Auch wenn es jetzt drei Seiten her ist ist dies in meinen Augen ein perfektes Beispiel für Übergriffigkeit, in diesem Fall durch eine Frau.
„Ich selbst habe schon öfter Übergriffigkeiten beim Arzt erlebt. Nein nicht körperlich sondern psychisch. Das letzte Mal beim Venenspezialisten der meiner Tochter den Arztbrief verweigern wollte wenn sie ihm nicht ihre exaktes Körpergewicht angibt. Er hat sie höchst unverschämt behandelt. Und der Zwang dahinter war erniedrigend.
g/w
„
Das war Schikane. Es stand weder eine OP an wo man das Körpergewicht wegen des Narkosemittels benötigt noch ein Medikament. Sie war dort wegen der Diagnose ihres Lipödems und in unserer Gegend muss man weit fahren bis man jemanden findet der sich mit dieser Krankheit auskennt.
Nebenher erwähnte er noch das er Lymphdrainage für Wellness hält und in dem Kurantrag erwähnte er das sie ihre Kompressionswäsche nicht regelmäßig trägt. Also er muss ein Frauenhasser sein. Das Gewicht ist zu hoch, weiß sie auch, aber einen Arztbrief und die Diagnose zu verweigern wenn sie nicht am nächsten Tag die exakte Zahl telefonisch durchgibt halte ich für reine Schikane. Ich bin drauf und dran ihn bei der Ärztekammer zu melden.
g/w
Dieser Phlebologe hat absolut alles richtig gemacht und gehört zu der Gruppe der sich regelmäßig weiterbildenden Ärzte. Anscheinend hat er die neusten Wissenschaftlichen Publikationen über Lipödeme gelesen und hat, absolut korrekt, die neuste seit Januar 2024 geltende s2k_Leitlinie Lipödem
https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/037-012 angewendet.
Ich zitiere daraus:
• "Zur Erstdokumentation und Verlaufskontrolle
sollen zumindest
die biometrischen Werte Körpergewicht, Körpergröße sowie
Taillen- und Hüftumfang erhoben werden."
• "Bei diagnostiziertem Lipödem
soll die Kompressionstherapie zur
Schmerzreduktion an den betroffenen Extremitäten eingesetzt
werden."
• "Falls die Kompression in Einzelfällen nicht anwendbar ist oder
allein nicht zu einer Schmerzreduktion führt,
kann das
Leitsymptom Schmerz mittels zusätzlicher Lymphdrainage in
Kombination mit weiteren Therapietechniken behandelt
werden. Die manuelle Lymphdrainage zielt hierbei nicht auf eine
Volumenreduktion, sondern auf die Modulation der C- Fasern
ab."
Da behandelt ein Experte nach
wirklich neuestem Stand der Wissenschaft und bekommt dafür:
„
Also er muss ein Frauenhasser sein.
ICH empfinde dies als übergriffig und anmaßend, hier eine Frau gegenüber eines Mannes, aber auch Laie gegenüber eines Experten. Und erinnert mich in dieser Konstellation an "Tötet den Boten!"
Nebenbei und ins OT abgleitend: die Kompressionstherapie stellt derzeit die absolute Therapiebasis bei Lipödem dar. Das hört natürlich keine Betroffene gerne.
Und ML wird erst eingesetzt wenn mindestens 12, besser 16-stündiges tägliches tragen der Kompression alleine nicht ausreicht die Symptomatik zu verbessern.
In der Reha wird täglich bandagiert, je nach Klinik bis zu 22h täglich! Ja, auch über Nacht..
Insofern gehört die aktuelle Patientencompliance auf jeden Fall auch in den Rehaantrag und stellt beileibe keine Schikane dar.
Und: Stationär (Kur) wird erst behandelt wenn ambulant nicht ausreicht.
Patienten mit langfristig mangelhafter Compliance ( in diesem Fall das nicht-tragen der Kompression) werden von mir zeitnah nicht mehr behandelt da es schlicht und einfach sinnlos ist.
(und ja, das ist legal, dafür gibt es Patientenverträge welche die Mitarbeit des Patienten zum Therapieerfolg
seiner Krankheit voraussetzen)
Da OT: weiteres zum Lipödem gerne per CM oder in einem eigenen Thread, dann bitte ohne Übergriffigkeiten.