Wie begegnet ihr Einsamkeit im Singleleben?

Ich bin einfach nicht fürs Zusammenleben geschaffen. Kann ja sein, dass es irgendwo einen Menschen gäbe, der mich nicht schon nach ein paar Tagen nervt, wenn er ständig um mich herumscharwenzelt. Ich fühle mich wie Bernd das Brot, das allein sein will und keiner verstehts. Seit ich meinen Vater pflege, bin ich sowieso ständig an meiner Toleranz Grenze, was die Umgangsformen unter nahen Angehörigen betrifft und flüchte nach Möglichkeit jeden Abend auf die Tanzfläche und tobe mich dort aus.
Allein sein dürfen ist ein Luxus.
Einsam fühle ich mich nie, es gibt immer jemanden zum Reden in meinem Leben, ich bin ja nicht die einzige, der es so geht in meiner Altersklasse.

Ich treffe mich mit Bekannten, beschäftige mich mit meinen Interessen oder versuche neue Menschen kennenzulernen.


Bei mir nicht, wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich überhaupt noch eine Beziehung will.
Falls doch, dann nur, wenn alles passt, was mir wichtig ist.


Das mag sein, aber ist das nicht deren Sache? Ich muss nicht die gleiche Philosophie haben. Menschen, die Statussymbole brauchen, passen z.B. nicht zu mir, wie ich gerne letzte Woche wieder festgestellt habe.

Die Aussage finde ich sehr schwammig.
Wer soll wo, wann und mit wem darüber sprechen?
Ganz einfach: Ich suche mir Veranstaltungen, die mich interessieren und besuche sie.
Heute besuche ich sogar zwei Veranstaltungen hintereinander.

Keine Zeit für eine lange Antwort - das neue Volkshochschulprogramm (VHS) ist da!

Stop - jetzt ist mir noch was eingefallen:

Ehrenamtliches Engagement als Alltagsbegleiter für Kinder und Jugendliche (auch familienunterstützender Dienst genannt) oder für junge Erwachsene mit Beeinträchtigungen.

Vereinsleben und Ehrenamt überhaupt.

Single sein kann deutlich besser sein, als in einer toxischen Beziehung.
Man sieht zu schnell das, was man nicht hat ... wäre für einen besser zu sehen, was man an positivem hat.

Generell finde ich ein soziales Umfeld wichtig gegen Einsamkeit.
Aber ob sich jemand Einsam fühlt oder nicht, hängt von der eigenen Sichtweise ab.
...man kann also selbst etwas dagegen tun, statt sich in einem loop gefangen zu halten, indem man ständig dem nachtrauert was man nicht hat.

Man macht doch trotzdem das Beste draus.

Manchmal fühl ich mich unfreiwillig als Single, weil es anscheinend keinen passenden Menschen zu mir gibt.

Freiwillig ist dann, weil ich die Ruhe genieße und mein Leben führe wie ich möchte und auf keinen Rücksicht nehmen muss.

Das klingt auch nicht schön. Aber dieses Gefühl hatte ich im Leben eigentlich nie. Bei mir war es eher der Schmerz der Ablehnung, wenn man Jemanden wollte.

Glaube da kommt es mega drauf an wieviel Auswahl und potentielle Partner man hätte etc.

Jeder wird da seine eigene Realität erleben.

Lg
Er

Das gehört zu obigem Szenario sehr wohl dazu, denke ich. Niemand passenden zu finden heißt nicht, selbst derjenige zu sein, der die Körbe verteilt....

Irgendwie vermittelt mir der EP, dass eine Liebesbeziehung das Nonplusultra zu sein hat

Nur ein Gefühl meinerseits. Es gibt Studien die sagen, dass allgemein Menschen sich einsamer fühlen.

Aber anderes Thema. Ich kann da nur zu sagen, hab ich doch mal das Verlangen nach einer Liebesbeziehung gespürt und suchte danach, ging es gnadenlos schief. Völlig unpassende Männer so angezogen. Also ja, ich hab mich dann in ungesunde Beziehungen gestürzt, teilweise mit einem hässlichen Ende.
Will ich nie mehr tun, die Erkenntnis musste endlich eintreten, bin da sehr froh drum.

Ist es wirklich die Sehnsucht nach einer Liebesbeziehung oder doch das Denken, dass man ohne Partner kein vollständiges Leben hat? Die Frage spukt mir direkt als Erstes im Kopf rum.

In meinem Leben ist kein Platz für eine Liebesbeziehung. Tagsüber keine Zeit, abends keine Zeit, Familie und Tanzsport gehen vor.
Fehlt mir was? Nein.
Hab ich ein vollständiges Leben? Ja sicher.
Manchmal denke ich, ich habe eine wunderbare Beziehung mit mir selbst. Wenn ich mal meine Freundschaft Plus treffe, dann ist das ein Dreier.

Warum wird darüber nicht gesprochen? Einsamkeit scheint letztlich doch schambehaftet zu sein. Vielleicht kommt einem dabei auch ab und an mal der Gedanke, man habe versagt (also mir kommt der häufiger). Spricht man über Einsamkeit, gibt es schnell wohlfeile Ratschläge und auch Küchenpsychologie, nämlich allerlei Vermutungen, wie es dazu kommt. Sehnsüchte dieser Art, so wirkt der Faden gerade auf mich, treffen nicht wirklich auf viel Verständnis.

Ich empfinde es gerade andersrum. Manche können nicht nachvollziehen, dass es einem ohne Liebesbeziehung gut gehen kann und dass man eben nicht einsam ist.

Das gibt es natürlich auch, @*********_Wien

Hi Zusammen

Ich begegne der Einsamkeit normalerweise gegen Abend oder am Morgen beim aufstehen. Dann betrückt es mich und ich kann Flashbacks kriegen von letzten gescheiterten Flirtversuch. Dann bin ich am grübeln. Eine leere Wohnung kann in dem Zeitpunkt frustrierend sein. Dieser Moment kommen zum Glück selten vor. Gibt es diese Momente, ist ein leckeren Kaffee auf der Terrasse mit Blick ins Grüne und den Nachbarn von weitem zu zu winken genau meine Medizin. Da vergesse ich die Sorgen ganz schnell.

Meine Freunde besuchen mich regelmässig oder ich sie. Dazu kommt noch, dass 2 meiner Freunde ihre Postadresse bei mir haben. Sie reisen gerne oder haben bewusst im Moment keine Wohnung und sînd unterwegs oder leben im Bus. Dazu kommt noch eine alte Freundin, sie ist wegen der Arbeit immer unterwegs im Ausland. Eigentlich war sie wegen ihrer Arbeit nie lange sesshaft. .
Wenn sie in der Nähe ist, kommt sie gerne vorbei. Dann wird gemeinsam gekocht, trinken leckeren Wein und reden über unsere Erlebnisse seit unserem letzten Treffen geredet. Der Sex kommt für sie erst danach, zuerst will sie den Kopf leer machen und danach wird Dampf abgelassen.

Meine Wohnung ist mein Rückzugsraum und auch der Treffpunkt geliebter Menschen aus aller Himmelsrichtungen der Welt. Viele sind ausgezogen und in die grosse weite Welt hinausgegangen. Aber sie kommen wegen den alten Zeiten und mir immer wieder gerne vorbei. Dann geht mir das Herz auf und ich kann von dem Besuch noch lange in Erinnerung schwelgen.
Meine Arbeit beinhaltet Früh- und Spätschichten. Mein Arbeitsbereich hat mit vielen Menschen/ Kunden zu tun und da kommt das Gefühl nie auf; allein zu sein. Besonders in der Spätschicht komme in der Nacht nach der Arbeit nach Hause und schaue mir noch was auf Netflix an oder ich game. Ich mache dies um mich zu beschäftigen und runter zu fahren. Ich kann nicht sofort nach der Arbeit schlafen gehen. Das Adrenalin von den Begegnungen der Kundschaft lebt noch im meinem Kopf. Um diese Tages-oder Nachtzeit allein in der Wohnung zu stehen, da entfinde ich die Einsamkeit am grössten.

Das Single sein, war nie mein Ziel. Die Suche nach einer Beziehung habe ich in jungen Jahren zu
krampfhaft geführt. Im Verlauf der Zeit wurde ich weiser. Der Druck welche ich mir selber aufbaute musste ich feststellen, dass es kontraproduktiv war. Ich mache mir keinen Druck mehr um unbedingt der gesellschaftlichen Norm zu entsprechen. Obwohl es mich manchmal traurig macht, lebe ich ein gutes Leben und geniesse es. Die nächste Überraschung kommt bestimmt bei der nächsten Strassenecke.

Gruss Aragon

@*******rund deswegen meine Frage ja, ob es wirklich Sehnsucht ist oder nicht.

Und ja, über Einsamkeit wird viel zu wenig geredet. Mir stößt halt nur auf, dass Einsamkeit gleichgesetzt wird mit Single sein. Weil so lese ich das. Und ich spinne halt den Faden weiter, dass es doch irgendwie heißt; ohne Liebespartner "muss" du doch einsam sein. Ähm nein, soziales Netzwerk haben geht auch ohne Liebespartner. Sehnsucht und Einsamkeit können zusammen hängen, aber halt auch getrennt auftreten.

Das steht für mich außer Frage. Es gibt Menschen, die können sehr gut alleine sein. Es gibt Leute, die können gut Single sein. Und so weiter.

Und es gibt Menschen, die haben ein unerfülltes Bedürfnis nach einer Partnerschaft. Nach Liebe und Sex. Man könnte das auch ein Grundbedürfnis nennen. Das ist es für sehr viele Menschen. Wenn das nicht erfüllt ist, führt das zum Leiden daran. Und darum geht es hier in diesem Faden, dass gefragt wird, wie man dieses Leiden lindert.

Das eine schließt das andere nicht aus, bedeutet aber nicht das ich als Singe ( auch wenn ich gerne jemanden an meiner Seite hätte) einsam sein muss.

Alleine sein und Einsamkeit sind in meinen Augen zwei paar Schuhe.

Und ganz rational verstehe ich das auch alles total.

Trotzdem hat es für mich ein Geschmäckle, wenn Sehnsucht und Einsamkeit gleichgesetzt wird.

Ich kann diesen Leidensdruck offenbar nicht so richtig nachvollziehen, deswegen helfen meine Ratschläge auch nicht. Ich frag mich allerdings, ob dann nicht ein Therapeut der bessere Ansprechpartner wäre, wenn das Alleinsein so problematisch empfunden wird.

naja, es gibt ja nicht nur schwarz und weiß...
Zwischen sich mal einsam fühlen und das es problematisch ist und Hilfe benötigt liegen wohl einige Abstufungen

Sind es auch.

https://www.aok.de/pk/magazin/wohlbefinden/achtsamkeit/der-unterschied-zwischen-einsamkeit-und-alleinsein/

Einsam und Einsam wir auch individuell erlebt ... dem / der Einen genügt es 3 liebe Nachbarn zu haben, um nicht einsam zu sein, dem / der Anderen wir ein Seelenverwandter benötigt.
Man sollte sich ersteinmal bewusst machen, was man selbst braucht, um nicht einsam zu sein ... finde es kritisch, wenn man zwingend einen anderen Menschen braucht, um nicht einsam zu sein - da liegen wohl noch andere Probleme im tieferen verborgen...

tiefere Probleme - oder bspw Alterseinsamkeit vor dem Hintergrund einer jahrzehntelang als zutiefst erfüllend empfundenen Liebesbeziehung.
ich kann mir auch vorstellen, dass es Menschen gibt, die nur wenige Jahre glücklich liebten. aber das Gefühl des Verbundenseins in einer Tiefe erlebten, über deren Verlust weder Zeit noch eigene Aktivität wirklich hinwegtrösten.