Ohne alle Beiträge gelesen zu haben, hier meine persönliche Meinung:
Ultimatum heißt ja: "Wenn du nicht bis dahin xyz, dann werde ich ABC". Das würde ich nicht tun, denn ein Ultmatum ist stets eine ultima ratio, also ein allerletztes Mittel.
Was du aber unbedingt tun solltest, meiner Ansicht nach, ist noch einmal mit ihr sprechen, ihr darlegen, wie lange ihr schon keinen Sex hattet (ich bin ein Fan von Fakten) und sie direkt nach dem Warum fragen. UND sie bitten, zu einem Arzt zu gehen und einen Hormonstatus zu machen.
Hormonstatus, weil: Je nach Östrogenspiegel kann die Libido stark bis sehr stark gemindert sein, wobei je mehr Testosteron, umso höhere Libido, je hiedriger der Spiegel, umso gerninger die Libido. Der Gynäkologe eures Vertrauens kann euch das sicher noch genauer erklären. Sollte also dies eine der Ursachen für ihre Weigerung sein, gäbe es eventuell Lösungen.
Falls ihre Weigerung in Bezug auf Sex darauf beruhte, dass sie streng katholisch ist, dann ist es wie es ist und du müsstest dich selbst fragen, wie DU dazu stehst. Allerdings sehe ich dann einer "Öffnung" der Ehe eher skeptisch gegenüber.
Falls ihre Weigerung darauf beruht, dass sie meint, aufgrund eurer Kinderzahl (oder gar -schar) gar keinen Nerv für Sex zu haben, müsst ihr gemeinsam schauen, wie ihr zu Stunden/Abenden/Tagen kommen könnt, an denen ihr einfach mal für EUCH seid. Als Paar, nicht als Eltern.
Falls es sich erweisen sollte, dass DU (dein Verhalten, dein Äußeres) sie nicht (mehr) anspricht, dann überlege, ob du etwas daran ändern kannst oder willst.
Sollte so ein Gespräch gar kein Ergebnis bringen und ein Fremdgehen ebenso wenig in Frage kommen, wie eine "Öffnung" (was ja auch nur bedeutet, Fremdgehen mit Erlaubnis/Wissen/Tolerieren/Billigung), dann musst DU mit dir selbst erst einmal ausmachen, welche Konsequenzen du für dich ziehen möchtest, wie hoch der Preis dafür wäre und ob du bereit wärst, ihn zu zahlen.
Ein Miteinander, nachdem du außerehelich aktiv warst - egal ob mit ihrem Wissen oder nicht - könnte eine Menge verändern und das, wie ich denke, eher zum Negativen hin. Führe in Gedanken einen Perspektivenwechsel durch, sprich, überlege, wie DU reagieren und was DU fühlen würdest, wärest du an ihrer Stelle und sie an deiner. Das hilft meiner Erfahrung nach ungemein.
Und auch hier folgt in meiner Welt das Selbstgespräch, mit der Frage: Was tun, wenn sie weiterhin nur eine Josefsehe führen möchte? Und die Antwort auf diese Frage muss sie dann erfahren, ohne Ultimatum, aber mit einer Ankündigung deinerseits bezüglich deiner Pläne.
Es gibt Dilemmata, die sind m.E. nicht lösbar. Denn wenn sie keinen Sex will und der Grund für diese Verweigerung nicht auflösbar ist, dann wäre es unfair, sie zu nötigen oder durch ein Ultimatum zum Sex zu erpressen oder zum Hinnehmen einer außerehelichen Beziehung deinerseits.
Alles im Leben hat seinen Preis und egal, wie man es anstellt, irgendwann kommt man nicht darum herum, ihn zu zahlen.