Es hilft meinem Gefühl nur, wenn ich für die Zukunft gute Entscheidungen getroffen habe. Nicht, ob in der Vergangenheit alles richtig war.
Diese Unterscheidung ist mir wichtig.
Nicht das ich mal aus dem Flugzeug ohne Fallschirm springe, weil sämtliche Tests anzeigen, das ich in der Vergangenheit keinen Schaden erlitten habe.
Und ich sehe das mit den Tests und Kondomen ähnlich. Und zwar in der Weise, das man sich mit dem Risiko gar nicht auseinandersetzt, sondern "Machste Test und beim Vögeln Kondom drüber, alles paletti". Als wäre dann das Risiko 0.
Ist es aber nicht. Ein Test verhindert keine Ansteckung und ein Kondom nicht alle. Was heißt im Falle einer Ansteckung ist man hilflos, weil man sich emotional nicht darauf vorbereitet hat. Der Einwand "Aber ich hab immer ein Kondom genutzt und hab mich oft getestet" hilft dann nicht weiter.
Wenn es verantwortlich ist sich Gedanken über die Möglichkeit einer Ansteckung zu machen, dann ist die Nutzung von Kondomen und Tests nicht das Entscheidende. Entscheidend ist die Meidung von Risiken. Ein Test vermeidet kein Risiko, sondern zeigt nur, ob mein Verhalten in der Vergangenheit richtig war.
Ich bin skeptisch, wenn mir eine Frau gegenüberträte, die voller Inbrunst behauptet das sie sich ständig testet und immer Kondome nutzt. Und ich merke, das sie keine Ahnung hat wovor sie sich eigentlich schützt.
Weil passiert was, ist sie unvorbereitet. Und das kann ich gar nicht gebrauchen. Weil die wird dann Schuldige suchen und lamentieren, sich in Verdächtigungen verlieren und so weiter. Alles, was in dem Moment nicht weiterhilft.