Bissi Aufklärung am Rande:
Homöopathie "arbeitet" damit, dass Wasser ein Gedächtnis habe, wenn man es nur in die richtige Richtung schüttelt und rührt. Das muss man erstmal glauben. Und dann muss man noch daran glauben, dass die H2O Moleküle auch noch bestimmte Informationen speichern können und nicht beliebige, die unterwegs im Wasser vorbeischwimmen. Dann noch daran, dass der Körper diese (dann auch noch Tausendfach "verdünnte" Information) aufnehmen und im Sinne des Anwenders umsetzt - und das auch noch ins genaue Gegenteil der Information, die er angeblich übertragen bekommt.
Genausogut könnte man glauben, dass sich der Plastikmüll im Atlantik auflöst, wenn ich in Frankfurt eine Mundvoll Zahnpastaschaum (enthält meist Mikroplastik) von einer Brücke spucke. Aber gut... Es hat wahrscheinlich noch niemand probiert, das Plastikploblem mal homöopathisch anzugehen.
Was grundsätzlich hilft bei manchen Menschen und manchen Befindlichkeitsstörungen (nicht aber bei richtigen manifesten Krankheiten) sind Placebos - also seriös wirkende Scheinmedikamente ohne Wirkstoff. Und zwar übereinstimmend von denen in der "Schulmedizin" eingesetzten Placebos und bei den homöopathischen Placebos (Tropfen oder Kügelchen) bei etwa 30% aller Verabreichungen. Warum? In die Verabreichung und/oder den seriös und informiert wirkenden Verabreicher wird Vertrauen gesteckt, das zu Entspannung und Zuversicht führt und so zu einer Verbesserung des Allgemeinzustandes - was wiederum körpereigene Abwehrkräfte stärkt. Hach, da kümmert sich jemand, ich nehme jetzt ein Mittel und werde wieder fit.... Das kann auch bei Tieren funktionieren, die ja durchaus eine Psyche haben.
Placebos werden auch von "Schulmedizinern" eingesetzt, weil man diesen körpereigenen Mechanismus schon lange kennt. Homöopathen verabreichen ausschließlich Placebos - machen aber mehr Hokuspokus außenrum und erreichen so ein anderes Klientel, das es so genau gar nicht wissen will. Und verdienen viel Geld mit null Wirkstoff im esoterischen Gewand, womit lediglich die Psyche der Gutgläubigen angesprochen wird.
Das Gute an Homöopathie ist, dass die Mittelchen wie alle Placebos keine Nebenwirkungen haben. Wie auch, wenn sie keine Inhaltsstoffe haben, die überhaupt eine Wirkung entfalten könnten. Was keine Wirkung hat, hat auch keine Nebenwirkung.
Abgrenzen von Homöopathie muss man die Naturheilkunde, die mit Wirkstoffen arbeitet. Dazu gehört auch Tee. Allerdings sind die Wirkstoffgehalte da oft sehr unbestimmt, daher kann es je nach mehr oder minder zufälliger Dosierung auch eine Menge unerwünschter Wirkungen geben.
Die sog. Schulmedizin hat hier dankeswerterweise strenge Überprüfungsrichtlinien.
Allerdings wurde die Forschung und Lehre am Durchschnittsmann ausgerichtet, und da kann man sich schonmal fragen, wie jemand auf die Idee kommen konnte, dass Frauen mit ihrem viel komplizierteren Stoffwechsel genau gleich reagieren oder auch nur dieselben Probleme hätten.
Ich persönlich hatte immer vorm Einsetzen der Mens Verstopfung und bei Beginn (wenn die Hormone der Gebärmutter das Signal zum Schleimhautabstoßen = Krampfen gaben) schlug der Marschbefehl auch auf den Darm. Da hat mich mal ein Doc bei meiner ersten Vorsorge-Koloskopie angeschaut, als ob ich vom Mars käme. Das lernt man nicht im Studium, dass auch andere Organe von der Mens betroffen sein können, nicht nur die Gebärmutter - noch nicht.
Geburtshelfer wissen immerhin aus Erfahrung, dass die per Hormonschub einsetzenden Wehen rechtzeitig vor der Austreibung auch dafür sorgen, dass der Darm sich entleert.
Also klar hängt da einiges zusammen. Und im Körper herumwandernde Schleimhaut ist die Hölle - damit muss man zum Experten, nicht zum Wunderheiler.