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Denn bei intrinsischer Motivation läuft die Affaire als Ursache unter "ferner liefen". Die Affaire wäre bedeutungslos für die Ursache.
Ein Betrug bleibt ein Betrug und ein Vertrauensmißbrauch, egal, ob sich das Gegenüber beim Miteinander weniger oder mehr im Miteinander öffnet.
Wenn das Miteinander nicht läuft, weil das Gegenüber sich zu sehr verschließt (was allerdings aus dem EP gar nicht heraus zu lesen ist - sondern nur ein Zuwenig im Vergleich mit der Affäre), dann sollte die Beziehung besser beendet werden, als das Gegenüber zu betrügen, zu hintergehen.
Das wäre dann zuerst seine Baustelle, denn ihm wäre bzw. ist das dann zu wenig - nicht ihr.
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Doch, wenn die Affaire eine Arbeitskollegin seiner Frau gewesen ist, und das ein abgesprochenes Tabu war.......
Das ist das Problem, wenn nur der Vertrauensverlust kommuniziert wird. Wir wissen nicht worauf er sich bezog.
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Wir wissen, dass das so nicht abgesprochen war und somit ein Betrug war.
Irgendwelche Feinheiten ändern da nichts daran.
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Und diese Sturheit mit der man seine eigene Interpretation hier verteidigt, verwundert mich selbst nachdem ich hier auf Joyclub schon Einiges gewohnt bin.
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Ich hoffe, dieser Satz wurde nicht nur so dahin geschrieben, sondern auch gut gelesen.
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Es gibt aber eine Aussage, die stets missachtet wird: Das die Frau des TE immer schon so war und sich nicht aufgrund des "Betruges" zurückgezogen hat. Das ist das Puzzleteil, was nicht in diese Art Interpretation passt. Kann sein, das sie sich aus Bockigkeit nicht weiter entwickelt (weil man ihr unterstellt das sie gerne weiter gehen würde). Es kann aber auch sein, das sie sie selbst ist und gar nicht weiter möchte/kann.
Ihre Zurückhaltung als extrinsisches Verhalten zu deuten ist nicht belegbar. Es ist aber entscheidend um sich ein Urteil über die Situation bilden zu können. Wenn es nämlich intrinsisches Verhalten ist, ist die Lage eine völlig andere.
Warum? Weil dann der TE alles tun kann um extrinsische Hindernisse bei seiner Frau auszuräumen, und es würde sich dennoch nichts tun. Weil er dann die falsche Baustelle bearbeitet.
Warum wird das hier vehement vermieden? Weil wenn die Frau des TE intrinsisch "nicht weiter gehen" will, wertet das die Bedeutung der Konsequenzen aus der Affaire ab. Und das passt dann nicht in das Opferbild, wo es zwingend ein "weil er" geben muss.
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Es ist erst einmal nicht wesentlich, ob das Gegenüber zu einem Mehr bereit oder in der Lage ist.
Fremdgegangen ist er - nicht sie.
Dass sie nun immer noch die Beziehung aufrecht erhält, ist ein großes Entgegenkommen.
Bei einem anderen Gegenüber wäre möglicherweise nach einmal Fremdgehen die Beziehung vorbei - nicht erst nach einem Jahr.
Wenn er mit dem Gegenüber nicht das Miteinander erreichen kann, was er als notwendig ansieht, dann muss er - aber eben offen - mit dem Gegenüber absprechen, was man aus der Lage macht. Dies hätte er dann aber besser schon zum Anfang der Affäre gemacht.
Denn:
Entweder es gibt etwas, was er unbedingt braucht. Dann hilft jahrelanges Warten nicht und er muss den Betrug und Vertrauensbruch nicht endlos weiterführen
Oder es ist dann doch nicht so wichtig und wesentlich, aber dann bleibt seine Handlung genauso fehlerhaft, weil er zumindest das Jahr lang nicht effektiv versucht hat, das Problem zu klären.
Die Betrogene als Ursache für den Betrug hinzustellen, ist schlicht eine Verdrehung der Zusammenhänge.
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Der Punkt ist aber, das wir keine Ahnung haben ob ihr Verhalten intrinsisch ist (deswegen der Ausflug in die Neurodiversität) oder ob es extrinsisch ist (gilt auch für ihre Motivation zu den Clubbesuchen). Beide Lesarten sind schlüssig möglich. Führen dann aber zu völlig unterschiedlichen Baustellen.
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Zu seinen jetzigen Baustellen - wie darauf im Weiteren reagiert wird.
An der grundsätzlichen Lage ändert sich aber erst einmal nichts:
Er hat sie betrogen und sie hat ihm - zumindest offiziell - verziehen.
Die Affäre ist nicht bedeutungslos, sonst hätte er sich nicht entschuldigen müssen
und es hätte gar keine Auswirkungen gehabt.
Die Ursachenforschung und das Erkunden, was nun daraus zu für Schlüsse zu ziehen sind, muss er erst einmal selbst umsetzen.
Die Beiträge hier sollen Gedankenanstöße dazu sein. Umsetzen müssen das der TE und sein Gegenüber dann eh jeweils selber.