Harter Sex vs. SM - wo verläuft für euch die Grenze?

Vielleicht möchtest du mich nicht versehen, was ich für wahrscheinlich halte.
Es gibt auch ein paar mehr Schattierungen als nur schwarz/weiß. Bondage und Dominanz hat erstmal auch nichts mit SM zu tun.

Wir reden hier aber nicht von Bondage und Dominanz, sondern harter Sex und S/M.

Bei S/M denke ich auch nicht sofort an Fixierung und jede:r die bei BDSM „nein“ stehen haben, würde es auch nicht. Weder an Maso noch an Sasismus, wenn harter Sex angegeben ist. Metakonsens haben viele Vanilla noch nie gehört.

Harter Sex geht bei mir mit Machtgefälle, aber auch ohne Machtgefälle. Von mir aus auch mit Fixierung, oder ohne Fixierung.

Was ich mir nicht vorstellen kann ist harter Sex ohne Penetration. Funktioniert das? Gibt es harten Sex unter Frauen, ohne Strapon oder Dildo?

@*******in78
Ich kann nichts dafür was du oder die anderen denken. Die Frage war, wo verläuft für euch die Grenze. Meine Antwort kennst du, was du damit machst ist deine Sache.

Harter Sex ist für mich ein sich immer weiter steigernder Sex. Wenn beide immer mehr wollen.
Tiefe und harte Stöße mit hohem Tempo. Beherzte Griffe an den Hals oder in die Haare. Küsse gepaart mit Bissen, Slaps und das "Schubsen" in die richtige Position. Auch da bleiben Spuren nicht aus, sei es kleine Bisswunden, blaue Flecken oder ein von Fingernägeln zerkratzter Rücken... ein gewisser Lustschmerz ist also schon dabei.

Für meine Begriffe fehlen im Gegensatz zu BDSM aber die Kernelemente: Macht, Kontrolle und Hingabe.

Ooooh.... Vanilla kann sehr hingebungsvoll sein...

Harter Sex auch...

Das stimmt, da gebe ich dir recht.

Muss auch nicht sein. War nur ein Beispiel.

Wer am falschen Ende spart, muss evtl. mehrmals kaufen.

Ich finde bei SM geht es in erster Linie nicht um Sex an sich... eher das Spiel mit Dominanz und Unterwerfung in Kombi mit Schmerzen

Bei hartem Sex geht es um Sex, nur eben rauer, mit harten, tiefen festen Stößen. An den Haaren ziehen, kräftig angepackt werden , Hände an den Hals, Mund zu halten, benutzt werden etc

Vanille kann auch hingebungsvoll sein -dem stimme ich definitiv zu
Lg

S/M ist ja ein Bestanteil von BDSM und steht hauptsächlich für Masochist:in und Sadist:in und für mich völlig unabhängig von hartem Sex. Das kann je nach Vorliebe und Neigung natürlich auch überlappen. Von daher finde ich es nicht ungewöhnlich, dass harter Sex angegeben wird, aber S/M ausgeschlossen.

Vanilla ist eine andere Art von hingebungsvoll, die sicherlich auch ihre Liebhaber hat.
Mir scheint, diese ist gerade hier im Forum viel zu unterbewertet und viel mehr sollten sich dazu bekennen.
LG

@******mus
Es können beide Spielarten wahnsinnig befriedigend, reizvoll, hingebungsvoll und leidenschaftlich sein
Es is definitiv nix schlechtes an Vanilla
Beides hat seine Berechtigung und es ist weder das Eine besser als das Andere
Ja, ich gebe dir Recht, SM oder BDSM wird hier im Forum definitiv öffter in den Fokus gestellt
Lg

Das weiß ich ehrlich gesagt gar nicht. Die Meisten Themen sind doch "Vanillas"

@******987

Vielleicht versuche ich es mal bei Gelegenheit aus, scheint ja richtig "krasser" Sex zu sein
Mir fehlt dazu noch die passende Partnerin und du bist ja schon vergeben.
LG

@******mus
Geheimnis; von Natur aus sehr geil, in Kombi mit einem tollen Mann und einer tollen Frau
Leidenschaft ,Hingabe, zu wissen was man mag/will/braucht und dies dann einfach umsetzen
Da ist der Rest egal
Wo man ist, wie die Sexart heißt oder sonst was

Einfach Spaß haben und dad auch zeigen

@******987

Genau so ist es. Mit dem richtigen Partner an der Seite macht doch alles Spaß.

Harte ,Feste Stöße, kein Vorspiel, kein Streicheln, Kuscheln ,einfach mit Lust nehmen, was einem Lust bereitet.

Das geht ganz ohne Machtgefälle und Schläge.

Sie schreibt:

Für mich ist es auch das Machtgefälle, was den Unterschied ausmacht.

Ich würde mich nirgends einordnen können, also hart oder SM. In meinen Augen macht die Lust in dem Augenblick das Geschehen aus, da muss ich keine Definition finden, was genau ich da mache oder mit mir machen lasse.

Früher hab ich immer gesagt, was für mich normal ist, ist für andere hart. Das trifft es am Ende wahrscheinlich ganz gut: ein individuelles Erlebnis, das gut tut, ohne besondere Definition.

Ein sehr gutes Argument
Lg

Die Diskussion zeigt ja mittlerweile: Jede(r) zieht die Grenze etwas anders, die Grauzone ist definitiv da, denn für jedes Beispiel in die eine Richtung lässt sich vermutlich schnell eine Gegenbeispiel finden.

Mal ganz abgesehen von den Begriffen:
• mal schreibst Du "S/M", mal "BDSM": ersteres meint streng genommen nur das "Spiel" mit Schmerzen (Sadismus/Masochismus), letzteres zusätzlich Bondage, Discipline, Dominance, Submission... erst da kommt die Unterwerfung dazu, aber ebenso die Seile...
• "Spanking/BDSM": Spanking kann, muss aber nichts mit BDSM zu tun haben, denn unter Spanking fällt wohl auch der Typ, der seiner Partnerin beim Doggy auf den Hintern haut. Schlagen/Spanking im Sinne von BDSM (bzw. SM) wäre dann erst dann erreicht, wenn das Sexuelle in den Hintergrund rückt (muss m.E. nicht ganz verschwinden), sondern die Schmerzen bzw. das intensive Fühlen der Schläge in den Vordergrund rückt.

Zwischen SM und BDSM wird auch bei anderen Beiträgen viel hin- und hergewechselt...

Zur eigentlichen Frage der Abgrenzung von "Harter Sex" als Vorliebe hier im JC hier meine Hypothese:
Wer hier explizit "Harter Sex ja, BDSM nein" schreibt, dem/der geht es Sex im Sinne von "wild Ficken" (oder gefickt werden), eher sportlich, mit viel Kraft und wenig Zurückhaltung. Irgendwer schrieb hier: bei jedem Stoß 10cm nach oben rutschen! Beim Doggy Style blaue Flecken auf dem Hintern verursachen. Wenn "SIE" oben ist, dann kreist und wackelt ihr Becken so intensiv, dass "ER" Angst um seinen Schwanz hat, aber trotzdem geil bleibt. Da darf beim Doggy die Hand den Nacken runterdrücken oder beim Blasen der Kopf geführt werden.

Aber die klischeehaften BDSM-Elemente sind ausgeschlossen: Schlagwerkzeuge, Fesselwerkzeuge und insbesondere explizite Möbel (Gyn-Stuhl, Pranger, usw.); Regeln und Bestrafung etc. sind wohl auch eher uninteressant.

So wäre meine Interpretation einer solchen Formulierung... am Ende müsste man wohl nochmal drüber sprechen... vielleicht geht ja doch mehr

Bei SM ist das so nicht richtig das kann man auch wunderbar ohne "Dominanz und Unterwerfung" ausleben.

Jetzt habe ich mal den oben verlinkten Artikel von Nicola Dörung aus der "Zeitschrift für Sexualforschung" angeschaut.

Interessant u.a. folgender Absatz:

"Gemeinsam ist den Rough-Sex-Praktiken, dass sie meist mit Kontrolle bzw. Dominanz (z. B. Festhalten, Fesseln) sowie mit Schmerz (z. B. Schlagen, Beißen) verbunden sind. Dadurch gibt es Bezüge zwischen Rough-Sex- und BDSM-Praktiken. Während sich jedoch rund um BDSM [...] eine Spezialkultur mit eigenen Communitys, Events, Regeln, Rollenbildern, Beziehungsmodellen, Anleitungen und Kursen etabliert hat [...], scheint Rough Sex weniger identitätsrelevant zu sein. Im Unterschied zu
BDSM scheint Rough Sex auch nicht in einer dezidierten sexuellen Szene institutionalisiert zu sein, sondern eine Spielart oder Akzentuierung allein im privaten sexuellen Repertoire darzustellen.
Weiterhin scheint bei Rough Sex im Unterschied zu BDSM der Einsatz von speziellen Kleidungsstücken, Accessoires, Geräten und Möbeln eine geringere Rolle zu spielen und der Grad an Ritualisierung (z. B. Verwendung bestimmter Posen, Gesten, Anreden, Regeln) geringer zu sein."

Also: Die Praktiken können die gleichen sein, aber bei BDSM geht es um Identität, Zugehörigkeit zu einer "Szene", Ritualisierung, auch um spezielles Zubehör, sei es Kleidung (vielleicht auch Fetischismus) oder Geräte und Möbel... letzteres erscheint mir aber noch nicht ganz klar, denn Dildos, Plugs und Vibratoren wären ja auch Geräte... aber vermutlich nicht mal dem Harten Sex zugeordnet... (ich merke gerade, dass ich beim Schreiben meine Hypothese weiterentwickle )

Harter Sex ohne BDSM-Bezug könnte also genau so aussehen, spielt sich aber nur privat ohne Bezug zu einer Szene ab, ist unabhängig von spezieller Kleidung und/oder Spezialmöbeln und Rituale gibts auch eher selten.