Wenn ein Mensch die Dinge für sich selbst macht:
Fein.
Leider kenne ich nicht wenige Männer, die nicht für sich selbst anfingen abzunehmen indem sie die Ernährung anpassten, Sport betrieben, etc., sondern, weil sie hofften damit bei potentiellen Partner:innen besser anzukommen.
Hat das geklappt?
Nein.
War man dann glücklich? Nein.
Es ergab sich eher das "wofür hab ich das jetzt gemacht?"-Gefühl, welches auch im Bekanntenkreis verbalisiert wurde. Und zack: Man hat es sein lassen.
Gleichzeitig erlebte ich bei diesen Personen den typischen "ich habe mir Mühe gegeben und erwarte, dass das gewürdigt wird"-Effekt. Auch das ist großer Nonsens.
Geschmack ist unterschiedlich.
Wir müssen uns nicht darüber unterhalten, dass ein gesunder Lebensstil eben genau das ist:
Gesund.
Wenn man sich aber Spritzen reinballert, Medikamente zum Abnehmen nimmt, sich auf Nulldiäten setzt nur um vermeintlich attraktiv auf Frauen, bzw. Männer zu wirken, dann ist das auch nicht gesund, weder physisch noch psychisch.
Und da Geschmack unterschiedlich ist ist ein "Beach Body mit Sixpack" für Männer ebenfalls kein Garant für Beziehungen, maximal für Augenficks und, da würde ich zustimmen, für spontane Vögeleien mit Menschen die eben primären Wert auf Optik legen. Ja, das Auge isst mit. Es ist nur so eine Sache, wenn das die einzige Säule ist auf die man Wert legt. Damit möchte ich gar nicht sagen, dass die anderen Aspekte bei sportlichen Menschen fehlen. Auf keinen Fall!
Die Behauptung, dass ein Mensch mit Bauch grundsätzlich undiszipliniert sei und nicht auf sich achte, bzw. ein sportlich-schlanker Mensch das täte ist so pauschal nun auch nicht haltbar, egal wie oft man das angibt.
Mein Bruder zieht sich Nachts im Halbschlaf mitunter zwei Pizzen aus heißhunger rein. Dank seines Stoffwechsels und seiner Schilddrüse nimmt er davon nicht zu. Dank meines Stoffwechselns und meiner (kaputten) Schilddrüse würde das sofort auf der Wage massiv vermerkt. Ein ehemaliger Arbeitskollege von mir, plus ein weiterer aktueller Freund, haben Schilddrüsenüberfunktionen, nehmen dagegen Medikamente und fressen wie Scheunendrescher ohne zuzunehmen, weil sie es aus gesundheitlichen Gründen müssen. Da ist gar keine Disziplin auch nur mit im selben Raum, die irgendetwas für ihre Schlankheit könnte.
Zudem Bauch auch nicht gleich Bauch ist.
In einer Rehaeinrichtung hatte ich mit einem Sporttherapeuten zutun, der einen Bauch hatte, obschon der Mensch 7 Stunden am Tag berufsbedingt nur Sport betrieb, walkte (und das sehr schnell), Wasserski fuhr, Jogginggruppen betreute und Kraftsport mit machte, nicht nur daneben stand und anleitete. Er hatte einen Bauch, wofür er von einem anderen Menschen dort sogar gelegentlich gefoppt wurde.
Das alles ändert aber nichts an drei Dingen:
Auf sich zu achten ist erst einmal gesund.
Körper sind unterschiedlich.
Geschmack ist nun einmal Geschmack und wer einen, wie auch immer gearteten, Bauch nicht mag wird das nun einmal nicht mögen.