„Das sind doch alles keine Kinder.
Heiraten ging, Kinder zeugen ging, … aber sich gegenseitig umeinander kümmern, Gespräche führen, sich um die Paarbeziehung bemühen, herausfinden was wem fehlt, … das alles ist plötzlich nicht (mehr) möglich?
Dieses Verhalten ist mir zu einfach und zu infantil als dass man das bei erwachsenen Menschen entschuldigen sollte
„Mir ist echt schleierhaft, wie man sich in einer angeblichen Liebesbeziehung darüber hinwegsetzen kann, dass dem Partner etwas Wichtiges fehlt. So etwas merkt man doch.
Ich meine, wer keine Lust auf Sex hat, hat keine Lust. Punkt. Das ist sein gutes Recht und daran gibt es auch nichts zu rütteln.
Was aber nicht heißen kann, dass man die Lust des Partners einfach stillschweigend als "abgehakt" ignoriert und unter den Tisch fegt.
Beides gute Arguemente.
Aber:
Einige Menschen können von Haus aus (so aufgewachsen, haben es so kennen gelernt), dass man über Gefühle spricht. Einige Menschen haben diese Fähigkeit nicht, wenn sie ins Erwachsenenalter eintreten. Auch die Art und Weise mit Kritik um zu gehen, und ergebnisorientiert zu handeln, ist bei Menschen sehr unterschiedlich.
Ganz unerfreulich sind Probleme, die zwar erkannt werden, für die sich jedoch entweder keine verantwortlich fühlrt, oder keine Lösungen erkennbar sind. "Da kann ich aber nichts für" ist für einige dann aben auch der Grund, warum sie nichts verändern. Ist ja nicht ihr Problem.
Ich finde es hier im Joyclub mitunter übel, wie damit umgegangen wird, wenn jemand im Bereich Sexualität, insbesonder Sexpraktiken / Kinks / Fetisch wünsche an den Partner / die Partnerin hat, die nicht erwidert werden. Dann hießt es, dass man keinen Anspruch gegen den Partner hat, stimmt ja auch.
Die widerstreitenden Wünsche, Sex zu haben, wenn ein Teil einer Zweierbeziehung dies ablehnt, jedoch weder die Beziehung geöfnet werden kann noch jemand die Beziehung selbst opfern will, werden dann meist nicht akzeptiert. Ja, manchmal kann man da nicht helfen.
Und ich kann mir selbst nicht helfen, irgendwie wird mit in solchen Fällen zu viel Augenmerk darauf gelegt, wer nun Schuld hat. Das ist in meinen Augen völlig wurscht. Wenn die beiden zusammen bleiben wollen, dann müssen sie es gemeinsam lösen. Es mag ja sein, dass einer mehr an sich arbeiten muss, als der andere, aber das ist dann trotzdem völlig losgelöst von der Schuldfrage.
Und, was man erst recht nicht schreiben darf, aber durchaus vorkommt, ist zu hinterfragen, ob die Frau des TE nicht doch ihre sexuellen Bedürfnisse befriedigt, nur eben nicht mit dem TE. Gibt es keinen Anhaltspunkt für, habe ich jedenfalls keinen gesehen, aber auch nichts, was das völlig ausschließt. Kommt eben auch vor. Hilft nur nicht. Nichteinmal, wenn die Beziehung vielleicht durch öffnen gerettet werden könnte. Dafür müsst sie eine Möglichkeit haben, aus der Heimlichkeit raus zu kommen, ohne die Beziehung ihrerseits zu vernichten. Wieder dieses "Schuld-Ding".
Vertrauen und Verzeihen (nicht vergessen), das sind so blöde, komplizierte Sachverhalte hinter so simplen Wörtern.