ich kann mir solche Situationen nur schwer vorstellen. liegt vielleicht an verinnerlichter Ansicht, dass die Frau zwar in meiner Vorstellung zu mir gehört, aber mir so wenig gehört wie ich ihr gehöre. wenn Andere glotzen oder sie anmachen, klingt beides so plump, wäre das bis zu einem gewissen Grad amüsant. als beobachtete man einen tollpatschigen Welpen beim Versuch, meinen Waran zu besteigen.
ich nehme mal an, dieser Reiz beim Cuckolding ergibt sich für die Cuckis auch daraus, dass beide Partner bewusst etwas tun, was gesellschaftliche Normen verletzt. wie zum Beispiel 'seine' Frau 'teilen'. für uns funktioniert das wahrscheinlich einfach nicht, weil es dieses 'meine Frau' nicht gibt, kein Gefühl im Sinne von sie gehört mir, sondern ein Gefühl der Verbundenheit zweier Menschen, die sich als frei und einander in Freiwilligkeit zugehörig definieren. sagt gerne Bescheid, wenn das bei euch anders läuft, ich habe keinen Plan und spekuliere einfach mal wieder ins Blaue hinein, um ins Schwarze zu treffen.
gesetzt den Fall, jemand würde sie anmachen und das macht sie an und sie geht auf ihn ab, wäre das zwar ungewöhnlich gewesen, aber im Rahmen der Möglichkeiten. auf so was waren wir nicht aus, mit wildfremden Leuten rummachen, die einen anquatschen, nee, nicht mal wenn wir das mal gewollt hätten. es klingt einfach nicht sehr attraktiv, mit diesem Treibstoff haste uns nicht auf Touren gebracht. wir kannten die Menschen, mit denen was mehr möglich war, eigentlich immer schon vorher. das hatte bei uns eben auch immer mit emotionaler Nähe zu tun.
wir waren beide mal so ein bisschen ins selbe Pornstarlet verschossen, die auch Mitbewohnerin und Freundin war. den beiden habe ich auf Party manchmal beim Tanzen zugesehen, das war ziemlich heiß und ließ intime Intensitäten vermuten, die zwischen den beiden gerade abgingen, in solchen Situationen geriet ich manchmal ins Träumen und fühlte gleichzeitig viele, teils widersprüchliche Emotionen.
oder eine andere Freundin lernte im Rahmen von Auftrittsvorbereitungen und Trainings als Akrobatin alle paar Wochen zum neuen Projekt auch neue Spielpartner kennen, weil die Projekte auch so oft wechselten und Zirkusleute relativ häufig relativ offen und unverkrampft mit sexueller Interaktion umgingen. oft wohnten wir alle auf dem gleichen Gelände, in so Bauwagen rund ums große Zelt herum. da ergaben sich Kontakte für sie mitunter aus körperbetonten Performances und wir redeten viel über solche Situationen, wie die zustanden kamen und was das für uns bedeutet. also ich glaube, diese wortlosen Kommunikationen der Körper waren in dieser Beziehung beispielsweise eher Anbahnungen für intimere Kontakte. wir glotzen ja auch nicht oder machen jemanden an im Sinne von anbaggern, das passt überhaupt nicht in unsere Welten.
und auch wenn der Text hier Sätze enthält, die als Wertungen bestimmter Verhaltensweisen verstanden werden können, sollen die nicht so verstanden werden, dass ich zu solchen für Cuckis vielleicht normalen Situationen so was wie eine Meinung oder Haltung hätte.
es ist mir nur sehr fremd, sowohl dieses Glotzen und Baggern, als auch sauer oder geil werden als Reaktion darauf, das lief bei uns alles so anders ab, dass ich mir solche Situationen nicht realistisch vorstellen kann.
lese hier aber noch ein bisschen mit und bin interessiert, wie anders Menschen so was anscheinend empfinden und behandeln können.