Ich habe einen Penis, deshalb bezeichne ich mich als Mann. Alle anderen Eigenschaften sind auch bei vielen zu finden, die keinen Penis haben.
Alles, was mich emotional darin bestätigt Mann zu sein, mich "männlich" fühlen lässt, ist Prägung und Sozialisation, nicht zuletzt durch Filmhelden und Archetypen aus Märchen, Sagen, Mythen und Legenden. Das nehme ich mit einem selbstironischen Schulterzucken.
Wie fühlt sich dieses Konstrukt an... sicherheitgebend, kämpferisch, brüderlich, gelassen, beschützend, versorgend, meine Frau mit trockenem Witz zum Lachen bringend, über mich selbst lachen könnend, durchsetzungsfähig, ausdauernd, stark, handlungsfähig, kühlen Kopf bewahrend, fokussiert, pragmatisch, lösungsorientiert, zielstrebig und Out of the Box denkend - wie gesagt, reine Prägung von Klischees.
Es ist das Gefühl wie beim Bruchtest am Backstein oder Bäume fällen, entasten und ablängen oder unter Atemschutz im Keller eines brennenden Hauses nach Personen suchen.
Tatsächlich fühle ich aber auch die Gegenteile, bin verletzlich, fühle mich mal überfordert, uncool, unwitzig, schwach, schutzsuchend, unsicher, aufbrausend, emotional, zickig - was ich akzeptiere und mir zugestehe.