Mir ist zu diesem Thema noch ein Gedanke gekommen, der eigentlich sehr offensichtlich ist...
Ich bin auch in der Kurzgeschichten-Gruppe unterwegs und auch dort werden ja Beiträge, Geschichten und ähnliche Texte, eingestellt, um Meinungen einzuholen. Sie werden also quasi der Kritik zum Fraße vorgeworfen.
Aber auch dort ist es - obwohl es der Zweck der Gruppe ist - schwierig, zu kritisieren.
Ich bin dort erst seit kurzem, merke aber, dass ich mir auch schon die Gepflogenheit aneigne, nur zu schreiben, wenn mir etwas gut gefällt. Mit Kritik bin ich sehr viel vorsichtiger. Gleich zu Beginn habe ich mal welche angebracht und die Reaktion war auch reichlich säuerlich.
Kritik ist einfach schwierig. Man möchte ja nun auch nicht wie ein Holzfäller durch die Threads holzen und rechts und links vom Wege alles mit fieser Kritik niedermähen. Also schweigt man einfach lieber, wenn einem nichts gutes einfällt.
Irgendwie finde ich das ok so. Irgendwie aber auch nicht. Denn wo Meinungen gefragt sind, sollte man solche eigentlich anbringen dürfen, egal wie sie ausfallen...
Vielleicht ist es einfach eine Sache des Tonfalls und der Substanz, die dahinter steckt. Also nicht einfach schreiben: "Boah sach ma, Deine Schrankwand geht ja mal so gar nicht. Ist Dir das nicht peinlich, Dich so abzulichten?" sondern lieber "Hm, also Dein Lächeln ist sympatisch, Deine Figur auch nicht übel, aber der Hintergrund... vielleicht solltest Du das nächste Mal drauf achten, ihn neutraler zu halten, dann ist man auch nicht so abgelenkt und achtet mehr auf das Wichtige: auf Dich!"