Zitat von *********lebee:
„...
Also . . . was ich in Bezug zu Deinem Thema damit sagen will . . . wage die Konfrontation ? Mit gewaltfreier Kommunikation, die sie Dir nicht übel nehmen kann.
Sondern dass sie sich quasi auf die Hinterbeine stellt . . . und als würde sie Dich neu kennenlernen mit Passion und erster Leidenschaft flirtet, dich umgarnt, und und und . . .
. . . und: Natürlich auch umgekehrt.
Insel der Linkshänder.
Mir sieht es eher danach aus, dass der TE die Konfrontation braucht - mit sich selbst.
Und dann wäre möglicherweise - und dann zuerst - das "umgekehrt" aus dem Zitat notwendig.
Zumal im EP nichts davon steht, dass der Anfang der eigenen Beziehung vergleichbar war mit dem, was er bei der Affäre erlebt hat. Die Konfrontation will dann ggf. etwas erreichen, was möglicherweise gar nicht gegeben ist. Nicht jeder ist ungebremst leidenschaftlich.
Aber Schritt für Schritt.
Wenn es irgendwo "klemmt", ist für mich die Suche nach Widersprüchen, Unklarheiten und dergleichen die bevorzugte Vorgehensweise.
Der TE schreibt:
...dass ich mit meiner Partnerin richtig glücklich bin...
Andererseits lese ich:
...Sex in der Partnerschaft: Befriedigend, aber nicht erfüllend...
sowie
...Ich habe in dieser Affäre den Sex meines Lebens gehabt und ich spüre bei dem Sex mit meiner Partnerin, dass mich der Sex zwar befriedigt, aber nicht erfüllt. Der Sex war vor der Affäre nicht anders, doch diese hat mir die Augen geöffnet und mich sexuell in eine neue Welt geführt....
Das ergibt für mich:
Nein, da ist wer nicht so richtig glücklich.
Außerdem möglicherweise nun im inneren Zwiespalt.
Ein weiterer Widerspruch ist für mich:
...und es gibt eigentlich kein Thema zwischen uns, über das wir nicht offen reden können...
Das Können reicht nicht aus, denn dies auch in einer guten Weise zu tun, gehört für mich auch dazu.
Möglicherweise hätte dies bereits verhindert, dass es überhaupt zu der Affäre gekommen wäre.
Auch wenn der Sex mit der Frau in der Affäre himmlisch gewesen sein wird, hat es seinen Grund, warum es überhaupt zu dieser Affäre gekommen ist. Also irgend eine Unzufriedenheit mit der Beziehung, ein Erwarten von mehr usw.
Wenn die Affäre so anders, so leidenschaftlich erlebt wurde und die Partnerin noch nie, dann kann es durchaus sein, dass hier erlebt wurde, dass Menschen eben unterschiedlich sind. Wir reagieren ja schon als immer die gleiche Person auf unterschiedliche Menschen auch unterschiedlich.
Liegt dieser Unterschied vor, dann lässt sich das Gewünschte aus beiden "Welten" in einer monogamen Beziehung nicht zusammenbringen. Weil es zwei verschiedene Menschen sind.
Andererseits stellt sich für mich da auch die Frage, ob überhaupt schon klar ist, dass sich das bei der Affäre erlebte nicht bei entsprechender Aussprache, bei entsprechendem eigenen Verhalten und bei entsprechender Unterstützung des Gegenübers auch - zumindest teilweise - erleben und erreichen lässt.
Wenn auch das Gegenüber Interesse daran hat und es nicht als eine weitere Anforderung empfindet.
Wie wäre eine Aussprache darüber, wie man sich
gegenseitig mehr Lust aufeinander macht, was vielleicht (inzwischen) vermisst wird?
Wurde das Gegenüber mal gefragt, ob sie eventuell selber so eine beschriebene Leidenschaft vermisst, wird ihr das von den alltäglichen Gegebenheiten überhaupt real möglich gemacht (also nicht unter irgend einer Alltagsbelastung zu stehen), ist das bzw. entspricht das ihrer Art?
Einen Rückschluss auf die Affäre als Grund für die Frage ist hier nicht falsch, weil nur die Klärung und das Abstellen von Gründen eine gute Grundlage dafür liefert, dass nicht irgendwo die nächste Affäre verlockend erscheint.
Es ist zwar oft genug so, dass sich eine Affäre eh erst mal leidenschaftlich anfühlt, aber es kann durchaus auch möglich sein, dass hier jeder eine sehr voneinander abweichende, eigene Art hat, die eigene Sexualität auszuleben.
Es kann auch sein, dass sich die manche Fragen nicht mehr stellen, weil sie in irgend einer Weise schon sicher und klar genug beantwortet wurden.
Nur:
Dann bleibt der Zwiespalt zurück, dass nicht alles immer so zusammen zu finden ist, wie wir es uns erträumen.
Ich kann mir allerdings vorstellen, dass sich aus dem, was die Affäre geboten hatte, längerfristig weit weniger im Miteinander erreichen lässt, als mit der eigenen Beziehung.