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Nebst diesem nicht wegzudiskutierenden Gender Pay Gap gibt es zusätzlich natürlich noch die gesellschaftlichen Probleme: Meistens hört in einer Beziehung die Frau auf zu arbeiten, sobald sie ein Kind bekommt. Anschliessend arbeitet sie oft Teilzeit, was natürlich keine verantwortungsvollen Jobs mehr ermöglicht und später auch den Anschluss ins Berufsleben erschwert. D.h. der reale Gender Pay Gap ist noch deutlich grösser als der bereinigte. Gesellschaftliche Problematiken und Vorurteile, wie dass man z.B. Frauen im gebärfähigen Alter weniger oft einstellt, verschärfen den ganzen Fall zusätzlich.
Eine Lösung hierfür fällt mir auch nicht ein, da das Problem extrem komplex ist - von schlechten oder teuren Kinderbetreuungsmöglichkeiten zu bestimmten Denkweisen in der Gesellschaft bis hin zu biologischen Gründen (stillen kann nun halt mal die Mutter einfacher als der Vater), gibt es zahlreiche Gründe und Probleme.
Aber es wäre uns ja schon mal viel geholfen, wenn man sich daran macht, den bereinigten Gender Pay Gap auszumerzen.
Das Problem sehe ich in erster Linie als ein Infrastrukturelles. Zumindest für die BRD. Damit Frauen trotz Kinder (gut bezahlte) Arbeitsplätze besetzen können, bedürfte es ausreichend Krippen- Kita- und Ganztagesschulplätze mit flexiblen Öffnungszeiten und ohne 3 Wochen Schließung in den Sommerferien.
Damit es ausreichend solcher Betreuungsmöglichkeiten geben kann, bedürfte es ausreichend vieler Mitarbeitenden, deren Gehalt diese Arbeit für sie lohnend machte und wo die Ausbildung für diese Arbeit nicht selbst finanziert werden muss.
Damit bestagte Arbeitnehmer ihrem Job nachgehen können, bedürfte es der Räumlichkeiten und sonstiger Infrastruktur für die ausreichenden Betreuungsplätze. Denn Räume allein reichen nicht, Essen, Spielen, Toiletten, Küche muss auch noch finanziert und gegebenenfalls perrsonell berücksitigt werden.
Damit dies alles finanziert werden könnte, dürften diese Kosten nicht zu so einem hohen Teil auf die Frauen oder Familien abgewälzt werden, dass einer von beiden allein für die Kinderbetreuung arbeiten gehen muss.
Und sobald dies alles getan wäre, müssten Alleinerziehende sowie Familien neben all den Beteruungsmaßnahmen auch noch bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung haben, damit man überhaupt auf die Idee kommt, Kinder zu bekommen und weiterhin gleichbereichtigt seiner Arbeit nachgehen zu können.
Rein demoskopisch liegen wir aktuell, so meine ich neulich gelesen zu haben, bei 1,4 Kindern pro Paar. Damit lässt sich weder Gleichberechtigung finanzieren, geschweige denn das Alter derer, die heute Arbeiten, noch die Zukunft für jene, die heute geboren werden und morgen gleichberechtigt miteinander leben wollen würden.
Da sind die 21% weniger Gehalt wegen Gapauchimmer so allenfalls meine Anfangsproblematik