Generell haben wir in Deutschland eine aktive und passive Wahlpflicht.
Das scheinen viele schlicht zu vergessen.
Politiker:innen fallen nicht vom Himmel, sie stellen sich zur Wahl, was jeder einzelne Bundesbürger ebenfalls tun könnte. Auch die Kandidierenden für Mandate stellen sich dem Votum zunächst in ihren Stadt-, bzw. Ortsverbänden. Da kann jeder Mensch beginnen. Man muss nur in eine Partei eintreten, bzw. eine eigene Gründen, sich zur Wahl stellen und dann durch die Gremien kommen, in welchen auf den unteren Gliederungsebenen ganz normale Menschen mit normalen Berufen eben diese Kandidierenden wählen.
Natürlich kommen dazu Seilschaften, Lobbyismus, traditionelles Wahlverhalten wie "wir wählen den, weil wir den schon immer gewählt haben", etc. pp. Das ist ein systemisches Problem, könnte aber von Menschen angegangen werden. Dazu müssten sie nur entscheiden, dass sie darauf keine Lust mehr haben.
Das politische System ist jedoch nicht das wozu es in solchen Argumentationen immer wieder gemacht wird:
Eine Dienstleistung, bei der man gerade mal alle paar Jahre zur Wahl gehen und nur wählen könnte, gleich so wie man alle zwei Jahre einen neuen Mobilfunkanbieter wählt. Man könnte mehr tun, wenn man denn wollte.
Und ja: Jeder Hannes und jede Erika kann sich wählen lassen. Es gibt keine fachlichen Voraussetzungen. Man gibt keine Bewerbungsmappe ab, wenn man in den Landtag oder den Bundestag einziehen möchte. Man muss lediglich genug Stimmen hinter sich bringen um zum Kandidierenden zu werden, bzw. dann noch einmal um gewählt zu werden.
Die Demokratie wird von vielen nur leider wie eine selbstverständliche Dienstleistung gesehen, so wie viele heute denken, dass es bereits "Akvitismus" wäre, wenn man auf einem asozialen Netzwerk irgendetwas postet.
Zum eigentlichen Thema:
Psychologe.
Das Studium hätte ich nur nie durchgehalten, weil mir dafür viel zu viel Mathematik im Rahmen der Statistik vorkommt, was man vielleicht initial gar nicht denkt, wenn man an Psychologie denkt.