Ich finde es immer wieder spannend, wie Menschen versuchen, Emotionen aus einer F+ auszuklammern. Damit jemand mein Freund wird, muss ich mit ihm/ihr Spaß haben können (auf unterschiedliche Art und Weise), ihm/ihr vertrauen und mich in seiner/ihrer Gegenwart sehr wohl fühlen. Das sind schon Mal ne ganze Menge Gefühle, die ich nicht für jedermann/frau empfinde. Wenn ich dann auch noch Sex mit diesem Menschen habe, dann kommen noch Bindungshormone dazu und wenn nicht eine gewissen erotische Anziehung da wäre, wäre ich ja gar nicht an dem Plus interessiert.
Das man da irgendwann auch noch "mehr Gefühle" entwickelt ist da völlig unvermeidlich, das ist ein körperlicher und emotionaler Reflex. Der Knackpunkt ist, wie man mit diesen Gefühlen umgeht.
Und das ist es, was ein F+ für mich von einer klassischen Beziehung unterscheidet, das man eben beschliesst, die Ausgestalltung dieser Emotionen auf der Ebene einer Freundschaft zu belassen und nicht den "verliebt, verlobt, verheiratet"-Beziehungsfahrstuhl betritt, einschließlich totaler gemeinsamer Lebensplanung, Zusammenziehen, gemeinsamer Konten und generell einer Existenz die eher siamesischen Zwillingen gleicht. Eben das man eine Beziehung führt, die zwar Emotioenen und Sex einschließt, aber in der Beide (oder ggf. auch mehr als zwei) immer noch vollständig autarke Individuen sind.