Puh - meinen erlernten Beruf habe ich verfehlt. Krachend.
Nach schwieriger Kindheit habe ich im Jahr 2003 tatsächlich einen (schlechten) Hauptschulabschluss hinbekommen - hat keiner damit gerechnet, am allerwenigsten ich.
Was macht man unter diesen Umständen also? Genau, man bewirbt sich auf eine Lehrstelle als KFZler, weil man schon als Kleinkind Auto- und Motorradverrückt war. Und auf noch eine. Und noch eine. Und noch eine. Und kassiert auf jede Bewerbung eine Absage. Also - Pflege. Nicht mal da wollten sie mich. 😅
Irgendwann hab ich dann doch mal einen Lehrvertrag unterschreiben können - als Nachtwächter und Pförtner. Dafür war ich gänzlich ungeeignet, weil ich grundsätzlich schon ein Problem mit Autoritätspersonen (bzw. solchen, die sich dafür halten) habe und Kadavergehorsam als gefährlich betrachte.
Nach 10 Jahren in diesem Job (in dem ich jede Minute gehasst habe), war der Leidensdruck hoch genug, dass ich aufs Abendgymnasium gegangen bin. Mit 32 dann Abi bestanden, der Schnitt war gar nicht so schlecht, Orchideenfächer sei Dank!
Dann hab ich noch zwei Jahre in einer KFZ-Prüfstelle gearbeitet (war ne geile Zeit, ich hab mich gefühlt wie ein Mitarbeiter im Süßigkeitenladen, nur ohne die unweigerliche Diabetis), bis ich dann auf einer Hochschule Maschinenbau angefangen habe. Das habe ich aber nach zwei Semestern doch lieber gelassen. Jetzt studiere ich Jura. Bin übrigens mittlerweile 36. 😉
Ach ja - und nebenbei fahre ich Taxi. Mit großer Begeisterung, das hätte ich viel früher machen sollen. Der Job hat meinen Charakter geschliffen wie kein zweiter.