Gnadenlose Schlager der 50er - 60er - und 70er

...na gut, dann bleiben wir halt beim Thema...

@*******tex

Und wieder ganz tolle Titel, die ich teilweise auch schon einstellen wollte. Vor allem "Heut liegt was in der Luft"! War 1954 die erste gesendete Aufnahme, die vom damals neuen Funkhaus des Südwestfunks in Baden-Baden über den Äther ging. Und im Jahr 1978 unmittelbar vor dessen Abriß auch wieder die Allerletzte!

Und hier nochmal Friedel Hensch und die Cyprys mit den Hits von 1952/1952:



Und natürlich der Tango-Max:



AC

Fred Bertelmann :

Der lachende Vagabund


Gitarren klingen klingen leise durch die Nacht


Fremde in der Nacht ( Strangers in the Night)

Immer wenn hier am Main so ein Passagierschiff anlegt, dann muss ich mich zusammenreißen, dass ich nicht laut singe:

"Fährt ein weißes Schiff nach Hongkong..."

Nun Sailing mit Rod Stewart ist immerhin vom August 1975.

ein : Es geht also um deutschsprachige Schlager, Sailing ist aber in englisch. aus

Trotzdem, da schlägt das Herz des Plattensammlers höher!

Wollte eigentlich auf noch etwas anderes hinaus, aber heute wird's nichts mehr.

LG

Eigentlich wollte ich ja noch auf etwas anderes hinaus. Deshalb muß ich jetzt nochmal ganz "folternd" auf "Ich fahr mit meiner Lisa zum schiefen Turm von Pisa" zurückkommen. Angeregt durch @*******eid s Beitrag mit einer jüngeren Version des Liedes, habe ich gestern die alte Schellackplatte von 1948 mit den Originaltiteln von Jupp Schmitz herausgesucht und dafür nach langer Zeit mal wieder den alten Plattenspieler mit 78 Umdrehungen angeworfen, der mit einem Telefunken-Röhrenradio kombiniert ist, welches mein Opa im Jahr 1953 neu kaufte.

Auf der Rückseite der Platte haben wir das wohl bekannteste Karnevalslied von Jupp Schmitz "Wer soll das bezahlen...". Der Erscheinungszeitpunkt legt einen Zusammenhang mit der Währungsreform nahe.


Leider kann ich hier keine Tonfilme einstellen, sonst würdet ihr jetzt das herrliche Knacken hören, mit welchem der Sprung in der Platte im 78er-Umdrehungstakt die Musik begleitet.

Mit der Aufnahme auf Youtube zum Einstellen zurückzugreifen, möchte ich mir jetzt ersparen.

Jupp Schmitz (1901 - 1991) hatte als "Krätzchensänger" über viele Jahre seinen festen Platz im Kölner Karneval, auch wenn ich ihn vielleicht nicht mit Legenden wie Willi Ostermann und Karl Berbuer in eine Reihe stellen wollte.

Bleiben wir noch beim Kölner Karneval und bei Karl Berbuer. Hier sein bekanntes Lied in der Originalaufnahme von 1936:



Wer kommt aus Kölle und kann uns evtl. den kölsche Text übersetzen?

Doch was bedeutet "Heidewitzka"? Was meint er damit? Was und wen nimmt er damit aufs Korn? Heikle Frage!

Fest steht: Im Kölsche Dialekt kommt dieses Wort nicht vor!

In seinem ebenso bekannten Lied von 1948 ist die Sache dagegen etwas klarer. Den Trizonesien-Song von 1948 singt er auf hochdeutsch. Tri-Zon-esien bezeichnet das in drei Besatzungszonen geteilte Nachkriegsdeutschland (dabei sind es ja genau genommen vier). Die Legende sagt, daß dieser Song sogar ersatzweise als Deutsche Nationalhymne herhalten mußte. Immerhin war die offizielle ja vor Gründung der Bundesrepublik noch verboten.



Beides tolle Karnevalsschlager, die Geschichte schrieben und doch könnte man sich mit Goethe fragen:
Ein Politisch Lied - Ein Garstig Lied?

Bleibe noch anzumerken, daß nicht ich es war, der diese phantastischen Collagen bei Youtube eingestellt hat.

AC

Wikipedia meint dazu:
"Über die Herkunft und die Bedeutung des Wortes Heidewitzka gibt es verschiedene Interpretationsversuche. Sicher ist, dass es sich nicht um einen kölschen Ausdruck handelt. Manfred Becker-Huberti sowie Patricia Heberer vermuteten, dass es eine Verballhornung des Hitler-Grußes sei. Das Wort wird heute im Deutschen als Ausdruck für „auf geht’s!“ oder „schnell“ verwendet, was die Behauptung stützen würde, dass es sich um eine onomatopoetische Interjektion handele, die so viel bedeute wie „Hei! Wie der Blitz“. Immerhin fährt das Boot laut Text „met hundert Knöddele“ (mit hundert Knoten = 185 km/h)."

Damit ist es auf einer Linie mit "Potzblitz!", "Donnerwetter!" oder "Holla, die Waldfee!"

Sehr gut! Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung "singendes Pferd"!

LG
AC

@**********liste

Ja, sehr schön. Man sollte noch erwähnen, daß so manches spätere Evergreen oft viel älter ist als allgemein bekannt, weil es zum Zeitpunkt seines erstmaligen Erscheinens noch längst nicht die spätere Popularität erlangte und wieder in der Versenkung verschwand. Oft wurden Melodie und/auch Text erst Jahrzehnte später wiederentdeckt, weshalb vor allem Jüngere es dann mit der späteren Epoche assoziieren. Weitere Beispiele gibt es Dutzende, die wir teilweise ja schon einige Beiträge zuvor hatten.

Auch Heintje's "Mamatschi" kenne ich von einer Schellackplatte von 1941, gesungen von Mimi Thoma. Also nicht immer ganz einfach, hier eine epochale Grenze zu ziehen.

Um nun die "hirnerweichende" Party weiterzufeiern, hier der Faschingshit von 1974, vorgetragen von jenem Mainzer Dachdecker:



Dabei ist auch dies ein weiteres o., g. Beispiel, denn auch diese Melodie wurde schon einmal im Jahr 1936 zum Hit, durch die Band des Schweizers Teddy Stauffer mit seinen "Original-Teddies" unter dem Titel "Good Night Ladies". Und auch dies dürfte längst nicht der Ursprung sein.

Wen es interessiert, kann es ja hier für sich abrufen:

https:// ww.youtube.com/watch?v=KXapcvbQ-F8&t=93s

Obwohl ist eigentlich gar nicht so übel

Dafür ist der umso schlimmer