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Erwartungshaltung gegenüber unerfahrenen Doms

******sia Frau
251 Beiträge
Zitat von ****ida:
... Dom erfahren in vielen Dingen, aber im Führen einer Sub wie mich gänzlich unerfahren. Und eigentlich kommt es für mich besonders darauf an. Und so gibt es sehr oft Missverständnisse und/oder für uns beide überfordernde Situationen, wo wir uns gemeinsam rantasten und reflektieren müssen. Wäre da nicht die Liebe und die Wichtigkeit dieses Menschen..

Du hast es für mich auf den Punkt gebracht. Die Art, wie ein Dom seine Sub führt oder zu führen gedenkt, ist das, was (für mich und viele andere) einen guten Teil des Reizes ausmacht. Dieses "wie mich" bei dir, könnte auch bei mir so stehen und bei jeder anderen auch... denn eine jede von uns ist halt anders und mit einem etwas anderen Gefühlserwartungslebensundübehaupt gesegnet.

So lange es aber realitätsbezogen bleibt und man noch miteiander reden kann, gäbe es kaum etwas, das Liebe nicht kitten oder zum Kleben bringen könnte *g*
****ida Frau
1.378 Beiträge
@******sia Schön gesagt 🥰
********chaf Mann
7.943 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von ****tat:
passung erforderlich... ganz klar.. der 6er im Lotto

Genau das sehe ich anders.

Es muss doch nicht alles passen. Das würde mir auch fast schon Angst machen, wenn jemand behauptet, wir würden zu 100% passen. Entweder ist das dann geschwindelt, oder die Brille ist dermaßen rosarot, dass der Blick ohne diese auf mich dann umso negativer ausfallen könnte.

Dann lieber "nur" einen 5er oder 4er mit Zusatzzahl.

Eben, dass die Schnittmenge schon sehr groß ist, es aber auf beiden Seiten auch noch gut Neues zu entdecken gilt und gibt. Und so die beginnende, aber auch die dann länger dauernde, Beziehung nicht nur spannend ist, sondern es auch bleibt.

*my2cents*
********er85 Mann
7 Beiträge
Wie gut es am ende passt liegt denke ich viel daran wie emphatisch der Dom ist.
Klar das ganze ist kein Kinderkonzert. Aber ein Erfahrener Dom weiß wie er bestimmte Situationen Einschätzen muss. Was gerade wohl in ihr vorgeht, was er machen muss um die Lust bzw. die Anspannung weiter zu steigern ohne den Bogen zu überspannen.
Aber auch unerfahrenere Duos können viel Spaß haben wenn er in der Lage ist sich in sie hinzuversetzen und sich tragen zu lassen.
Langsames vortasten und gucken was funktioniert. Wenn mal die gewünschte Reaktion aus bleibt nicht aus der Ruhe bringen lassen sondern das spiel weiterführen.
****ody Mann
13.178 Beiträge
Als ich mit Mitte Vierzig mein erstes Date mit einer submissiven Frau meines Alters hatte, war ich "nur" ein Mann mit gewisser Lebens-, Beziehungs- und Sexerfahrung, der auf eine SM-geprägte Beziehung zur Wendezeit zurückblickte. Dom, Sub, D/S, die ganzen Fachbegriffe und die Dramaturgie waren mir unbekannt. Wir waren uns sympathisch, tauschten uns über Kopfkino aus und ließen es auf eine Freundschaft Plus hinauslaufen, weil wir zu der Zeit beide nicht mehr als das wollten.

Sie mochte meine Experimentierlust, glaube ich und sie schliff ihrerseits behutsam an meiner Dom-Rolle. Wir lachten beide über mein Scheitern an einem Folienbondage, nach dessen Fertigstellung ich sie eigentlich hart ficken wollte, nur ließ sie sich nicht mehr zurecht biegen. *gg* Der Wand kam also zum Einsatz, wenigstens war es für sie sexy.

Ich bin ihr bis heute dankbar. Sie schleppte mich in Clubs und ich trat offen als ihr Dom auf. Irgendwann zog sie ins Ausland und ich war nicht gut im Kontakt Halten. Das nahm sie mir übel. Ich glaube, ein bisschen hatte sie sich verliebt und ich war gerade am Losstarten in diese aufregende BDSM-Welt.

Für mich war ihre Tiefenentspanntheit wichtig, nichts musste perfekt sein, es war total entschleunigt. Trotzdem war es sinnlich und sexy.
****Do Mann
296 Beiträge
Zitat von ********chaf:
Dann lieber "nur" einen 5er oder 4er mit Zusatzzahl.

Man muss also im Durchschnitt etwa 418 Personen treffen, um einen passenden Partner im BDSM zu finden. Bei zwei Dates pro Monat wären das also ungefähr 17,4 Jahre, wenn man auf einen 5er beim Dating wartet *gruebel*

Meine Tante spielt seit 30 Jahren, jede Woche Lotto und hatte noch nie einen 5er....
********chaf Mann
7.943 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von ****Do:
Zitat von ********chaf:
Dann lieber "nur" einen 5er oder 4er mit Zusatzzahl.

Man muss also im Durchschnitt etwa 418 Personen treffen, um einen passenden Partner im BDSM zu finden. Bei zwei Dates pro Monat wären das also ungefähr 17,4 Jahre, wenn man auf einen 5er beim Dating wartet *gruebel*

Meine Tante spielt seit 30 Jahren, jede Woche Lotto und hatte noch nie einen 5er....

Deine Rechnung hat einen Denkfehler *zwinker*

Du musst nicht so viele Menschen daten. Sondern ihnen lediglich begegnen.
Wenn du in einen Club gehst, begegnest du bewusst dutzenden von Menschen. Auf Stammtischen auch 10+.

Einfach ist es freilich trotzdem nicht, weil falscher Ort und Zeit und so, kennt man ja, aber möglich ist es sehr wohl.
****Do Mann
296 Beiträge
Die Metapher, dass die erfolgreiche Partnersuche (wofür auch immer im BDSM) im Vergleich zu einem „Fünfer im Lotto“ steht, wird oft verwendet, um zu betonen, wie selten und wertvoll das Finden einer passenden Person im BDSM ist.

Allerdings kann diese Metapher mathematisch nicht präzise sein.

Da ich in den letzten Jahren immer wieder Glück bei meiner Partnerwahl im BDSM hatte, denke ich, dass es jetzt auch mal Zeit für einen Fünfer im Lotto sein könnte *floet*
Zitat von ****Do:

Da ich in den letzten Jahren immer wieder Glück bei meiner Partnerwahl im BDSM hatte, denke ich, dass es jetzt auch mal Zeit für einen Fünfer im Lotto sein könnte *floet*

Ich schätze Dich, das weisst Du, deshalb ist das hier jetzt nicht böse gemeint. *zwinker*
Aber bei der Partnerwahl innerhalb ein paar Jahren immer wieder Glück zu haben, scheint mir sogar für Polys nicht nach beständigen Beziehungen zu klingen. Und ist das dann tatsächlich "Glück in der Partnerwahl"?
Oder verstehe ich Dich falsch, und es geht um zufällige Spielpartner an Parties?

Koala
*****a63 Frau
5.623 Beiträge
Ich kenne es, das ein "Sechser im Lotto" als etwas positives in Beziehungen stellvertretend genannt wird.

Ein "fünfer" klingt für mich, als ob man so lala ist, nicht ganz schlecht, aber auch nicht eine Granate.
****ody Mann
13.178 Beiträge
Ich spiele kein Lotto, habe aber mal einen Schein geschenkt bekommen und glatt vier Richtige gehabt. Somit ist Lotto ein echter Zugewinn, solange ich selbst nicht spiele. Das gezielte Partnerinnensuchen funktioniert vermutlich wie das Lottospielen.

Mich für Menschen näher zu interessieren, denen ich zufällig begegne, halte ich für mich für den besten Weg.
*****rrz Mann
262 Beiträge
@**********ierer

Es kam eh schon durch, wenn der Fokus auf der Beziehung zueinander liegt, dann fällt es leicht, genau diese Räume zu schaffen, in denen man ausprobieren und ohne Sorge auch Ausprobiertes wieder bleiben lassen kann. Die Erwartung ist dann eben nicht das "perfekte BDSM Erlebnis", sondern das gemeinsame Entwickeln und sich - gegenseitig aber auch selbst - Kennenlernen.

Wenn dagegen der Fokus auf BDSM als Aktivität an sich liegt, wird die Erwartung eben genau dort liegen - und auch als "Objektifizierer" kann man dann zum Objekt werden, das eine möglichst fehlerfreie Performance abliefern soll.

Ich habe durchaus Erfahrung in bestimmten Bereichen, und trotzdem (oder auch deswegen) würde ich immer die erste Variante wählen.
********chaf Mann
7.943 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von *****a63:
Ich kenne es, das ein "Sechser im Lotto" als etwas positives in Beziehungen stellvertretend genannt wird.

Ein "fünfer" klingt für mich, als ob man so lala ist, nicht ganz schlecht, aber auch nicht eine Granate.

So ist es aber nicht gemeint. Sondern dass auch Menschen, die nicht zu 100% passen, trotzdem noch so gut zueinander passen, dass eine stabile Beziehung daraus entstehen kann.

Der perfekte ONS wäre demzufolge ein 3er im Lotto.
Kann man öfter im Leben haben, ist dann aber halt nicht nachhaltig.
*****a63 Frau
5.623 Beiträge
Ah okay, verstehe.
Wenn ich ehrlich bin ziehen mich erfahrene dominante Frauen an. Da ich auch ein bisschen frech bin, würden unerfahrene Herrinnen glaube ich nicht so gut mit mir klar kommen.
*****a63 Frau
5.623 Beiträge
Zitat von *********cret:
Wenn ich ehrlich bin ziehen mich erfahrene dominante Frauen an. Da ich auch ein bisschen frech bin, würden unerfahrene Herrinnen glaube ich nicht so gut mit mir klar kommen.

Ich denke, das hat mehr damit zu tun, ob diese gern unterwerfen oder nicht. Weniger mit Erfahrung.
Zitat von *****a63:
Zitat von *********cret:
Wenn ich ehrlich bin ziehen mich erfahrene dominante Frauen an. Da ich auch ein bisschen frech bin, würden unerfahrene Herrinnen glaube ich nicht so gut mit mir klar kommen.

Ich denke, das hat mehr damit zu tun, ob diese gern unterwerfen oder nicht. Weniger mit Erfahrung.

Ich gebe Dir gerne recht. !
******_73 Mann
2.493 Beiträge
Was suche ich? Jemanden, mit dem ich drei bis vier mal die Woche trainiere (Sport), jemanden mit dem ich mir eine Wohnung teile (WG) oder jemanden, mit dem ich Wohnung und Bett teile (eventuell Ehe).
Das sind ganz verschiedene Bereiche, in denen die Übereinstimmung der Charaktäre ganz unterschiedlich weit gehen muss.

Ich tanze gern und auch recht gut. Mit jeder Dame, mit der ich noch nicht getanzt habe, muss ich ausprobieren, was sie kann, was wir zusammen können, wie sie reagiert, und was ich führen kann, auch wenn sie das vielleicht nicht so kennt. Einige Anfänger sind Naturtalente, nach einigen Tanzabenden glaubt da keiner, dass das recht frisch gelernt ist. Einige langjährige Tänzer sind so auf ihren Partner eingeschworen, da geht mit einem anderen gar nichts.

Nur weil jemand erfahren ist, heißt das noch lange nicht, dass es a) passt und b) der richtige Einstieg gefunden wird. Manchmal braucht es etwas, um sich aufeinander einzuspielen. Jeder hat "Sein BDSM". Was für den einen selbstverständlich ist, ist für den anderen neu oder sogar ein NoGo.

Mir macht am meisten ein "gemeinsames Entdecken" am meisten Spaß. Ja, dass kann bei einer masochistischen Dame, die schon länger ind er Szene unterwegs ist auch bedeuten, dass ich in der oder den ersten Session(s) sie gar nicht richtig fordere, sie dann enttäuscht sein mag, dass es ja gar nicht hart genug war. Anders herum kenne ich es, dass "Anfängerinnen" sich ständig entschuldigen, dass sie ja noch gar nicht viel vertrügen, und ich denke "hast Du eine Ahnung, was Du gerade eingesteckt hast".

Wichtig in einer neuen Paarung ist, weit genug zurück zu setzen. Dann kann man vielleicht auch etwas überspringen, aber zu viel voraus zu setzen, das geht schnell schief.

Das schöne ist, gemeinsam zu wachsen. Sind beide oder einer schon viel weiter "gewachsen", ist es mitunter viel schwieriger, zusammen zu finden, weil man nicht neues erforscht, sondern altes versucht, auf Deckung / Passung zu bringen. Beim Tanzen ist es mitunter viel einfacher, eine neue Figur mit einem Dutzend Schritten zu lernen, als eine alte Figur bzgl. eines Schrittes zu verändern.
Es ist viel einfacher, jemand unerfahrenen eine schöne Session zu bieten, als auf Anhieb einer erfahrenen Sub eine unvergessene Session zu liefern.

Ich habe auch mal angefangen. Ich hatte das Glück, mit verschiedenen Partnerinnen gemeinsam zu wachsen. Das tut ich immer noch.
Bei allem, was neu dazu kommt (Spielarten, nicht Personen) muss ich eben mich vorher informieren, mir Gedanken machen, Risiken ermitteln und überlegen, wie ich diese reduziere. Und es gibt immer wieder etwas neues. Betriebsblindheit ist etwas, was ich als gefährlich einschätze.

Unsicherheit ist etwas anderes, als Vorsicht. Selbstsicherheit und Selbstvertrauen sollte vorhanden sein, das heißt aber nicht, dass man sich für unfehlbar hält. Das ist etwas, was ein Anfänger sich klar machen muss. Und gemeinsam etwas auszuprobieren, das kann etwas sehr schönes sein, und muss ja nicht in eine Session eingebunden werden, z.B. das Erlernen und Üben von Fesselungen. Und da wiederrum kann eine erfahrene Sub sehr helfen. Schließlich ist es keine Schande, zu lernen, und sich auch etwas lehren zu lassen.
******sia Frau
251 Beiträge
Ich tanze gern und auch recht gut. Mit jeder Dame, mit der ich noch nicht getanzt habe, muss ich ausprobieren, was sie kann, was wir zusammen können, wie sie reagiert, und was ich führen kann, auch wenn sie das vielleicht nicht so kennt.

Hey, diese Analogie finde ich super. Als ehemalige Turniertänzerin bestätige ich gerne - jeder neue Partner ist eine neue Herausforderung, einfach, weil ein jeder anders führt und eine jede sich auf die neue Art des Führens einstellen muss. Egal ob Anfänger oder S-Klasse, in einer neuen Konstellation sind beide erst einmal als Paar Anfänger ;).
****tat Mann
993 Beiträge
es ging ja um Erwartungshaltung.. was wer von wem erwartet...weil er bspw geprahlt hat, oder
sein Licht unter den Scheffel gestellt hat...

Führungswille ist ja nicht gleich mit Führungsfähigkeit.....das Beispiel des tanzens ist sehr
anschaulich ...
Ich wünsche allen schöne Erlebnisse in diesem Zusammenhang..
**********am722 Paar
2.833 Beiträge
Ich Sie sage mal so wenn der Dev Part Erfahrung hat und der Dom leider keine und er es auch versuchen möchte, dann sollte man ihm auch eine Chance geben , doch der Dom sollte dann auch Ratschläge annehmen und sich nicht in der Dominanten Eitelkeit Gekränkt fühlen .
****ody Mann
13.178 Beiträge
So schwer wie es für männlich aktive Anfänger ist, eine erfahrene submissive Frau zu finden, die vorrangig auf das Vorhandensein dominanter Persönlichkeitsanteile (und nicht Erfahrung in technischen Praktiken) anspricht, sollten sie jeden Hinweis der Frau dankbar annehmen. Ist eine Frage der Wertschätzung und der Intelligenz.
*****abe Mann
46 Beiträge
JOY-Team 
Auch ich beteilige mich gerne an deiner Fragerunde und antworte hier direkt auf den Eröffnungspost.
Zitat von **********ierer:


1. Fantasie und Realität können stark auseinander gehen, nur die Erfahrung bringt Gewissheit.

Ich habe natürlich gewisse Fantasien und Dinge, die ich gerne ausprobieren würde. Bei manchen Sachen weiß ich auch, dass ich sie gerne mache und dass sie definitiv Teil von meinem Spiel wären. Dazu zählt zum Beispiel Bondage / Shibari. Bei vielen anderen Fantasien weiß ich es aber eben nicht. Wie ist es, wenn beim Ausprobieren solcher Dinge die Realität nicht mit der Fantasie mithalten kann? Wie schafft man einen guten Raum zum Ausprobieren? Wie kommuniziert man in diesem Kontext am besten? Wie geht man allgemein mit Enttäuschung um, wenn eine durch gewisse (unrealistische) Vorstellungen hochstilisierte Session nicht den Erwartungen entspricht?
Gerade bei experimentellen Dingen kannst du als Top Sub kommunizieren, dass du etwas ausprobieren möchtest und gespannt bist, wie dieses funktioniert. So etwas kann z.B. als "Labortag" deklariert werden. Sub wird so auch schneller äußern, wenn sich etwas nicht so gut anfühlt.

2. Kann es vorteilhaft sein, als unerfahrener Dom mit einer erfahrenen sub zu starten?

Eine erfahrene sub weiß sicher mehr was sie mag und entsprechend was sie will, als ich das aktuell für mich sagen kann. Kann es also von Vorteil sein, wenn wenigsten eine beteiligte Person eine Form von Gewissheit mitbringt? Oder sind die individuellen Beziehungen doch so heterogen, dass es immer ein kleiner Neuanfang ist? Möchten erfahrene subs überhaupt Anfänger-Doms oder stellt das einen Bruch in der Erwartung dar? Im Kontrast dazu stelle ich mir allerdings sehr schön vor, wenn man als unerfahrene D/s-Kombi gemeinsam diesen Weg in die Ungewissheit geht und erkundet.
Das ist sicherlich nie verkehrt. Wenn man denn eine erfahrenere Sub findet. Spannend kann aber auch das Erleben dieser Technik innerhalb eines geleiteten Workshops oder auf einer Play-Veranstaltung sein, bei der es einen Mentor gibt.
3. Ein Handwerk muss gelernt werden, Weisheit muss erfahren werden.

Bondage, Hauen , Peitschen und andere Techniken würde ich als Handwerk kategorisieren. Dazu gibt es viel Material und Veranstaltungen, entsprechend denke ich, dass diese Aspekte des BDSM mit Zeit, Mühe und Demut erlernt werden können. Alles was darüber hinausgeht, möchte ich hier unter Weisheit zusammenfassen. Damit meine ich nicht nur dominante sondern auch die devoten Eigenschaften, die im Kontext des BDSM wechselwirken. Die tatsächlichen Ausprägungen und auch, welche individuellen Erkenntnisse für den Einzelnen damit einhergehen, müssen meines Erachtens durch Erfahrung destilliert werden. Oder anders ausgedrückt: Dominanz ist der Weg und nicht das Ziel! Wie sieht die Erwartung an den Dom im Zusammenspiel mit dieser Dynamik aus? Kann man diesen Weg im Vorfeld gemeinsam abstecken und wenn ja, wie?
Ich würde bei dieser Frage sagen: spüre deinen Weg. Es gibt Dinge, die erlernt man nicht. Es gibt Intuition. Lasse dich in die Situation hineingleiten. Auch das submissive Gegenüber kann sich im Idealfall hineingleiten lassen. Wenn die Dynamik passt, wenn ihr harmoniert, wird sich alles andere von selbst ergeben. Klar: das Handwerk sollte erlernt sein genau wie der Umgang in Notsituationen, etc.

Lg, der Rabe
*****Boy Mann
1.196 Beiträge
Zitat von ***********ierer:
Erwartungshaltung gegenüber unerfahrenen Doms
Liebe Community, mein erster Post!

Ich möchte mit euch meine Gedanken zum Thema Erwartungshaltung gegenüber unerfahrenen Doms diskutieren. Mich interessiert das Ganze natürlich, weil ich selbst noch ziemlich unerfahren bin.
[...]
2. Kann es vorteilhaft sein, als unerfahrener Dom mit einer erfahrenen sub zu starten?

Ich denke, dass du hier unbewusst ein "Problem" ansprichst, welches ich schon oft meine, beobachtet zu haben. Und zwar den Versuch, vorgegebene Rollen ausfüllen zu wollen. Da wird in meinen Augen ganz oft die Kausalität verdreht. In meinen Augen ist man eben Dom oder Sub, weil man eben jemanden unterwirft und sich eben unterwerfen lässt. Oft - so scheint es mir - steht aber erst die Rollenbeschreibung und es wird sich dann unterworfen bzw. man unterwirft das Gegenüber bzw. versucht es eben, weil die Rolle es so vorgibt.

Machtgefälle gibt es doch auch außerhalb des BDSM im sexuellen Kontext. Wieso nicht einfach so anfangen und bei Bedarf und wenn eben wirklich auch einfach das Bedürfnis bei allen Beteiligten vorhanden ist, auf weitere Praktiken zurückgreifen und sich damit vertraut machen. Eben "Learning by doing" und nicht "Doing by learning".

Die Situation und der Rahmen sind das, was kreiert werden muss und wenn das stimmt und man sich wohlfühlt und fallenlässt (egal in welcher Position), kommt alles weitere doch egtl. von selbst.

Dieses BDSM-Thema ist zu einer regelrechten Wissenschaft "verkommen", habe ich manchmal das Gefühl. Es ist ja auch ein interessantes Thema, das viele Menschen sehr reizt. Irgendwann wurden halt Regeln und Konventionen aufgestellt, es wurden Labels eingeführt und es gibt immer wieder Leute, die meinen, einem erzählen zu müssen, was man wie zu tun habe, wie auch dieser Thread hier wieder mal an einigen Stellen beweist. So, als sei es eine Position auf dem dem Fußballplatz, die man einnimmt. Und dann wird in meinen Augen das Wesentliche total aus den Augen verloren: Dass es vor allem doch eigentlich um die subjektiven Neigungen, Vorlieben und den damit verbundenen Lustgewinne geht. Um bei der Fußballmetapher zu bleiben: Wenn du das Bedürfnis hast, den Ball in die Hand zu nehmen, dann nimm ihn halt in die Hand. Auch wenn dann evtl. jemand um die Ecke kommen mag, der die erzählen möchte, dass du das als Mittelstürmer nicht darfst. Man spiel eben das eigene ganz individuelle Spiel und nach den ganz eigenen Regeln derer, die dran teilnehmen, weil sie genau darauf Lust haben. Und wenn es dann weder Fuß- noch Handball ist, was man da am Ende spielt, ist das halt so. So lange es genau das ist, was alle Beteiligten wollen, ist es genau das Richtige. Und dann muss sich auch niemand Sorgen machen, dass er seiner Rolle nicht gerecht wird.
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