Die Sache mit der offensichtlich erkennbaren Lust ist ein Thema für sich. Stichwort: Gespielte Lust. In der Welt der Pornofilme ist es ja schon ein Qualitätsmerkmal, wenn (weibliche) Orgasmen so gut gespielt sind, dass man als Konsument ins Zweifeln kommt, ob hier nicht vielleicht doch mal ein echter Höhepunkt zu sehen ist. Ein verlässlicher Indikator für Genuss ist das, meine ich, auf keinen Fall.
Dazu kommt, dass sich Genuss im BDSM halt oftmals deutlich anders manifestiert als bei Vanilla-Sex. Ich habe mit mehr als einer Sub gesprochen, für die bei einer richtig guten Session definitiv Tränen zu fließen haben. Klar, das wirkt sicherlich irgendwo befremdlich, wenn man von außen darauf blickt. Lässt sich live wunderbar erfahren, wenn bei einer mehr oder weniger "normalen" Swinger-Party mal ein "richtiges" BDSM-Paar in den entsprechenden Räumlichkeiten zugange ist. Am Anfang gibt es eine ganze Menge interessierte Zuschauer, die dann aber einer nach dem Anderen rückwärts durch die Tür verschwinden mit einem überdeutlichen "Dafuq, dass kann denen doch unmöglich Spaß machen!" auf dem Gesicht. Ein ziemlich praktisches Phänomen übrigens, wenn man auf so einer Party Leute mit ähnlichen Vorlieben kennenlernen möchte. Das sind dann oftmals einfach die, die am Ende noch im Raum sind.
Ich denke wie gesagt, solange klar zu erkennen ist, dass das, was in einem Film gezeigt wird, eine BDSM-Session ist, reicht das aus. Dann weiß die unbedarfte Zuschauerschaft zumindest, dass da etwas aus ihrer Sicht Exotisches passiert, was sich womöglich nicht voll verstehen lässt, ohne sich ein wenig in die Materie einzuarbeiten.