Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Polyamory
4381 Mitglieder
zur Gruppe
Offene Beziehung
1279 Mitglieder
zum Thema
Sexualität in der Schwangerschaft?230
In beschreibt wie die Schwangerschaft sich auf ihre intensive…
zum Thema
Schwangerschaft vs Sexualität vs Clubbesuch90
Ich habe eben den Beitrag gelesen bzgl. Clubbesuch mit Verletzungen.
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Ein faires Ultimatum?

*******elle Frau
35.651 Beiträge
Für mich kann ich sagen
Dass ich mich sehr gut daran erinnere, und es nie vergessen will.
Denn das werde ich nie wieder zulassen. So will ich mich nie wieder fühlen!

Und ja, mein Mann und sogar meine Kinder , werden es mitbekommen haben, wie schlecht es mir ging.
Schon mal allein an meiner Laune, werden sie das gemerkt haben.
********rdie Paar
413 Beiträge
Eigentlich krass alles so zu lesen.. Kaum sind Kinder da, ist der Partner irrelevant. Heutzutage fragt einfach jeder - wann kriegst du Kinder? Wann plant ihr?

Gute Frage.. So wie man das alles liest und einige Paare wohl solche Probleme haben bzw hatten und sich getrennt haben... Da würde ich keine Kinder wollen.. Bzw gibt es so viele Gründe, die mich vom Kinderwunsch abhalten... 🙈
*********ret3 Mann
620 Beiträge
Vorschlag:

Ein Ultimatum vermeidend fragen, wie sie die aktuelle Situation sieht und wie sie sich, davon ausgehend, die gemeinsame Zukunft vorstellt.

Damit ist sie am Zuge.
Äußert sie sich eher positiv, zuversichtlich, müsste sie das zeitnah auch aktiv zeigen, entsprechend liefern sozusagen.

Fällt die Antwort eher kritisch, ausweichend, abwiegelnd aus oder es kommt keine Antwort, liefert dies ein deutliches Indiz, dass man sich schon mal mit dem Gedanken der Trennung vertraut machen kann.


Das Eine weckt Zuversicht, das Andere liefert sozusagen Gewissheit, als Grundlage für eigene Entscheidungen.
****ot2 Mann
10.667 Beiträge
Zitat von *********e_85:

Die Gründe, warum heute/in letzter Zeit kein Sex auf dem Stundenplan steht, sind -pathetisch ausgedrückt- so vielfältig wie das Leben selbst. Die Top 3 überraschen wenig und könnten sein: müde und erschöpft vom Arbeitstag/ der Arbeitswoche/ der Kinderbetreuung, Unzufriedenheit mit dem Körper(gefühl) insbesondere nach den Schwangerschaften (drei), es läuft nichts, wenn die Kinder uns hören könnten... damit kommt man schon ganz gut durchs Jahr.
Meiner Einschätzung nach sind das sogar keine vorgeschobenen Ausreden, sie räumt diesen Punkten eine über jeden Zweifel erhabene Autorität ein. Dazu treten -meiner küchenpsychologischer Ansicht nach- Einflüsse aus ihrer Biographie (Erziehung, Scheidung der Eltern, schwieriges Verhältnis zum Vater).

@*********e_85
Meines Erachtens wurden da "Warum-Fragen" überhaupt nicht beantwortet.

Meine küchenpsychologische Ansicht ist, dass viele Frauen so sozialisiert sind, dass Sex etwas ist, dass sie nicht selbst "wollen", sondern quasi nur "zulassen", im Sinne von "gestatten". Sex etwas ist, wovon ein Mann mehr profitiert als eine Frau. Und daher frau sich nur gelegentlich unabsichtlich aufgrund von schwer erklärlicher Geilheit dazu "hinreißen" läßt, was aber im Grunde ungehörig, unanständig und eine Dummheit ist.
****54 Mann
3.820 Beiträge
Ich stimme dir zwar zu, das es gibt, was du beschreibst, @****ot2 , und nichtmal selten.

Aber ich gehe davon aus, dass sich grade so sozialisierte und nicht durch Reflektion aufgewachte Frauen die Warum-Frage nicht selbst beantworten können und sich vermutlich auch nicht stellen.
********e_66 Frau
196 Beiträge
Zitat von ****ot2:


Meine küchenpsychologische Ansicht ist, dass viele Frauen so sozialisiert sind, dass Sex etwas ist, dass sie nicht selbst "wollen", sondern quasi nur "zulassen", im Sinne von "gestatten". Sex etwas ist, wovon ein Mann mehr profitiert als eine Frau. Und daher frau sich nur gelegentlich unabsichtlich aufgrund von schwer erklärlicher Geilheit dazu "hinreißen" läßt, was aber im Grunde ungehörig, unanständig und eine Dummheit ist.

Nun, das erinnert mich in der Tat an die Vorstellung von Sex, mit der ich erzogen wurde. Betrifft sicher einen erheblichen Teil der älteren Frauen, aber sicher nicht alle, und ich hoffe, dass das in jüngeren Generationen nicht mehr ganz so krass ist. In jedem Fall aber bedeutet Sozialisierung noch lange nicht, dass man bzw. frau diese Einstellung ihr Leben lang beibehalten muss. Menschen ändern sich glücklicherweise durch Erfahrungen.

Das Problem ist: Wenn ein Mann mit einer derart "erfolgreich" sozialisierten Frau zusammen ist und dann nur seine eigenen Erwartungen und Forderungen in Sachen Sex an sie heranträgt, bestätigt er sie ja nur in dieser Sozialisierung. Sinnvoll wäre es daher, nach anderen Wegen zu suchen. Z.B. gemeinsam herauszufinden, welche sexuellen Fantasien in der Frau schlummern und diese gemeinsam umzusetzen. Und/oder im Gespräch zu klären, dass auch in einer Partnerschaft jeder Mensch das Recht auf eigene sexuelle Bedürfnisse hat, was dazu führen könnte, dass man diese auch außerhalb der Partnerschaft auslebt oder sich im Falle völliger Inkompatibilität auch trennen könnte, ohne dem anderen deshalb die Schuld daran zu geben.
*******mnz Mann
1.383 Beiträge
@********e_66 Danke, toller Beitrag. Bleibt die Frage nach dem Wie. Wie erwecke ich beim Partner die Bereitschaft zu solch konstruktiven Handlungen?
Du sagst es wurde einseitig bewchlossen. Das ist kurios. Kannst Du mal näheres dazu sagen.

Grundsätzlich ist der nächste Schritt offen mit deiner Frau darüber zu kommunizieren und auch nach Ihren Bedürfnissen zu fragen.
*******od_1 Mann
24 Beiträge
Ich sage dir wie es kommen wird. Sie wird sagen, dass sie die Ehe nicht öffnen möchte. Sie wird zustimmen, öfter mit dir intim zu werden. Im ersten Monat wird das noch so sein. Dann nimmt alles seinen weiteren Lauf.

In dem Moment, wo du es ihr mitgeteilt hast und sie dann öfter dazu bereit ist, wirst du nicht mehr wissen, ob sie es aus freien Stücken macht oder nur um die Ehe zu retten. (Pflichtsex). Auch sie wird sich dabei seltsam fühlen.

Die Lust, sofern sie denn überhaupt noch minimal vorhanden war, wird weiter schwinden.

Lust lässt sich nicht herbeireden.

Was du möchtest ist nicht nur Sex, sondern Anziehung und begehrt werden. Sex wirst du vielleicht bekommen aber das was dir dann fehlen wird, nicht.

Wenn du schon darüber gesprochen hast, würde ich nichts weiter unternehmen. Sie spürt an deinem Verhalten und am Subtext deiner Worte, wo deine Wünsche liegen. Ein bittender Mann wird ihre Lust nicht steigern.

Was helfen könnte ist, dass sie spürt, dass Du Optionen hast. Sie muss spüren, dass du ihr entgleitest. Dies wird aber erst dann wirklich authentisch funktionieren, wenn eine neue Frau vorhanden ist, für welche du bereit wärst, alles aufzugeben. Dann ist es aber für deine Frau vielleicht zu spät. Sie wird es aber spüren.

Im Alltag mit Kindern wird sich dieses Spannungsgefühl, nach welchem du dich sehnst, nicht halten lassen, sofern sie nicht der Typ dafür ist. Daher bedarf es um ein erfüllendes Sexleben auch mit Kindern zu haben, zwei Menschen, welche dem Sex einen bewussten Stellenwert einräumen. Dann kann man auch mal spontan sein, sich Zeit nehmen und Vorfreude verspüren. Das ist allerdings Typsache!

Mit Reden wirst du meiner Meinung nach jedenfalls nicht weiter kommen, da sie selbst kein Problem hat.
****ket Paar
16 Beiträge
Nur ein möglicher Ansicht:
Wenn bei versuchten Gesprächen zum Thema Sex, diese Gespräche zunehmend mehr und mehr geblockt werden, dann steckt da vielleicht etwas tieferes dahinter.
Ich vermute jetzt einfach mal, dass deiner Partnerin dein Wunsch danach durchaus bewusst ist und es ist auch verständlich, dass du gern wissen möchtest, warum es keine sexuellen Aktivitäten mehr gibt.
Ein solches Gespräch, bzw den Wunsch nach einem solchen Gespräch immer wieder zur Ansprache zu bringen, kann leider auf den Partner einen Druck ausüben, der zunehmend zur Ablehnung führt.

Wenn sich quasi jedes dritte Gespräch oder Gesprächsversuch (habe ich jetzt einfach mal angenommen) nur um dieses Thema dreht, kann dies die betroffene Person „nerven“, wenn diese Person den Fokus auf ganz andere Dinge gelegt hat.

Persönlich würde ich in einer solchen Situation ganz offen über meine Gefühle sprechen und auch versuchen ihr zu erklären, warum dies für mich wichtig ist und was dies mit meinen Gefühlen macht.
Gleichzeitig würde ich auch versuchen, ihre Sicht und Perspektive zu verstehen.

Vielleicht kann auch eine Paar-Therapie helfen.
*******mnz Mann
1.383 Beiträge
Wenn überhaupt in einer Partnerschaft Gespräche zu Themen ohne erkennbaren Grund geblockt werden sollten die Warnlampen angehen. Dann geht irgendwann die gemeinsame Mitte verloren.
*****ope Mann
115 Beiträge
Ich lese immer wieder die Frage nach dem "Warum will die Frau des TE keinen Sex?"

Ich denke, ein Nein muss nicht begründet werden. Wenn sie nicht will, dann will sie nicht. Dieses Nein ist eine Entscheidung gefolgt von einer Tat bzw. hier eher Nicht-Tat.

Wenn jemand diese Frage stellen darf, dann nur die Dame selbst. Relevant wird die Frage nur dann, wenn sie etwas verändern will. Konkreter: sie muss schon einen neuen bzw. anderen Zugang zu ihrer eigenen Sexualität finden wollen.

Die Frage nach dem Warum impliziert zwangsläufig, dass sie sich mit sich selbst auseinandersetzen muss. Die Auseinandersetzung ist schnell vorbei, wenn es Schmerzen beim Sex gibt, die sich nicht behandeln lassen, wenn es hormonelle oder andere körperlichen Gründe gibt. Die Auseinandersetzung ist auch rasch vorbei, wenn der Partner jede sexuelle Attraktivität für sie verloren hat.

Die Auseinandersetzung wird allerdings heftig, wenn sie feststellt, dass sie irgendwelche psychischen Blockaden hat. Thematisiert wurde ja schon ein möglicherweise religiöser oder sexuell konservativer Hintergrund. Merkwürdige niemals hinterfragte Überzeugungen dazu, was man im Bett tut oder gar tun muss oder eigentlich nur über sich ergehen lässt (Pflichtsex oder das, was man bei David Schnarchs Büchern als "Gnadensex" findet) gibt es viele. Sich z.B. einzugestehen, dass man genauso verklemmt wie die eigenen Eltern ist, muss man erst einmal bringen.

Die Auseinandersetzung kann auch heftig werden, wenn sie feststellt, dass das, was ihr "abverlangt" wird, nichts mit der eigenen Sexualität zu tun hat. Mir hat mal eine Frau den Begriff "outercourse" beigebracht, der Partner will aber immer nur penetrieren. Oder sich einzugestehen, dass sie z.B. BDSM-Fantasien hat. Erst einmal für sich selbst festzustellen, was man überhaupt will und das dann auch noch klar auszusprechen und im nächsten Schritt zu leben erfordert u.U. sehr viel Mut.

An erster Stelle steht allerdings immer das Wollen. Wenn sie zufrieden ist mit der sexlosen Situation und nichts ändern will, wird sich auch nichts ändern - bis der TE etwas ändert.

Ich lese auch viel Pessimismus zur Frage des Öffnens der Ehe.

Ich kenne mehrere Paare bei denen die Initiative zur Öffnung nicht von dem Partner kam, der sexuell aktiv(er) sein wollte, sondern von dem, der keinen Sex mehr wollte. In Situationen wie dieser müssen manchmal Gedanken gedacht werden, die die Partner vorher noch nie gedacht haben. Womöglich kam die Frau des TE bislang nur noch nicht auf die Idee, diese "lästige Pflicht" auszulagern.

Die Prognose, dass die Partnerin eine vom TE vorgeschlagene Öffnung abschlägig beantworten wird, halte ich für wenig relevant. Sie kann vom TE nicht verlangen, mit einer Nonne mit Keuschheitsgelübte verheiratet zu sein. Im Forum wurde auch von einer Art stillschweigendem Vertrag gesprochen. Jeder Vertrag, der das Intimleben berühren würde, wäre sittenwidrig. Sex in der Ehe kann niemand einklagen, Enthaltsamkeit des Partners außerhalb der Ehe auch nicht. Und (un-) moralisch ist immer nur das, was die Leute, die davon reden, dafür halten.

Die Möglichkeiten, die der TE hat, seine Situation zu ändern, sind limitiert. Sie sind allerdings nicht auf das "entweder du lieferst oder ich hole es mir anderswo" limitiert. Das mag am Ende stehen, steht aber nicht am Anfang der Möglichkeiten. Wer will auch schon ein "Liefern" im Sinne von Pflichtsex? Sie hält hin, lässt "es" über sich ergehen, sie ist lustlos dabei. Ich kenne Fälle, bei denen ein Partner den Akt abgebrochen hat. Ich formuliere es gerne so: Ich will nicht mit einem Stein schlafen.

Aus meiner Sicht ist die erste Aussage, die der TE machen muss (und hier im Forum auch schon gemacht hat): "So will ich nicht weiter leben. Ich werde etwas verändern."

Eine erste Veränderung kann sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, was hier ja auch schon mehrmals angesprochen wurde. Ein valides "Ultimatum" kann dabei sein: "Ich komme mit der Situation nicht mehr klar. Ich werde jetzt einen Sexual- und Paartherapeuten besuchen. Willst du das mit mir tun?" Auch hier gilt, dass sie ja oder nein sagen kann und das Nein muss sie nicht begründen. Sie kann aber dem TE nicht den Besuch beim Psychologen verbieten. Zum Paartherapeuten kann man auch alleine gehen.

Vielleicht kommt die Frage der Öffnung tatsächlich einseitig vom TE auf den Tisch. Seine Frau hat kein Recht und auch keine Möglichkeit über seine Bedürfnisse zu bestimmen. Insofern will ich an Stelle des TE fremdgehen tatsächlich verneinen sondern stattdessen offen kommunizieren: "Ich kann meine Sexualität nicht mit dir leben. Also werde ich sie anderswo leben. Und ja, diese Frau wird mich auch hier zuhause anrufen um das nächste Date zu vereinbaren." Jeder kann seinem Partner auch etwas zumuten. Ich würde das in dem Wissen tun, dass ich nun auch mit dem leben muss, was meine Frau verändern wird.

Jeder Mensch muss mit den Konsequenzen seiner Handlungen und Entscheidungen leben. Wir müssen mit dem leben, was wir tun und mit dem, was uns angetan wird. Tun bedeutet dabei aktives Handeln oder aktives Unterlassen. Ein aktives Unterlassen der Partnerin kann sein, nicht auf die Bedürfnisse des Partners einzugehen und nicht an einer Lösung aktiv mitzuwirken, z.B., indem sie ihn alleine zum Psychologen gehen lässt (=Ok, du hast ein Problem, nicht ich, ich wirke nicht mit und lebe dann mit den Konsequenzen; nicht aber: du hast ein Problem nicht ich, ich wirke nicht mit und du lässt die Dinge, wie sie sind, weil ich nicht mit den Konsequenzen leben will). Eine der Konsequenzen kann sein, dass er sagt: "Du hast nicht über meine Sexualität zu bestimmen. Ich lebe sie jetzt ohne dich." Mal Klartext: Wäre er Schachspieler, sie aber nicht, wird er einmal oder zweimal die Woche in einen Schachverein gehen und seine Leidenschaft ohne sie leben. Wo ist der Unterschied? Sie interessiert sich nicht dafür, er verbringt die Zeit mit anderen Leuten.

Er verändert etwas, er muss mit den Konsequenzen leben. Es kann sein, dass sie die Scheidung einreicht, sei es nun wegen einer anderen Frau oder eines Schachvereins.
****54 Mann
3.820 Beiträge
Ein Zitat von Pink, dass der rbb grade ausgegraben hat:

"Du kannst keine Berger versetzen, indem du sie anflüsterst!"

Das gilt für Blockaden in der 'großen' Politik genauso wie für die in der Paardynamik.

Es ist ein Berg und es wird heftig, Verletzungen sind unvermeidlich *achtung*

Um so mehr muss die Haltung zueinander verständnisvoll, zugewand und zuhörend bleiben und mit Toleranz und Geduld auch sich selbst gegenüber; in der Erwartung, dass ihr euch gegenseitig zumindest zeitweise überfordert.
*******in78 Frau
8.681 Beiträge
Das Problem mit dem blocken ist, das es etwas mit dem Gegenüber macht. Das ist eine schwierige Situation die dem Menschen, der/die blockt oder sogar ignoriert erst einmal bewusst werden muss, was er/sie damit beim anderen „anrichtet“. Es übermittelt das Gefühl, du bist es nicht Wert, dass ich mit dir rede und das ich mir Zeit dafür nehme.

Mit dem Gefühl muss derjenige erst einmal umzugehen lernen. Es kann von außen wirken, als wäre es Druck und emotional, dabei ist es einfach oftmals Traurigkeit.

Hier kommt es drauf an, wie selbstreflektierend ein Mensch ist, in wie weit das eigene Ego zurückgeschraubt werden kann und aus der Haltung „dass ist mein Recht, du machst Druck“ rausgekommen wird.

Gespräche, Aussprachen sind nicht immer schön, da kann es durchaus mal knallen. Alles andere zieht sich auf Dauer aber länger hin und macht beide nicht wirklich glücklich. Das Gute ist, es ist nie zu spät daran etwas ändern.
*****a_S Mann
8.083 Beiträge
JOY-Angels 
Ein ganz großes Problem in solchen Fällen ist, dass viele Menschen in Paarbeziehungen alle möglichen Traditionen für selbstverständlich nehmen, sodass man nicht darüber reden muss, und dann läuft es aber auf einmal nicht so ab wie gewünscht oder üblich, und man kann nicht darüber reden.

Hier geht es ja im Grunde um das selbstverständliche Treuegelübte. Also, dass man in einer Paarbeziehung nur noch Sex mit dem Partner hat. Das ist ja auch völlig OK, wenn beide das wollen und zufrieden damit sind, aber es ist nicht OK, wenn ein Partner grundlegend merkt, keinen Sex mehr zu wollen, und dann selbstverständlich davon auszugehen, dass es dem anderen dann ähnlich geht, oder er die Pflicht hat, da mitzuziehen, weil er ja durch Ehe und Kinder quasi einen Vertrag unterschrieben hat, dass man in guten und schlechten Zeiten zusammenhält, also eben auch zusammen keine sexuelle Freude mehr hat.

Ich will damit nicht sagen, dass er jetzt das Recht hat fremd zu gehen, aber, dass er das Recht dazu hat, dass es ein echtes Gespräch über das Problem gibt, und dass darin ggf. Beziehungs-Bedingungen neu verhandelt werden. Er kann (mit keinem Ultimatum) Sex einfordern, aber schon so ein Gespräch.
Denn natürlich hat sie das Recht dazu, in einer Beziehung für eine Zeit sexuell keine Lust zu haben. Aber sie hat kein Recht dazu, so grundlegend und über 10 Jahre, sexuelle Treue zu verlangen, obwohl es fast keinen Sex mehr gibt. Das muss - wie gesagt - neu verhandelt werden. Da muss es ein Gespräch geben.

Und ja, ich sehe es wie @*******mnz - offenbar hat sich die Kommunikation des Paares darauf eingegrooved, dass er vorsichtige Verführungsversuche macht, und sie aktuelle Entschuldigungen angibt. Mit weiteren vorsichtigen Verführungsversuchen oder vorsichtigen Gesprächsversuchen ist es hier nach 10 Jahren nicht getan. Ich denke, dass hier mal einmal Druck aufgebaut werden muss, aber eben nicht der Druck, Sex zu haben, sondern der Druck für ein Gespräch und der Klärung, woran es tatsächlich liegt, und wenn das nicht behebbar ist, wie es mit der Beziehung bzw. sexuellen Treue weitergehen soll.
*****a_S Mann
8.083 Beiträge
JOY-Angels 
Ich war mal in einer ähnlichen Situation, aber nicht so lange. Seit der Schwangerschaft lief nix mehr. Ich habe ganz viel Geduld gehabt, hab so viel wie möglich zu Hause mitgeholfen, hab versucht, Bedingungen zu schaffen, dass wir Zeit für uns haben (Babysitter usw.), hab versucht zu verführen und hab versucht, darüber zu reden, und es hat alles nichts genutzt.

Und durch meine feministische Sozialisation habe ich Gewissenskonflikte gehabt, ob ich jetzt so ein klassischer Macho bin, also Sex will, und nicht einsehe, dass es, wenn man ein Kind hat, ja wohl wichtigeres gibt und ich mich eben nicht in die Psyche einer Frau und Mutter einfühlen kann. Aber zum Glück hat mir eine gute Freundin, die eben auch Frau und Mutter ist, "den Kopf gewaschen":

Sie hat gesagt: Klar, wenn man schwanger ist und direkt nach der Geburt, gehen im Körper krasse Veränderungen ab, da geht es manchen Frauen so, dass sie keine sexuelle Lust mehr haben. Und auch, wenn die Bedingungen später ganz schlecht sind, also er gar nicht hilft, kein Geld keine Großeltern da sind, um Freiräume zu geben, es Krankheiten gibt, usw. aber:

Wenn die Bedingungen später normal sind, dann ist es auch normal, dass man wieder Sex hat. Und dann gelten eben auch wieder die Bedingungen, unter denen man zusammen gekommen ist, nämlich, dass man sich deshalb sexuelle Treue schwört, weil man eben Lust auf gemeinsamen Sex hat und den macht. Ich war sehr froh, das von einer Frau gesagt zu bekommen.
*******in78 Frau
8.681 Beiträge
Ich denke, dass Problem ist einfach, erst einmal in diese Situation zu kommen, in der das gesagt werden kann. Ich kenne das, ich war mal in einer Situation, in der ich vieles versucht habe, dass er mit mir redet, aber er hat abgeblockt. Das zog sich über Wochen hin, es war vieles ungeklärt, aber es war schlicht nicht möglich. Daher weiß ich, ein kurzes heftiges Gespräch hätte mir mehr geholfen, als diese Stückelung, denn das hat länger gedauert, dies zu verarbeiten. Ja, es übermittelt einem das Gefühl absolut nichts Wert zu sein, noch nicht einmal ein Gespräch.

Wenn aber das Bewusstsein darüber nicht vorhanden ist, nicht der Wille, dann ist das eine sehr bescheidene Situationen, ich habe mich so hilflos gefühlt. Irgendwann kommt oft der Punkt, in dem dann resigniert wird oder aber der/die andere springt über den eigenen Schatten und schafft es auch, sich zu entschuldigen.
*****a_S Mann
8.083 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von *******in78:
... Das zog sich über Wochen hin, es war vieles ungeklärt, aber es war schlicht nicht möglich. ...

Ja, Wochen! Und wenn man Kinder hat, dann ist es sicher auch normal und OK, wenn sich ein Problem, über das man nicht sprechen kann, über Monate hinzieht. Ich würde auch sagen: Wenn man eine Beziehung eingeht, muss man einfach manchmal Geduld haben, bevor man verlangen kann, dass man jetzt aber doch mal Tacheles redet, was los ist und wie es weiter gehen soll.

Wer also keine Wochen abwarten kann, sollte keine klassische Beziehung eingehen, und wer keine Monate abwarten kann, nicht als Paar ein Kind bekommen. Aber Jahre sind echt zu viel - schon nach Monaten muss man dann mal ran an das schmerzhafte Gespräch.
*******in78 Frau
8.681 Beiträge
Zitat von *****a_S:
Zitat von *******in78:
... Das zog sich über Wochen hin, es war vieles ungeklärt, aber es war schlicht nicht möglich. ...

Ja, Wochen! Und wenn man Kinder hat, dann ist es sicher auch normal und OK, wenn sich ein Problem, über das man nicht sprechen kann, über Monate hinzieht. Ich würde auch sagen: Wenn man eine Beziehung eingeht, muss man einfach manchmal Geduld haben, bevor man verlangen kann, dass man jetzt aber doch mal Tacheles redet, was los ist und wie es weiter gehen soll.

Wer also keine Wochen abwarten kann, sollte keine klassische Beziehung eingehen, und wer keine Monate abwarten kann, nicht als Paar ein Kind bekommen. Aber Jahre sind echt zu viel - schon nach Monaten muss man dann mal ran an das schmerzhafte Gespräch.

Das ist jetzt nicht 1:1 vergleichbar. Es diente eher einer Erklärung bzw. als Beispiel, denn der Zeitfaktor spielt je nach Situation eine unterschiedliche Rolle. Jahre sehe ich hier aber immer noch nicht. Für mich liest sich das eher, als wäre es Jahrelang kommentarlos mitgemacht worden und erst jetzt kommt es hoch, weil überhaupt kein Sex mehr vorhanden ist.
**********ets69 Paar
1.207 Beiträge
Beim durchlesen vieler Beiträge fällt auf das die Grundursache eigentlich eine fehlende vernünftige Aufklärung ist die über das übliche hinaus geht.
Das können Eltern und Lehrer allerdings schwer bringen. Das ist eigentlich der Part der Freunde der Freundinnen. Es ist aber heute verpönt das zu tun. Bei Jungs noch mal eher als bei Mädchen. Heraus kommen muss, das Sex etwas lustvolles ist das Spaß macht und auch so in etwa wie es Spaß macht.
Wenn sie in der Jugend von den älteren Freundinnen hört wie toll es ist Sex zu haben dann ist das etwas erstrebenswertes und diese dann auch noch erklärt wie es am schönsten ist.

Bei Naturvölkern ist das zum Teil noch so. Früher als die Kinder den ganzen Tag draussen spielten dirchh alle Altersklassen hindurch auch noch.

Ich glaube das man heute zwar alles weiss und zu sehen und hören bekommen kann aber nicht das Gefühl das es erstrebenswert ist gerade als Frau guten und geilen Sex zu haben.
*******in78 Frau
8.681 Beiträge
Theorie und Praxis, Worte und Taten, dazwischen liegen manches mal Welten.

Ich finde es persönlich gar nicht mal verkehrt, wenn zu Anfang eines kennenlernen schon ein Konflikt entsteht, denn daran wird oft ersichtlich, ob es generell passen könnte. Werden den Worten Taten folgen? Ist das eine schöne Theorie die sich ein Mensch angelesen hat oder kann dieser das auch in der Praxis umsetzen?
***la Mann
97 Beiträge
Zitat von *********e_85:
Ein faires Ultimatum?
Ausgangssituation :
Verheiratet seit knapp 8 Jahren
Kinder

Das Problem: Spätestens seit erster Schwangerschaft findet Sex ohne Zeugungsabsicht nicht mehr statt, einseitig so "beschlossen". Die Gegenseite traurig, frustriert, resigniert.
...
Mein Portfolio an Gesprächsangeboten emotionaler wie rationaler Art ist erschöpft.
Bei allem Verständnis für viele nachvollziehbare Gründe, warum jetzt/ heute/ zur Zeit kein Sex möglich sei, knappe 10 Jahre lang am Stück verständnisvoll zurückzustecken ist mir nicht mehr möglich.
Ich wünsche mir für mich selbst wieder Erotik und Sexualität in meinen mir noch verbleibenden 'besten Jahren', am liebsten mit meiner Ehefrau, notfalls aber eben auch ohne sie.
Und genau das beabsichtige ich, ihr so zu sagen.
...

Wenn ich mir das so durchlese und durch den Kopf gehen lasse, sieht es für mich leider so aus, als ob Deine Frau nur Sex haben wollte, um schwanger zu werden. Jetzt ist sie versorgt (durch Dich) und alles ist bestens - für Deine Frau, aber NICHT für Dich. Für mich hört sich das leider so an.
Ich befürchte, an diesem Zustand wird sich nicht mehr viel ändern. Reden ist da nur noch pure Zeitverschwendung.
Vielleicht anfangs nach zeitaufwändigen "Überzeugungsversuchen" wieder Intimitäten, aber das legt sich schnell wieder.
Meiner Meinung nach ist diese Ehe nur noch Fassade. Wenn Du jetzt fremdgehen solltest, und Deine Frau bekommt das mit, ist die Scheidung Ihrerseits perfekt und Du darfst zahlen. Darum geht es!
*******Rods Frau
4 Beiträge
Hey,
eine sehr schwierige Situation in der ich selbst jahrelang „gefangen“ war.
Ich war irgendwann diejenige, die keinen Sex mehr wollte mit meinem Ex-Mann (über 20 Jahre Beziehung) wollte und generell keinerlei Lust mehr verspürte.
Die Gründe hierfür waren vielschichtig. Ich war permanent im Dauerstress die Bedürfnisse aller zu erfüllen: Eine gute Hausfrau/Mutter/Ehefrau zu sein und im Job gut zu sein. Ich erfüllte viele Rollen und war irgendwann nicht mehr ich selbst, ich rieb mich auf für ein Leben, das nie MEINS war.
Beim Thema „Sex“ fühlte ich mich sehr schnell von ihm unter Druck gesetzt. Es war buchstäblich zum roten Tuch geworden. Wollte ich mal wieder nicht, gab es Streit, um diesen zu vermeiden resignierte ich und überwand ich mich zum Sex, der dann für beide nicht erfüllend war.
Er gab mir an allem die Schuld, heute weiß ich, dass es das nicht war.
Er hatte den Mut sich von mir zu trennen und ich bin ihm heute sehr dankbar dafür.
Jetzt sind wir beide glücklich, jeder auf seine Weise.
Seit der Trennung vor 1,5 Jahren habe ich so häufig und erfüllenden Sex wie ich die letzten 6 Jahre in meiner Ehe nicht hatte.

Aus meiner Erfahrung hilft euch nur eine professionelle Paartherapie, aber das müssen beide Partner aktiv wollen.
Wie gesagt, die Gründe für sexuelle Unlust sind oft sehr tiefgründig und meistens steckt was ganz anderes dahinter.
Die Beziehung zu öffnen kann ein Weg sein, aber ich hätte das damals nicht gewollt. Ich wollte das „gesellschaftliche Familienkonstrukt“ erhalten, wäre vor Eifersucht umgekommen. Hätte nicht vertrauen können. Und es hätte mit ihm auch nicht funktioniert. Außerdem wäre er dann trotzdem irgendwann gegangen, weil er in der Anderen das fand was er bei mir nicht bekam.
Die Situation bei Euch sehe ich leider ähnlich verfahren, auch wenn ich natürlich die Gründe deiner Frau nicht kenne. Aber das Problem zieht sich schon viel zu lange.

Fest steht:
„Das Verständnis für den anderen hört da auf, wenn der Schmerz für mich unerträglich wird.“

Ich wünsch Dir alles Gute und dass Du für Dich eine Lösung findest. Und wenn es besser ist zu gehen, dann geh. Niemand ist es wert zu leiden.
*******mnz Mann
1.383 Beiträge
@*******Rods Danke für deinen beeindruckenden Bericht.
Nur eine Frage zum Verständnis, habt ihr beide eine Paartherapie gemacht? Das kann ich jetzt nicht erkennen.
****80 Mann
648 Beiträge
Kann ich sehr gut nachvollziehen, da meine Situation ähnlich war.

Wir hatten zwar noch sex, aber sehr selten und immer eher eine 0815 Standartnummer. So das man grade eben für den Moment minimal körperlich befriedigt war.

Ich habe auch viel versucht und immer kamen nur ausreden. Kein Verlangen, keine Lust, keine Zeit usw und sofort. Vor allem das "keine Zeit" Argument hat mich maßlos geärgert, da sie immer Zeit hatte sich stundenlang mit neuer Deko oder ähnlichem Mist zu beschäftigen.

Irgendwann habe ich ihr dann wütend gesagt das sie grade dabei wäre ein Haus zu dekorieren das lichterloh in Flammen steht und sie sich das eigentlich sparen kann. Da ich eh das Gefühl hatte das sie mich gar nicht mehr will, was ich ihr dann ebenfalls vor den Kopf geknallt habe. Ich glaube da in dem Moment hat sie dann realisiert wie ernst die Lage wirklich ist.

Es hat dann mehrere harte Gespräche gegeben in denen ich ihr ganz klar dargelegt habe das ich so auf Dauer nicht weitermachen kann und auch nicht weitermachen werde.

Ein Datum oder Ultimatum habe ich bewusst nicht gesetzt, da ich der Meinung bin das so was ein Prozess ist, der etwas Zeit braucht und kein Schalter den man umlegen kann.

Mir ist durchaus klar das das Leben mit Teilzeitarbeit, Kindern und Haushalt mitunter sehr stressig ist, nur meine Lage ist eben auch nicht viel anders und ich unterstütze sie wo ich kann. Die ersten Jahre war ich Zuhause und habe die Kids von der Schule und der Kita abgeholt, es ist also nicht so daß sie da alleine auf verlorenem Posten gestanden hat. Aber irgendwie war es nie genug, sobald ich nach Hause gekommen bin habe ich wegen irgendwas die volle Breitseite bekommen. Sie hat dann quasi ihren Frust von der Arbeit usw. bei mir abgeladen auch darüber haben wir ein offenes hartes Gespräch geführt.

Das ist jetzt 1,5 Jahre her und im großen und ganzen hat sich die Lage deutlich verbessert. Wir haben wieder mehr und Abwechslungsreicheren Sex auch wenn wir noch nicht am Ziel sind.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.