Zitat von *********lebee:
„Nö . . .
@ Ist das Nötigung, emotionale Erpressung?
. . . weil, das würde ja die Absicht auf sie bezogen beinhalten. Hast Du aber nicht, weil Du ja bei Dir und Deinen Bedürfnissen bleibst. Und sie hat die Wahl. Sex mit Dir oder nicht (und Du dafür Sex mit anderen).
Das mal dazu und aus dem juristischen Kontext entlehnt.
@ Oder nicht doch eine faire und ehrlich kommunizierte Handlungsoption?
Da kommt es darauf an, wie Du es kommunizierst. Solange Du in der Kommunikation (streng) bei Dir und Deinen Bedürfnissen bleibst, in ich-Botschaften kommunizierst, wäre soweit alles fair.
@ Damit baue ich natürlich Druck auf, und kann Druck bei diesem sensiblen Thema überhaupt zur Lösung beitragen?
Den Druck hast Du doch schon. Innerlich. Seit 8 Jahren stets weiter aufgebaut und aufgestaut. Oder etwa nicht ?
@ Andererseits sehe ich keine andere Möglichkeit, damit überhaupt bei dem Thema wieder etwas in Bewegung kommt, und zwar ergebnisorientiert: per sofort ENTWEDER mit dir ODER mit anderen.
Ja natürlich. Per sofort. Und wenn ihr das dann weh tun sollte . . . es geht um Liebe. Und: Love Hurts . . . wissen wir spätestens seit Nazareth
Sex - nach der Bedürfnispyramide von Abraham Maslow - ist, wie Essen, Trinken, Schlafen, ein absolutes menschliches Grundbedürfnis. Wenn Du das willst, aber nicht kriegst, gehste ein. Simples.
Good luck.
Mal ganz drastisch:
Wenn ein Paar dabei angekommen ist so miteinander umzugehen, dass sie sich fragen müssen was an Verhalten justiziabel sein könnte, dann sollte man wirklich den Schlussstrich ziehen.
"Emotionale Nötigung" muss nicht gleich justiziabel sein um einfach unpassend zu erscheinen.
Darunter fällt etwa die folgende paradoxe Sicht:
"Ich möchte mich in einer Beziehung nicht verbiegen, deshalb schließe ich sämtliche Kompromisse, Commitments und Absprachen aus, die meine Bedürfnisse nicht zu 100% abdecken.
Weil ich 100% unverrückbar bei mir bleibe erwarte ich aber, dass mein Gegenüber mir entgegenkommt."
Gerade dieses "ich will mich nicht verbiegen" habe ich in den letzten Jahren inflationär wahrgenommen...und falsch interpretiert.
Kompromisse einzugehen wo es geht(!), auf die Gefühle meines Partners zu achten, empathisch zu sein, ihm oder ihr entgegen zu kommen und nicht alles mit dem Holzhammer einzufordern, bzw. durchdrücken zu wollen, hat nichts damit zutun, dass man sich verbiegt. Es hat mit Sozialer- und Beziehungskompetenz zutun.
Meine Partnerin ist nicht so zu behandeln wie meine Versicherungsvertreterin, mein Kollege auf der Arbeit, mein Handyanbieter, mein Stromanbieter oder mein Streamingdienstanbieter.
Es funktioniert also nicht "kompromisslos" zu sein und sich in einer Beziehung so verhalten zu wollen, als sei man eigentlich noch Single.
Gleichzeitig klappen Kompromisse natürlich nicht immer.
Dort wo komplett gegensätzliche Grundbedürfnisse gegeben sind klappt das nicht:
Person A will Sex, Person B gar nicht. Gleichzeitig soll aber alles geschlossen monogam bleiben. Das geht nicht.
Person A will Kinder, Person B aber nicht. Halbe Kinder gibt es nicht. Hier gibt es keinen Kompromiss.
Person A will strikt monogam leben, Person B ist aber grundsätzlich Poly. Auch hier gibt es wenig Raum für Kompromisse.
Oder ganz platt: Person A will in genau in Berlin leben, Person B aber in genau in München.
Bei allem anderen kann es Kompromisse gebe, die bedingen, dass man sich anpasst. Nicht verbiegt, nicht zerbricht, sondern anpasst.