@ MasterAndKoala
Eine langjährige Beziehungen zu führen, bedeutet noch lange nicht, dass diese Beziehungen auch glücklich geführt werden. Man kann nicht in die Köpfe der anderen schauen.
Meine bisherigen Partnerschaften außerhalb unserer Ehe, deren Beziehungen waren meist nicht wirklich glücklich. Überwiegend deshalb, weil die Sexualität nicht miteinander kompatibel war oder sogar gänzlich fehlte. Der Leidensdruck war sehr groß und wirkte sich negativ auf die Beziehung aus.
Erst, als deren Beziehungen geöffnet wurden, lief die Beziehung auch wieder harmonisch und der Fokus lag wieder beim eigenen Partner.
Zumindest meine Erfahrungen aus meinem Umfeld.
Leider hat diese Medaille auch ihre Kehrseite. Meine Art BDSM oder besser gesagt die Art eine Beziehung zu führen, konnte ich nie oberflächlich, sie entwickelten sich einfach in eine Richtung, die sehr emotional und tiefgründig war/ist. Es passiert einfach. Mit der Zeit entsteht eine gewisse Verbindung oder besser gesagt eine Verbundenheit. Keine Ahnung, ob es am BDSM liegt, aber ich glaube nicht. Diese "besondere" Verbindung/Verbundenheit entwickelte sich auch in unseren monogamen Vanilla Beziehung, vor vielen Jahren. Die Beziehung haben wir tatsächlich nur geöffnet, weil es einen Teilbereich im BDSM gab, den wir nicht miteinander ausleben können. Zu diesem Zeitpunkt litt allerdings keiner von uns darunter.
Warum Kehrseite? Weil einr tiefgehende (nicht monogame) Beziehung auch nicht gewollt sein kann. Sozusagen ein Dorn im Auge des Hauptpartners sein kann, wenn diese Beziehungen tiefer gehen. Eifersucht und Neid sind immer Faktoren, die solche Verbindungen kaputt machen können. Oder die "Nebenbuhler" werden als Werkzeug degradiert, daran erinnert,
dass sie nur die Zweitbesetzung sind, da spricht meist die Eifersucht heraus. In Wirklichkeit ist die Verlustangst sehr groß.
Manchmal wünschte ich mir, ich hätte einen Knopf, um die ganzen Emotionen einfach auszuschalten, die sich (leider) einfach so entwickeln. Wenn solch eine Verbindung nicht mehr sein darf, leiden die Betroffenen auch sehr.
Die monogame "Kultur" empfinde ich als sehr besitzergreifend. Erst vor kurzem habe ich einen interessanten Artikel über entsprechende Forschungen gelesen. Die Menschen haben sich erst zu dieser monogamen Kultur entwickelt und ist eher eine gesellschaftliche Entwicklung.
Alles hat seine Kehrseite, ob monogam oder polyamore. Es gibt aber auch glückliche Beziehungen, keine Frage.
Sie von Sinister