„Verstehe ich das jetzt richtig - Misogynie und Misandrie entstehen bei den Zu-kurz-Gekommenen, die vom anderen Geschlecht abgelehnt werden?
Mal ein etwas unbelastetes Beispiel:
Eine Frau mit langen Haaren findet Männer mit kurzen Haaren toll. Sie wird sich einen solchen erwählen, der kurze Haare hat und auf lange Haare bei Frauen steht.
Da Präferenzen in der Gemeinschaft nicht gleichmäßig gestreut sind, finden so innerhalb dieser Gesellschaft mehrheitlich Männer mit Kurzen Haaren und Frauen mit langen Haaren zusammen.
Diese große Gruppe bekommt Kinder. Und alle diese Kinder eint, das ihnen diese Präferenz vorgelebt und weitergegeben wird. Die meißten werden ihre Partner:innen nach gleichem Muster auswählen, und Kinder haben und diese Präferenz nochmals vorleben weitergeben.
Dadurch werden sich Frauen mit kurzem Haar und Männer mit langem Haar diskrimminiert fühlen. Denn die Haupterfahrung die jene im Kontakt mit dem jeweils Anderen Geschlecht machen ist: Meine Haarlänge ist der Grund warum ich als Partner nicht in Frage komme.
Woraus dann das Gefühl entsteht: Ich werde auf meine Haarlänge reduziert.
Da ich vor allem vom jeweils anderen Geschlecht abgelehnt werde entsteht schnell die Verschwörung: Das jeweils andere Geschlecht diskrimminiert.
In diesem Beispiel gibt es aber keine Absprache nach: "Frauen mit kurzem Haar/Männer mit langem Haar lehnen wir ab." Sie werden schlichtweg nur deshalb nicht erwählt, weil sie den persönlichen Präferenzen und der daraus resultierenden souveränen Wahl nicht entsprechen.
Was man jetzt versucht ist durchzudrücken (das versuchen die Incels auch), das die "Gegenseite" aus Gründen der Gerechtigkeit eine andere Entscheidung trifft als wie es ihrer Präferenz entspricht. (-> "Frauen sollen mehr dicke Männer nehmen").
In einer auf Individualität beruhenden Gesellschaft mit freien Entscheidungen kann dieses Spannungsfeld nur im Hauen und Stechen enden.