Ich habe auf meinem Profil explizit beschrieben, was ich in der Hinsicht erwarte.
Im Gespräch betone ich das nochmal und wenn da etwas anderes als uneingeschränkte Zustimmung kommt, zieh ich die Reißleine.
Im weiteren Kennenlernen achte ich auf das Verhalten der anderen Person und wenn da meine Grenzen in irgendeiner Weise in Frage gestellt, mir abgesprochen oder gar überschritten werden, war's das auch.
Wenn es dann zum Treffen kommt, teste ich im Zweifelsfall mit wenig Risiko, ob ein Stop meinerseits befolgt wird und wenn das nicht passiert - ich bin zu dem Zeitpunkt definitiv nicht gefesselt und er ist definitiv nicht darauf vorbereitet, wenn ich schlagartig aus dem devoten Verhalten voll in den körperlichen Widerstand gegen ihn gehe und den kurzen Schockmoment kann ich nutzen, um verbal auf Angriff zu gehen und in ihm den Wunsch wecken, schnellstens zu flüchten. Bzw wäre das, was ich tun würde, wenn ich nicht bisher alle Männer, die ich hatte, glücklicherweise darin bändigen konnte, meine Grenzen zu überschreiten. Sicher liegt das auch zu einem großen Teil daran, dass ich sehr gerne sehr hart spiele und die Doms, mit denen ich vernünftig über die Dinge reden kann, die mich interessieren, die sind meistens geübt in Sicherheitsmaßnahmen und Konsens, weil gerade, wenn die Spielpartnerin hinterher (gewollt) Spuren von sexueller Gewalt davon trägt, eventuelle Vorwürfe (und das finde ich nicht richtig, aber es ist halt so) deutlich ernster genommen werden. Also mal angenommen, ich würde mit jemandem richtig exzessiv, aber noch voll in meinem Willen spielen und dabei kommt er in mir, vögelt mich wund, schlägt mich, hält mich fest und hinterher gehe ich mit blauen Flecken und vielleicht sogar blutigen Striehmen am Körper in die Notaufnahme und behaupte, dass das gegen meinen Willen geschehen ist. Dabei wäre meine Beweislage besser als bei den meisten realen Sexualverbrechen. Natürlich würde ich niemals einen Dom verleumden, der mir eine gute Zeit bereitet - wozu sollte ich das tun? Aber wenn jemand wirklich eine Sexualstraftat gegen mich begeht in ausgerechnet diesem Kontext - das kann dann für denjenigen katastrophal werden. Nicht weil Frauen in Deutschland besonders gut gegen sexuelle Gewalt geschützt wären sondern weil die Spielarten, die ich mag, gerade in Bezug auf die Doms extrem stigmatisiert wird. Aber Gerechtigkeit hin oder her - es ist eine starke Motivation für die entsprechenden Männer, spätestens wenn sie dazu aufgefordert werden, ihr Verhalten an die Grenzen ihrer Spielpartnerin anzupassen. Vielleicht auch, weil das gegenseitige Vertrauen viel größer sein muss, wenn man mit Dingen spielt, die bei unsachgemäßer Handhabung durchaus auch mal tödlich enden können. Und wahrscheinlich ist es auch einfach schwieriger, sich selbst darüber zu belügen, dass man eigentlich gar nichts schlimmes tut, wenn da eine geschundene, gefesselte Frau immer wieder ihr Safeword schreit.
Aber auch bei sanften Kinks:
Es lohnt sich, das immer wieder anzusprechen, auch vorzuführen eventuell und ganz eindeutig kommunizieren, wenn etwas nicht gewollt ist. Die meisten Sexualstraftäter erschaffen sich eine Illusion, in der ihre Übergriffe eigentlich gewollt sind und das funktioniert nicht, wenn ihr Opfer so eindeutig kommuniziert, dass dem eben nicht so ist. Dabei hilft eine ruhige und bestimmte Stimme, die nach Bedarf in ein kindliches Schema hin und wieder zurück variiert. Die ruhe und bestimmte Stimme spricht dabei die Erinnerung an ihre Mutter an, während die Kindchenstimme in den so getriggerten, kindlichen Anteilen bei ihm Mitgefühl triggern und dann ist das so ein Balancieren, bis er verunsichert ist und gleichzeitig das Gefühl hat, dass du ihn da sicher raus führst. Verständnis sollte dabei keines gezeigt werden, stattdessen aber ein Angebot von Vergebung, wenn er auf deinen Weg unschwenkt. Dabei kann es sinnvoll sein, zu sagen, dass bisher noch nicht viel passiert sei und alles okay wäre, wenn er jetzt einfach geht oder dich gehen lässt, wogegen du seine Ängste als Konsequenzen aufbaust. Wichtig dabei sind ggf Eltern, Religion, Überzeugungen, an die du appellieren kannst und immer so, dass er das Gefühl hat, genau jetzt am Scheidepunkt zu stehen, wo er entweder sicher aus allem heraus kommen kann oder in einen Albtraum gehen, den sein Geist nicht verträgt. Dabei darf er auf keinen Fall denken, dass er im Albtraum gefangen ist. Und bevor jemand hier was falsch versteht: Das sind Taktiken, von denen ich weiß, dass sie funktionieren können - zumindest mit einigem Training. Wenn du das liest und dich nicht in der Lage fühlst, das so umzusetzen, dann ist es einfach nicht für dich hilfreich. Das heißt nicht, dass dir irgendeine Schuld daraus abgeleitet werden kann, dass du das nicht so schaffst. Ich hoffe, dass ich damit jemandem helfen kann, aber was für mich anwendbar ist, muss nicht zwangsläufig auch für andere nützlich sein.