Immer wieder, wenn ich Themen zu der Frage lese, wie ich einen "vernünftigen Dom" finde / erkenne, komme ich ins grübeln.
Ich denke dann nämlich immer darüber nach, wie sich die Frage zu der Frage, wie ich einen "vernünftigen" Partner finde, unterscheidet.
Ich glaube, relativ wenig.
Schlagworte wie "Geduld, Selbstwertgefühl, Bauchgefühl", das Interesse an der Person, die Fähigkeit, auf Menschen ein zu gehen... da sind doch keine großen Unterschiede. Ich suche doch keinen Trainingspartner oder so.
Ich vermisse auch immer wieder das, was man unter "gesundem Menschenverstand" versteht.
Manchmal glaube ich, dass irgendwie jegliche Vernunft über Bord geworfen wird. Ja, ich weiß, danach ist man immer schlauer. Aber, genau so ergeht es einem doch auch bei der Partnersuche. Da kann auch danach jeder sagen, das und das hätte Warnung genug sein müssen.
Es macht doch einen Unterschied, ob man sich jemandem unterwirft, jemandem ausliefert, oder sich dem Schicksal ausliefert. Die letzten beiden Punkte muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Da fällt der ganze Bereich der Absicherung beim Spiel (wie kann ich mich bemerkbar machen, wie schnell bin ich gegebenenfalls befreit...) drunter.
Und ja, wir scheitern auch wieder an schnell an den gleichen Punkten. REDEN, z.B.. Da scheitern Beziehungen dran, auch "Spielbeziehungen". Einige können das, andere nicht, sind dadurch nicht gleich schlechte Menschen, aber haben ein Handycap bei Beziehungen.
Als Apell an Anfänger. Ja, guter Ansatz. Bisschen informieren, allgemeine Risikovermeidung, darüber sollte man sich gedanken machen. Das Problem ist, die Menschen müssen darauf kommen. Das ist der Bereich, verantwortungsbewußt zu handeln, dazu gehört in meinen Augen auch die Frage, was für ein Risikobewußtsein ist vorhanden. Und auch das ist wieder etwas, was man generell im Leben haben sollte.
Wir tun uns unglaublich schwer, etwas zu beschreiben, was eigentlich ganz natürlich ist. Aber, auf der anderen Seite haben wir eben das Problem, dass wir gerade für dieses natürliche menschliche Miteinander in den Jahrhunderten / Jahrtausenden kein Patentrezept gefunden haben. Und genau so wird es uns, befürchte ich, in dem Bereich BDSM weiterhin gehen. Die Frage ist, was erwarten wir. Eine Patentlösung? Ich glaube nicht, dass die gefunden werden wird. Abstrahierende Einzelaspekte. Ja. Kann helfen. Muss nicht.
Was wurde mir mal erzählt? "Ich traf mal jemanden, der seine neue Sub erst einmal von 8 Herren benutzen ließ. Seine Aussage war, wenn sie das nicht könnte, wäre sie für ihn sowieso nicht geeignet." Oha. Unter welchen Bedingungen wäre das ein guter Test? Wenn sie das freiwillig macht, weil sie davon ausgeht oder weiß, dass das ihren Neigungen entspricht.