Bei mir ganz klar Fickstutenzureiter.
Da ich aber keinen passenden Zuchtbetrieb gefunden hatte, wurden daraus nur Ficks mit X: Nix.
Und jetzt mal im Ernst: Das wirklich Spannende an dieser TE-Frage ist ja der Umstand, dass Menschen mehrere Talente besitzen. Der Fehler liegt also im System. Die Notwendigkeit der extremen Spezialisierung liegt in der krassen Ausdifferenzierung unserer Gesellschaft was Arbeitsteilung angeht. Diese (wie ich vor kurzem habe lernen dürfen) bereits in der Frühzeit begonnene (früher Ackerbau vs. Hauswirtschaft), ihren überdurchschnittlichen Erfolg mit der Industrialisierung erreichende Produktivitätssteigerungen haben zu Unflexibiltäten in der Lebensführung geführt, was Berufswahl angeht. Und unter denen wir alle heute - wie ich finde - leiden.
Ein Wechsel von einem Feld in das andere, der so genannte Quereinstieg, ist nicht (mehr) so leicht, wie das mal direkt nach dem Krieg der Fall war. Da gab es - und das ist KEIN Plädoyer für einen Krieg - Lebensläufe, die heute nahezu undenkbar sind.
Disruptierende Effekte wie das Internet oder jetzt AI/KI sind die einzigen Phasen und damit Möglichkeiten, gleichsam zu "wechseln". Allerdings braucht es dafür dann noch den Riecher und den Mut dafür.
Was mich an dieser Analyse so frustriert, ist, dass viele diese Starrheit gleichsam internalisiert haben. Verständlicherweise! Denn es ist wäre ja ein Auflehnen gegen das System, einen "gebrochenen" Lebenslaus zu haben. Und das "gebrochen" zeigt in seiner Normativität ja schon an, dass es eher abwertend gesehen wird.
Dazu kommt in Deutschland eine Zertifikatehörigkeit, die einen Wechsel ungleich schwerer macht als in Systemen wie den USA oder GB, die als liberale Wohlfahrtsstaaten weniger Hürden aufbauen, zugleich aber auch Nachteile der Absicherung haben. Ob beides (best of both worlds) zu haben ist, kann ich nicht beurteilen, würde mir aber wünschen, dass Deutschland hier mehr Offenheit entwickeln kann.
Die Vielseitigkeit der Interessen UND Talente von Menschen wird ja in diesem Thread mehr als deutlich.
Ich bin gar der Meinung, dass das zum gesunden Lebensstil dazugehört, nicht vollends zum "Fachidioten" zu werden. Work-Life-Balance reicht m.E. dazu nicht. Umso weniger, je mehr die eigentliche Erwerbsarbeit das Privatleben überformt und nahezu keine Enklaven der Ausflucht ermöglicht. Ohne polemisch werden zu wollen, gleicht das schon - auf hohem Niveau - einer Knechtschaft, denn es gibt nahezu kein Entrinnen. Und das ist zunächst nur formal gesprochen.
Oben drauf kommen ja noch die ganz "banalen" Zwänge finanzieller Art: Kredite, Kindererziehung, Lebensstandard generell. Insofern hat der Kapitalismus, wie wir ihn heute (!) kennen, durchaus eine extreme Form angenommen und viele müssen sich diesem beugen, sonst wird das nix mit dem Eigenheim.
Dasselbe sehen wir auch im Rahmen der Integration. Vielleicht erinnern sich manche noch an die Debatte um die Beschäftigung der Ukrainer*innen, die zu uns kamen (und kommen). Da wird oftmals der Abschluss nicht anerkannt. Klar, wir wollen eine bestimmte Qualität garantieren und vielleicht hat das in vielen Fällen auch versicherungsrechtliche Gründe, dass also jemand ohne einen bestimmten Abschluss/Zeugnis nicht versichert wird auf Arbeit. Nur, einen Zugang finden viele dann doch nicht, auch wenn sie aus Sicht des Betriebs alles mitbrächten (außer eben das Zertifikat).
Dass das auch anders denkbar (!) ist, ist kein Geheimnis - und ich meine nicht Sozialismus! Oh nein!
Der Satz musste natürlich noch sein, dass das hier nicht missverstanden wird…
Ciao… und viel Freude bei der Lebensgestaltung und Verwirklichung Eurer Träume!
Euer Kunsti