Zitat von ******_71:
„@*******ssa (zu deinem Beitrag vom 12.09.24; 07:08; etwa Seite 23)
Ich bin durchaus selbstkritisch und muss mal wieder feststellen, dass ich zu so vorgerückter Stunde nichts mehr schreiben und posten sollte.
ich schrieb:
"..., dass ... klar gestellt wird, dass die Aktion einvernehmlich statt findet."
Das war natürlich unglücklich formuliert.
Ich hätte schreiben wollen/sollen:
"..., dass (wie auch immer) ersichtlich wird, dass die Aktion einvernehmlich statt findet. (bzw. auch der Sub Lust, Befriedigung, Spaß und/oder Freude etc. bereitet.)"
Bei meiner Äußerung (so oder so) handelt es sich übrigens um eine Meinung (die man natürlich diskutieren kann) und nicht etwa um einen "Gesetzentwurf".
Was ich nicht verstehe ist, dass immer wieder kleinteilig auf einzelnen Möglichkeiten rum geritten wird wie Konsent/Spaß an der Sache zum Ausdruck gebracht werden kann. Nein, es geht mir nicht darum in die Kamera zu sagen: "Leute, das war übrigens alles Freiwillig und hat mir Spaß geacht!"
Es gibt viele Möglichkeiten die das zum Ausdruck bringen. Ein Blick, ein Lächeln, ein sich in den Arm nehmen, ein wohliges Seufzen, ein Lachen, ... (Wer hat übrigens gesagt, dass man beim BDSM nicht lachen darf??? Ich war es nicht!)
Eine ehrliche, spontane Reaktion (sei sie auch noch so beiläufig), ist für mich viel aussagekräftiger als irgend ein nachträglicher "Vortrag" oder gar ein schriftlicher Hinweis.
... und ja, auch bei der Darstellungen anderen Praktiken macht es Sinn, Einvernehmlichkeit und Spaß in irgend einer Form transparent zu machen. Gerade auch bei den von dir angesprochenen Gang-Bang-Videos, zumal GB häufig auch in einen BDSM-Kontext eingebettet ist. Vielfach passiert das ja auch, nur schon aufgrund des Settings.
_________________________
Was "normale" Pornografie angeht, wird seit Jahrzehnten darüber geredet welches Bild von sexualität dort vermittelt wird und welche Wirkung das auf Konsumenten (insbesondere heranwachsende) hat.
In dem Bereich hat sich über die Zeit viel verändert. Erst wurden die sexuellen Handlungen in eine Rahmen-Story eingebettet, dann kam der sogenannte "Female-Porn" auf.
Inzwischen sind praktisch alle professionellen Filme mit Warnhinweisen zum Inhalt und Erklärung zu Selbstbestimmung und Schutz der Darsteller versehen. (Inwieweit letzteres Sinn macht, lasse ich jetzt mal dahin gestellt.) HIer geht es aber in erster Linie nicht um professionelle Filme.
Warum tuen sich BDSM-ler so schwer sich auf eine solche Diskussion einzulassen?
Ich bin durchaus selbstkritisch und muss mal wieder feststellen, dass ich zu so vorgerückter Stunde nichts mehr schreiben und posten sollte.
ich schrieb:
"..., dass ... klar gestellt wird, dass die Aktion einvernehmlich statt findet."
Das war natürlich unglücklich formuliert.
Ich hätte schreiben wollen/sollen:
"..., dass (wie auch immer) ersichtlich wird, dass die Aktion einvernehmlich statt findet. (bzw. auch der Sub Lust, Befriedigung, Spaß und/oder Freude etc. bereitet.)"
Bei meiner Äußerung (so oder so) handelt es sich übrigens um eine Meinung (die man natürlich diskutieren kann) und nicht etwa um einen "Gesetzentwurf".
Was ich nicht verstehe ist, dass immer wieder kleinteilig auf einzelnen Möglichkeiten rum geritten wird wie Konsent/Spaß an der Sache zum Ausdruck gebracht werden kann. Nein, es geht mir nicht darum in die Kamera zu sagen: "Leute, das war übrigens alles Freiwillig und hat mir Spaß geacht!"
Es gibt viele Möglichkeiten die das zum Ausdruck bringen. Ein Blick, ein Lächeln, ein sich in den Arm nehmen, ein wohliges Seufzen, ein Lachen, ... (Wer hat übrigens gesagt, dass man beim BDSM nicht lachen darf??? Ich war es nicht!)
Eine ehrliche, spontane Reaktion (sei sie auch noch so beiläufig), ist für mich viel aussagekräftiger als irgend ein nachträglicher "Vortrag" oder gar ein schriftlicher Hinweis.
... und ja, auch bei der Darstellungen anderen Praktiken macht es Sinn, Einvernehmlichkeit und Spaß in irgend einer Form transparent zu machen. Gerade auch bei den von dir angesprochenen Gang-Bang-Videos, zumal GB häufig auch in einen BDSM-Kontext eingebettet ist. Vielfach passiert das ja auch, nur schon aufgrund des Settings.
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Was "normale" Pornografie angeht, wird seit Jahrzehnten darüber geredet welches Bild von sexualität dort vermittelt wird und welche Wirkung das auf Konsumenten (insbesondere heranwachsende) hat.
In dem Bereich hat sich über die Zeit viel verändert. Erst wurden die sexuellen Handlungen in eine Rahmen-Story eingebettet, dann kam der sogenannte "Female-Porn" auf.
Inzwischen sind praktisch alle professionellen Filme mit Warnhinweisen zum Inhalt und Erklärung zu Selbstbestimmung und Schutz der Darsteller versehen. (Inwieweit letzteres Sinn macht, lasse ich jetzt mal dahin gestellt.) HIer geht es aber in erster Linie nicht um professionelle Filme.
Warum tuen sich BDSM-ler so schwer sich auf eine solche Diskussion einzulassen?
Es gibt Dartsteller, die können zeigen, dass sie etwas mögen. Es gibt Darsteller, die zeigen das nicht. Es gibt BDSM-Bereiche, in denen es fast Kontraproduktiv ist, wenn etwas gefällt oder gar genossen wird. Bestes Beispiel dafür ist die Diskussion, wie etwas Strafe sein kann, wenn es Spaß macht und gefällt.
Es gibt Videos, die werden gemacht und eingestellt, weil es den Beteiligten Spaß macht. Es gibt Videos, die ganz bewußt ein bestimmtes Klientel bedienen, auch als Nischenprodukt, für diese bestimmten Kunden. Die wissen dann, worum es geht.
Ich denke, was BDSM-ler eventuell triggert ist vielleicht auch, dass das schon wieder eine Art Rechtfertigung ist. BDSM ist so dicht am Strafgesetzbuch, (klar, anderer Sex auch, wissen die meisten nur nicht), dass man da eh sehr aufpasst. Als Pornokonsument wie als BDSM-Praktizierender ist es irgendwann nervig, immer versichern zu müssen, dass das ok so ist, dass man selbst kein Idiot sein will, und sich sehr bemüht, dass niemand anderen Schaden nimmt, als den gewollten.
Und, egal was man versichert, es wird dann letztlich nicht geglaubt, oder man ist eben einfach nur krank, weil es nicht nachvollzogen werden kann.
Ich erinnere mich an Zeiten, als ich mit einem Pärchen regelmäßig im Club in den SM-Raum verschwand. Es kamen immer sehr viele mit. Eine Zuschauerin, die regelmäßig anwesend war, sagte einmal zu ihrer dort von uns verhauenen Freundin, dass sie das ganze gar nicht mit ansehen könnte, was wir dort machten. Und, wie gesagt, es war ihre Freundin, die das wirklich genoß.
Wer es nicht versteht, dem kann man es letztlich nicht erklären.
Ja, es besteht immer das Risiko, dass jemand meint, das sei normal, man könne eben einfach mal...
Aber solche Menschen existieren, auch in anderen Bereichen. Das Strafgesetzbuch gibt es, weil Menschen sich nicht an Regeln halten, zumindest einige. Und diese wenigen wird es immer geben. Da hilft kein Gesetz über Messerklingenlängen, da hilft keine Aufklärung, da hilft kein Disclaimer. Keine Ahnung, was da hilft.
Und die Frage, ob ein Uhrheber dann für bescheuerte Nachahmer verantwortlich sein könnte, und das klang im Eröffnungspost mit, führt auch zu der Frage, inwiefern jemand, der BDSM Praktiziert, sich vielleicht auch angagiert, mit dafür verantwortlich ist, dass Spinner nicht aussterben.
Vielleicht ist das ein Möglicher Beweggrund, warum die Debatte emotional geführt wird.
Und ja, zusätzlich ist es bei mir so, dass mir die ganzen Hinweise langsam auf die Nerven gehen. Achtung, sie können sich an der Autotür die Finger klemmen. Wer braucht so etwas? Ja, das kommt bei mir auch noch oben drauf.