen Sub eine unvergessene Session zu liefern.
Ich habe auch mal angefangen. Ich hatte das Glück, mit verschiedenen Partnerinnen gemeinsam zu wachsen. Das tut ich immer noch.
Bei allem, was neu dazu kommt (Spielarten, nicht Personen) muss ich eben mich vorher informieren, mir Gedanken machen, Risiken ermitteln und überlegen, wie ich diese reduziere. Und es gibt immer wieder etwas neues. Betriebsblindheit ist etwas, was ich als gefährlich einschätze.
Unsicherheit ist etwas anderes, als Vorsicht. Selbstsicherheit und Selbstvertrauen sollte vorhanden sein, das heißt aber nicht, dass man sich für unfehlbar hält. Das ist etwas, was ein Anfänger sich klar machen muss. Und gemeinsam etwas auszuprobieren, das kann etwas sehr schönes sein, und muss ja nicht in eine Session eingebunden werden, z.B. das Erlernen und Üben von Fesselungen. Und da wiederrum kann eine erfahrene Sub sehr helfen. Schließlich ist es keine Schande, zu lernen, und sich auch etwas lehren zu lassen.