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Ich schließe mich zunächst einmal an: es ist Dein BDSM und Du kannst damit machen, was Du willst., ohne das irgendwie rechtfertigen zu müssen. Wenn es nicht passt, musst Du weitersuchen. Und ja, bis es wirklich mal passt, kann das ganz schön frustrierend sein. Schubladen (und die damit oft verbundene Abwertung) sind nach meiner Erfahrung ein Dauerbrenner im BDSM; das Einzige, was dagegen hilft, ist Kommunikation.
Zwei ergänzende Ideen:
Zum einen ist BDSM wie jede Art der ausgeübten Sexualität ja „Verhandlungssache“. Eine Frage von Austausch, Abstimmung, Kompromissen, Ausprobieren, Nachspüren, von vorn. Wenn Du also etwas ganz bestimmt nicht magst: nicht machen. Aber der Übergang von devot und submissiv (wenn man diese Kategorien denn verwenden möchte) ist fließend. Und ebenso ist eben manchmal nicht scharf zu trennen, ob Dein Gegenüber Dich und Deine Lust, Euch und Eure Lust oder nur sich und nur seine Lust meint. Bei den von Dir genannten Beispielen wäre in meinen Augen alles drei denkbar. Manchmal ist es also vielleicht gut, manchmal vielleicht sogar notwendig, sich auf Dinge einzulassen, bei denen Du nicht sicher bist. Wenn Du dann in der Umsetzung den Eindruck hast, es gehe nicht um Dich, kommt wieder Kommunikation in‘s Spiel.
Mit manchen Menschen kann man so etwas im Vorfeld bereden, mit anderen virtuell und/oder per Text testen, aber manches und irgendwann muß man einfach mal testen. Und ich selbst habe gute Erfahrungen damit gemacht, nach (oder sogar während) des Versuchs klar zu kommunzieren, was kickt und was stört und was beides macht.
Und zum anderen wird tatsächlich, wie überall im Leben, ziemlich oft ziemlich viel Kompetenz nur vorgegaukelt. Zusammen mit der erwähnten häufigen Intoleranz bedeutet das leider, dass tatsächlich Menschen mit sehr engen Skripten unterwegs sind. Entweder, um eigene Unerfahrenheit zu kaschieren oder, weil sie im Besitz des einzig wahren BDSM (TM) und (c) und der schwarzen neunschwänzigen Katze sechsten Grades sind. In beiden Fällen stehen die Chancen schlecht, dass es für Dich gut funktioniert. Im Ergebnis bleibt es auch hier dabei: sorgfältig hinspüren, kommunizieren, die richtige Mischung aus selbstbewusstem Einstehen für sich und Offenheit für das Gegenüber. Und dann kann das dauern und bedarf einer gewissen Frustrationstoleranz, kann aber eben auch gelingen. Zur Wahrheit gehört absr leider auch: Du wärest nicht die erste, die entnervt aufgibt. Es scheint mir daher wichtig im Vorfeld zu wissen, dass das wahrscheinlich kein Spaziergang wird. Ich drücke die Daumen!