„Welche Veränderungen habt ihr im Laufe eures Lebens an eurem Körper festgestellt?
Welche Veränderungen haben euch belastet, welche haben euch vielleicht sogar eher gefreut?
Wie seid ihr mit den Veränderungen umgegangen?
Ich könnte jetzt bestimmt 50 Dinge aufzählen die sich verändert haben, optisch die meisten nicht zum "der Gesellschaft gewünschtem/entsprechendem" Positiven ...
Wer entscheidet denn was eine positive oder negative optische Entwicklung ist? Wirklich jeder für sich selbst? Oder lässt man sich zu sehr von anderen beeinflussen, weil man sich vergleicht, weil man in jeder/m Zeitschrift, Film, Werbung usw. gezeigt bekommt was schön ist?
Ich fand früher meine schon immer zu großen und schon im Teenageralter hängende Brust ganz furchtbar hässlich. Aber nur weil mir überall vorgegaukelt wurde dass meine Brust nicht schön ist, weil ich in den Print- und TV Medien nur feste normal große Brüste gezeigt bekommen habe. Groß durften sie auch sein, aber fest - nicht hängend und weich.
Und ich habe mich bis Anfang/Mitte 30 für meine Brüste geschämt - und dazu kam ja extra noch, dass ich fett (ich darf das sagen) war und bin. Ich hab mich also in sackartigen Klamotten verhüllt, weil mir auch immer gesagt wurde, dass ich mein Übergewicht kaschieren muss.
Irgendwann sind aber 2 Männer in mein Leben getreten, die mir mit sehr viel Geduld und einer davon mit ziemlich viel Nachdruck gezeigt haben, dass ich mich für nichts schämen muss. Und da bin ich endlich aus meinem Schneckenhaus heraus gekrochen und dann kam für mich die Erkenntnis dass ich GUT SO BIN WIE ICH BIN. Ich muss niemandem gefallen, ich muss mich nicht verhüllen und verstecken und ich darf aussehen wie ich aussehe und darf auch im Badeanzug an den Strand gehen und figurbetonte Kleider tragen.
Selbstbewusst kann man also auch werden wenn man sich so akzeptiert wie man ist und aufhört sich an anderen zu messen.
Aber trotzdem maße ich mir nicht an, die Entscheidung einer Person an sich etwas zu verändern auch chirurgisch ohne medizinische Notwendigkeit zu verurteilen. Ich würde auch nie behaupten, dass ich niemals an meinem Körper chirurgisch etwas verändern lassen werde - ich kann ja nicht hellsehen und weiß nicht wie ich mich in 20 Jahren fühle und aussehe.
Ich finde das optische Ergebnis der Brust-OP jetzt gar nicht so überragend super wie viele hier - aber mir muss es ja auch nicht gefallen. Es zählt nur dass sie mit dem Ergebnis zufrieden und glücklich ist.
Ich bezweifel aber, dass es wirklich dauerhaft für das Selbstbewusstsein reichen wird, wenn da schon vorher Botox und Lifting gab. Ihr Körper altert weiter und irgendwann hängt vielleicht der Po, oder die Wangen, die Haare werden dünner, die Falten tiefer ... es ist m.E. ein Teufelskreis wenn man das eigene Selbstbewusstsein von der Optik abhängig macht - das großartige nee Lebensgefühl wird mit wahrscheinlich mit der nächsten Alterserscheinung wieder schwinden.