Das Drumherum

Unter einem MustHave verstehe ich etwas, auf das ICH niemals verzichten kann, ohne dass es gar nicht erst zu einer (Spiel-) Beziehung kommt.

Devot vs submissive, so wie manche hier die Unterscheidung machen, obwohl google mir beides mit "unterwürfig" übersetzt, macht Sinn für mich, wenn es denn so ist.

Ich wäre auch eher der Dom dessen Motivation mehr in ihrer Lust an der Benutzung und Überwältigung (Konsens vorausgesetzt natürlich) liegt, als die Zeremonie und das bedient werden zu genießen.

Bei Beschreibungen von devoten Fantasien von Frauen, die gerne dienen und zu seinen Füßen sitzen wollen, frage ich mich oft, ob ich überhaupt hier richtig bin.
Mir wäre das geradezu körperlich unangenehm. Keine Ahnung warum. Liegt wahrscheinlich am eigenen Selbstverständnis.

Als Reaktionsfetischist, doofes Wort aber mir kam bisher noch kein passenderes unter, geht es mir ja um ihre entfesselte Leidenschaft, nicht um in Kontrolle zu sein oder Macht zu empfinden (verstehe ich bestimmt auch ganz falsch und will damit niemandem etwas unterstellen).

Im sich benutzen lassen oder dem grob genommen werden wollen sehe ich eher die Lust am eigenen Körper als der Wunsch zu dienen.

Nicht:"Ich mache was du willst.", sondern, "mach mit mir was du willst!".

Ich bin mir nicht sicher, ob da nicht ganz viel in BDSM eingeschoben wird, das weder Devotion noch Submissivität ist. Ich denke da oft an Diskussionen zurück, "Du musst mir Regeln erstellen, ich brauche Aufgaben, ich will herausgefordert werden, nee so nicht, anders, nee, so ist das doof, du musst auch kontrollieren, ob ich alles richtig gemacht habe und bla bla bla".

Für mich läuft das alles auf Zeitvertreiber und Freizeitcoach hinaus, hat mit Neigung und sexueller Präferenz wenig bis gar nichts zu tun. Da wird auch keine Dominanz gesucht, denn die würde angesichts vielfältiger Forderungen erst einmal mit wohltuender Untätigkeit einen subseitigen Heilungsprozess anschieben wollen.

Ich denke, alles geht und sogar alles auf einmal ;).

Aus Erfahrung weiß ich, dass ich gerne mal zu seinen Füßen sitze und meinen Kopf auf seine Schenkel lege. Und mein Selbstverständnis als Alltags-Alphaweibchen leidet da so gar nicht darunter.

Ebenfalls aus Erfahrung weiß ich, dass meine entfesselte Leidenschaft gar nicht im Widerspruch steht, Kontrolle auszuüben oder Macht zu empfinden. Im Gegenteil, das eine hängt (für mich) geradezu voneinander ab.

Und auch hier, nur meine Erfahrung - sich benutzen lassen oder dem grob genommen werden wollen kann sowohl die Lust am eigenen Körper sein als AUCH der Wunsch ihm zu dienen, in dem er seiner Lust frönt, grob zu nehmen

Zu guter Letzt: Nicht:"Ich mache was du willst." UND "mach mit mir was du willst!". Wo bitte ist da ein Widerspruch, bei dem das eine das andere ausschließt.

Es gibt Tage, da frage ich mich nicht, ob ich hier falsch bin, sondern warum man manchmal so kategorisch denken muss ;).

Ich liebe es bedient zu werden. Das unterwerfen als solches liegt mir gar nicht.

So verschieden sind halt die Menschen, indem, was sie mögen.

Das Problem ist halt, wenn man an Menschen wie mich gerät – mir gefällt, was du hasst.
Die Wut, der Ekel, die Scham machen dich in meinen Augen unendlich wertvoll; echter, größer und schöner als alles, was gefallen will.

Insofern ist das Drumherum wichtig. Und jemand, der einfach mal mitgeht, ohne seinen Preis verhandeln zu wollen.

Solche Menschen soll es geben. Wer freiwillig sich genau dieser Gefühlswelt aussetzen möchte und daran Gefallen findet ... passt es ja.
Mein Fall ist es nicht, weder auf der einen noch der andern Seite, ich empfinde weder Empathie noch Antipathie, eigentlich nur grenzenlose Apathie, aber die kann man ja nicht empfinden.

Ich gebe zu, ich verstehe das Problem nicht. Person A sagt, "ich will es so" , Person B sagt, "ich aber nicht" - alles geklärt, schön Dich kennengelernt zu haben, eine schöne Zeit noch.

So geht es natürlich auch.🤔

Man muss nicht alles verstehen, ich kenne niemanden der dazu in der Lage wäre. Kennenlernen bedingt schon eine Interaktion, die bei Apathie nicht gegeben ist.

Nagut, das würde ich dann dem altbekannten Angebot/Nachfrage Problem zuschreiben, wobei Männer ihre Kriterien erst mal weiter auslegen, als sie eigentlich sind. Und dann mal schauen, was geht. Es ist jedenfalls keine Frage von Konventionen oder dem Verstoßen dagegen. Allwissender User hat gesprochen.

Ich würde sagen, dass es ein grundlegendes Joy-Problem ist, was nicht nur dich und nicht einmal nur BDSM betrifft, also dass es hier viele Männer gibt, die Profile nicht lesen, und auch Mailantworten nur selektiv lesen und die hauptsächlich ihre erotischen Fantasien auf schöne Bilder von Frauen projizieren.

Und jetzt noch ein BDSM-spezifisches Problem: Meiner Erfahrung nach muss man mit Fremden ein echtes Gespräch führen, also nicht nur getippt, wenn es um eine BDSM-Absprache geht, weil ich denke, dass es wichtig ist, dem Gegenüber anzusehen, nachzufragen usw., ob alles verstanden wurde.

Ich verstehe aber, dass es dich total nervt, immer wieder lange Mailkontakte zu haben, Kennenlerntreffen und erst spät kommt heraus, dass der Mann eine ganz andere Vorstellung von BDSM hat als du. Was du noch machen könntest, ist per Mail bitten, dass er schreiben soll, wie er deine Vorstellung verstanden hat.
(Sozusagen der "Arbeitsauftrag: Gib in eigenen Worten wieder ..." Kann durchaus sein, dass du allein mit dieser Art einige Doms abschreckst, aber ich denke, du willst ja eh keine Doms, denen im Grunde egal ist, wie sich die Sub ihr BDSM vorstellt und wünscht.)

Dabei kann es aber natürlich immer noch passieren, dass es dennoch Männer gibt, die deine Vorstellungen abnicken, einfach nur, um überhaupt an BDSM und Sex mit dir zu kommen, egal, ob ihre eigene Vorstellung eine andere ist. Aber dagegen kann man eh kaum was machen, und das kann uns allen hier passieren, egal ob Mann oder Frau, Sub oder Dom.

Nun, viele Profile eignen sich nur beschränkt zur Lektüre und ich erlebe oft, dass oft das, was dort steht, am Ende bei Interesse und einer Beziehung ganz anders werden.

Dazu gäbe es ja noch die Möglichkeit den Modus Operandi zu ändern...
Alle Anschreiben ignorieren und einfach selbst Profile durchforsten und dann gezielt mit denen kommunizieren die deinem Wunsch entsprechen.

Du fischst nun mal in einem kleinen Teich in dem die meisten Männer bekommen wollen was sie möchten. Ich fürchte fast, außer Geduld um den zu finden, der genau die für dich richtige Balance aus Dominanz und Rücksicht hat, wird dir da nichts helfen.

Na hallo, das sind immerhin meine Gedanken
Andere bezahlen viel Geld dafür, dass ich mir die mache.

Das mit der Geduld ist wirklich wichtig. Ich habe vor über drei Jahren sehr intensiv gesucht. Es hat gedauert und gedauert. Ich habe auch Geduld gebraucht und hatte schon beinahe den Glauben daran verloren.

Koala

Wer einen Blick in das Profil der TE wirft und etwas von Devotheit versteht, dem wird auch klar sein warum sie sich mit ihren Aussagen zu Fantasien zurückhält...und müsste verstehen welchen Herrn sie benötigt.
Es liegt auch klar auf der Hand, dass TE so gut als möglich alles vorab geklärt haben will um nicht auf ein "Weichei" zu treffen und diesen Begriff meine ich wie er geschrieben steht!
Das Problem an der Sache mit dem Schreiben alleine hat einen unkalkulierbare Punkt....das geschriebene Wort kann sehr geduldig sein und weit entfernt was letztendlich die Realität mit sich bringt.

"Neuherrz"....der Vergleich mit dem Teich ist nicht schlecht...doch bisher hat sie lediglich Goldfische an Land gezogen....welche sich vorher als Hecht ausgegeben hatten.

Zum Thema abgeranzte Klamotten:

Beim ersten Treffen mit meinem Liebsten war mir überhaupt nicht bewusst, dass es sich um so etwas wie ein Date handeln könnte 🤣

Somit trug ich Birkenstock-Latschen, die Jeans war durchgewetzt und hatte ne Loch am Hintern, meine Beine hätten vorgestern rasiert werden müssen und meine Unterwäsche verdiente das Prädikat praktisch 🤣🤣🤣

Tja, trotzdem hat es eingeschlagen wie ein Blitz. Auch wenn wir uns vier Stunden über Gott und die Welt unterhalten hatten bis er mich küsste.

Und erst dann kapierte ich den Grund seines Besuches.

Das „Problem“ mit meiner Widerspenstigkeit war schlicht nicht vorhanden. Seine Ausstrahlung war so selbstverständlich.

Und genau so unwichtig ist ihm bis heute meine Bekleidung.

Und damit fühle ich mich angenommen.

Krass

Bei den Wünschen ist es eigentlich fast klar, dass die Männer Dir nach dem Mund reden, nur um einen wegzustecken.

Etwas Zeit nehmen und beim Schreiben etwas zwischen den Zeilen lesen, damit könnte man schon etwas aussieben.

Nur meine Meinung dazu.