„Jetzt habe ich mal den oben verlinkten Artikel von Nicola Dörung aus der "Zeitschrift für Sexualforschung" angeschaut.
Interessant u.a. folgender Absatz:
"Gemeinsam ist den Rough-Sex-Praktiken, dass sie meist mit Kontrolle bzw. Dominanz (z. B. Festhalten, Fesseln) sowie mit Schmerz (z. B. Schlagen, Beißen) verbunden sind. Dadurch gibt es Bezüge zwischen Rough-Sex- und BDSM-Praktiken. Während sich jedoch rund um BDSM [...] eine Spezialkultur mit eigenen Communitys, Events, Regeln, Rollenbildern, Beziehungsmodellen, Anleitungen und Kursen etabliert hat [...], scheint Rough Sex weniger identitätsrelevant zu sein. Im Unterschied zu
BDSM scheint Rough Sex auch nicht in einer dezidierten sexuellen Szene institutionalisiert zu sein, sondern eine Spielart oder Akzentuierung allein im privaten sexuellen Repertoire darzustellen.
Weiterhin scheint bei Rough Sex im Unterschied zu BDSM der Einsatz von speziellen Kleidungsstücken, Accessoires, Geräten und Möbeln eine geringere Rolle zu spielen und der Grad an Ritualisierung (z. B. Verwendung bestimmter Posen, Gesten, Anreden, Regeln) geringer zu sein."
Also: Die Praktiken können die gleichen sein, aber bei BDSM geht es um Identität, Zugehörigkeit zu einer "Szene", Ritualisierung, auch um spezielles Zubehör, sei es Kleidung (vielleicht auch Fetischismus) oder Geräte und Möbel... letzteres erscheint mir aber noch nicht ganz klar, denn Dildos, Plugs und Vibratoren wären ja auch Geräte... aber vermutlich nicht mal dem Harten Sex zugeordnet... (ich merke gerade, dass ich beim Schreiben meine Hypothese weiterentwickle
)
Harter Sex ohne BDSM-Bezug könnte also genau so aussehen, spielt sich aber nur privat ohne Bezug zu einer Szene ab, ist unabhängig von spezieller Kleidung und/oder Spezialmöbeln und Rituale gibts auch eher selten.
Der Ersteller des Textes scheint selbst nicht allzuviel sexuelle Erfahrung zu besitzen. Zumindest rein der Sicht der Wortwahl. Manches passt ganz gut, anderes weniger bis gar nicht. Zumindest hat die Person keine persönliche Verbindung zu den Themen.